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Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Titel: Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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werfen, musste ich vor dem Spaß noch Geschäftliches mit Happi besprechen und sagte: „Duuhuuu?“
    Dann erzählte ich ihr, dass da ein paar verrückte Anatolier unseren Freund Willi das Schwein zerlegt hatten, dass ich mir deswegen aber nicht selbst die Hände schmutzig machen wollte: „Ich hab’ da an deine nigerianischen Kumpels gedacht, die drüben in Bratislava den H-Markt kontrollieren.“
    Im Grunde ganz liebe Rottweiler, die im Dunkel der Nacht nicht weiter auffielen. Happiness fragte: „Wie viele brauchst du?“
    Ich sagte: „Die Türken sind zu viert. Damit es also halbwegs fair abläuft, genügt mir einer von denen.“
    Sie sagte: „Ich geb’ dir die Nummer von Lovegod. Glaub jetzt bitte nicht, ich wüsste aus persönlicher Erfahrung, warum er Lovegod heißt, aber du wirst es dir ja ungefähr denken können, nicht wahr?“
    „Ja, das kann ich.“
    „Es gibt noch zwei andere, Steal und Concrete, falls du doch noch mehr von denen brauchst. Sind alles meine Brüder, aber glaub jetzt bitte nicht, sie sind wirklich meine Brüder.“
    „Sie sind deine Brothas , nicht wahr?“
    „Yo, man. Sie sind immer für mich da.“
    „So wie ich.“
    „Du bist mehr als mein Brotha , Rock, aber das weißt du doch. Und jetzt schlag die da hinten endlich mal zu Brei, oder muss ich Rocky zu dir sagen?“
    Die ganzen Spinner hinter uns waren inzwischen wirklich lästig geworden, Happis Kleid war völlig durchnässt, ihre Haare voll mit Pommes, und mein Hemd war auch nicht mehr ganz frisch. Ich drückte ihr meinen Bierbecher in die Hand, den sie bitte kurz halten sollte, zog die Jacke aus, streckte mich mal kurz durch, und dann sagte ich: „Das musst du nicht.“
    Als ich sie später nach Hause fuhr, behandelte sie im Wagen ein paar kleinere Wunden an meiner Stirn, und dann wollte sie mir aus Dank dafür, dass ich sie so gut unterhalten und die ganze Bande alleine aufgemischt hatte, einen blasen. Aber es ging nicht. Klein-Rocky versteckte sich in der Hose und wollte nicht an die frische Luft. Sie fragte: „Was ist denn mit dir los, mein kleiner Zuckerpups?“
    Ich druckste noch ein wenig herum, bevor ich endlich mit der Wahrheit herausrückte: „Na ja, was du mir da neulich über die Türken erzählt hast, dass die alle so einen Großen in der Hose haben ...“
    Es wollte mir verdammt noch mal einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen!
    Aber Happiness brachte die Dinge wieder ins Lot, als sie mir bestätigte, dass die alle operiert waren und irgendeinem verdammten Schwanzkult huldigten, von dem ich noch nicht recht wusste, wie ich ihn einordnen sollte. Vermutlich war das alles Teil eines größeren Plans, von dem wiederum Willi’s Pornhouse ein kleineres Teilchen hätte werden sollen. Weiß der Teufel!
    Als ich mich endlich wieder entspannte und Klein-Rocky bereit war für die Belohnung, hielt sie ihn in der Hand, ihr süßes Köpfchen lag in meinem Schoß, und aus ihrem Mund tropften dünne Fäden Speichel. Happiness war eingeschlafen, und das alles nur, weil ich so ein verdammt empfindsamer Typ war!
    * * *
    Gutti war noch müde von gestern und gähnte in einem fort, als wir mit dem Aufzug in den Keller hinunterfuhren. Biene Mayr aka Dr. Beate Mayr hatte endlich Zeit gefunden, sich Rotts Leiche anzuschauen, sie hatte Guttmann deswegen aufgeweckt und er dann mich.
    Wir bogen um ein paar Ecken, und dann musste er schon wieder pissen, nicht mehr lange, und er würde im Hotel Inkontinent einchecken. Ich ging mit ihm, und als wir dann vor der Muschel standen, starrten wir die Wand an und schwiegen, bis Gutti das Schweigen brach:
    „Sag mal, weiß man eigentlich was von Jack?“
    Ich sagte: „Sie haben bei ihm ein Zungenkarzinom festgestellt. Das ist ungefähr so, als würde dem Bauern die Gabel brechen, er kann dann nicht mehr arbeiten, und Jack kann ohne seine gesunde Zunge auch nicht mehr schlecken. Wenn er also Pech hat, muss er aufhören zu Drehen, und seine Karriere ist im Eimer.“
    Gutti sagte: „Was für eine Karriere!“
    „Wenn er ganz großes Pech hat, dann schneiden sie ihm den Lappen überhaupt ganz heraus, und er kann nicht einmal mehr reden, man kann nämlich nicht reden ohne Zunge, wusstest du das?“
    „Das wusste ich nicht. Gibt es denn keine Prothesen für so eine Zunge? Heutzutage gibt es doch für alles Mögliche eine Prothese.“
    Diese Frage stellt er in die peinliche Stille hinein, die uns immer umgab, wenn wir beide nicht konnten. Ich sagte: „Für diese Zunge wohl nicht!“, und Guttmann

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