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Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)

Titel: Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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Schwert ...“ und fiel wieder nach hinten in Ohnmacht. Lemmy musste also noch einmal ran, und als sie wieder wach war, gaben wir ihr was zu rauchen, was sie halbwegs beruhigte, und dann begann sie zu erzählen: „Mein Brüder, der Ümit, hat mich von Berlin hierher geholt, wegen seinem Cousin, dem Üzgür, was macht Friseurlehre bei ihm, dem Ümit!“
    Ich dachte: Darauf hat die Welt wohl gewartet!
    Sie beschrieb den Ümit und den Üzgür dann als durch und durch gesunde Kerle, die einen soliden Traum hatten, und ihre Geschichte ging ungefähr so: Sobald sie frühmorgens aufgestanden waren, machten Ümit Faisal und Üzgür Kemal Bodrum die Scheren scharf und legten sich den Kamm zurecht, sie steckten sich die Scheren in die weiten Hosen, und dann kam der erste Kunde herein, ein Verwandter eines Neffen einer Tante eines Cousins von Opa Kemal aus Erzurum. Er hatte seine Orgelpfeifen mit dabei, acht Buben im Alter von drei bis 15 Jahren, die alle mit der Maschine geschoren werden mussten, vier Millimeter haarscharf, das ging ratzfatz, machte alles in allem aber natürlich nicht mehr als den Verwandtschaftstarif von null Euro fuffzig bar auf die Kralle, und zwar für alle.
    Sie erzählte weiter: „Waren sie anerkannt in Gemeinschaft von Türken, und der Ümit, mein Bruder, war zufrieden mit seine Leben, aber der Üzgür, mein Cousin, nicht.“
    Ich sagte zu Guttmann: „Das genau ist die Tragik unserer Zeit! Talent wird nicht mehr erkannt, und Handwerk wird nicht mehr gefördert. Und früher oder später nehmen sie dann alle Drogen.“
    Aber Herrgott! Dass der Üzgür innerlich so unzufrieden war, das hatte – so wie die Senef es erzählte – dann gar nichts mit seinem Beruf zu tun, sondern mit dem sozialen Druck in seinem männlichen Freundes- und Verwandtenkreis. Und in Üzgürs besonderem Fall ging es darum, dass er auch so einen langen Schwanz haben wollte, wie ihn sein Cousin Ümit schon hatte, nachdem er sich operieren hatte lassen. Im Üzgür wurde also ein Bedürfnis geweckt, das vielleicht gar keiner echten Notwendigkeit entsprach, ich erkärte das Guttmann so: „Man will irgendwo eine Flasche Wasser kaufen und kommt mit einem Sack Mehl nach Hause, den man eigentlich gar nicht braucht, den man aber dann trotzdem gekauft hat, weil der Sack so schön ist.“
    Aber gut, diese Überlegungen führten zu rein gar nichts, das sah auch ich ein, und Guttmann griff sich zu Recht an den Kopf: „Verdammt, was redest du?“
    Ich sagte: „Erklär’ ich dir später.“
    Die Senef holte dann noch einmal tief Luft, bevor sie zitternd das Fax in die Hand nahm und auf den Briefkopf zeigte: „Also hat der Üzgür, mein Cousin, sich auch wie der Ümit, mein Brüder, den Schwanz verlängern lassen. Und dann wollte er ausprobieren Resültat von Verlängerüng ... an mir.“
    Guttman und ich waren ehrlich entsetzt, und sie war es auch, denn: „Ich habe aber das nicht gewollt, weil seine neue Schwanz war so groß wie ...“
    Jetzt wollten wir natürlich auch wissen, wie groß sein neuer Schwanz war, also fragten wir ein wenig ungeduldig: „Herrgottnocheinmal! Wie groß war er denn nun?!“
    Und endlich sagte sie es uns: „So groß wie der von Schwert des Ostens ...“
    Ich konnte hören und riechen, wie Guttmann einer in die Hose ging, als er den Namen seiner mutmaßlichen Terrororganisation ausgerechnet aus dem Mund dieser jungen Lady hörte, damit hatte er nicht rechnen können. Aber anstatt für ihn ein Rätsel zu lösen, hatte sie ihn nur weiter verwirrt, denn er fragte: „Na gut. Aber wo ist das Politische an der ganzen Sache?“
    * * *
    Ich konnte mir dann natürlich nicht verkneifen, Guttmann ein paarmal „Siehst du! Das ist nichts Politisches, du Ydiöt, das ist was Sexuelles!“ ins Ohr zu flüstern. Langsam kapierte auch er, dass er einer weiteren Meisterleistung des Inlandsgeheimdienstes aufgesessen war, und dann hörte ich ihn etwas abseits mit Kainz telefonieren. Die Worte, die er dabei fallen ließ, werde ich nie vergessen, und obwohl ich nicht hören konnte, was Kainz darauf sagte, konnte ich mir ungefähr vorstellen, wie er herumhüpfte.
    Nun war der Wal wach, und wir wussten nicht so recht, was wir mit der Lady machen sollten, wenn sie wach war. Aber Lemmy holte einfach eine Spritze, zog was hinein, und dann drückte er ihr die Nadel in den Arsch, ohne dass sie es richtig merkte. Wir fragten: „Scheiße, was ist denn das?“
    Er sagte: „Das ist das Zeug, das der Arzt von Michael Jackson ihm immer vorm

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