Das Schwert des Ostens: Krimi (German Edition)
er irgendwo auf etwas Hartes, buddelte er einfach unten durch. Traf er irgendwo auf einen Kanal, nutzte er ihn zur Bewässerung.
„Tja“, sagte Lemmy und tippte Guttmann gegen die Brust. „Darüber wollte ich eigentlich schon länger mal mit dir reden. Es gibt doch sicher auch ein paar Bullen, die hin und wieder einen guten Joint vertragen könnten, inklusive der Frau Ministerin selbst. Also wie sieht’s aus, könntest du mir nicht eine Rutsche dorthin legen?“
Guttmann sagte: „Du verdammter Scheiß-Freak! Dafür hab’ ich heute aber was gut bei dir!“
Ich erzählte Lemmy die Geschichte von Jack schleckt im Klinikum! , und als er langsam kapierte, was das mit ihm zu tun haben könnte, wurden seine Augen größer, und sein Mund stand ihm weit offen wie bei einem, der schon länger kein Bier mehr getrunken hatte, aber seit Tagen an nichts anderes mehr dachte. Er sagte: „Und ihr glaubt wirklich, dass ich das kann?“
Ich fasste ihn an der Schulter und sagte: „Wenn es außer Jack jemand kann, dann du.“
Guttmann hatte den Wal entdeckt, er zog mich am Ärmel und flüsterte mir ins Ohr:
„Meine Güte, sie ist höchstens 18!“
Ich sagte: „Aber 18 ist erlaubt, oder?“
Wir waren uns beide aber nicht ganz sicher und wollten die Operation wieder abbrechen, aber Lemmy hatte sich schon ein paarmal ordentlich durchgestreckt, ließ jetzt noch die Fingerknöchelchen krachen, und dann legte er los.
Und wie er loslegte! Es hatte sich einiges aufgestaut in Kurt Lemminger, das jetzt dringend herausmusste, und obwohl Gutti und ich natürlich die meiste Zeit schamhaft wegblickten, schauten wir dann doch immer wieder mal hin, und man musste schon sagen: Lemmy konnte das wirklich auch!
Wie er da so engagiert zur Sache ging, machte ich mir sogar langsam Sorgen, dass Lemmy den Wal am Ende ganz verschlingen würde, ohne ihn vorher aufzuwecken. Aber dann begann sich die junge Lady endlich unter ihm zu winden und zu biegen, so wie es der Plan vorsah, es kamen ihr nacheinander ein paar schöne Pupsis aus, und dann richtete sie sich auf, fiel noch einmal nach hinten, packte Lemmy an den Haaren, drückte ihn fest an ihr Schatzkästchen, und endlich erwachte sie mit einem gewaltigen, lang gezogenen Schrei: „Aaaaaaaaaahhhhoooooooohhhhhhiiiiiihhhh!“
Lemmy stand von seinem Schemel auf, erschöpft, aber glücklich. Wären wir jetzt so was wie Lemmys Tennistrainer gewesen, dann hätten wir ihm ein sauberes Handtuch hingehalten, mit dem er sich den Schweiß und alles andere hätte abwischen können. So aber wischte er sich nur kurz mit dem Hemdsärmel über den Mund, und dann sagte er wie in einem schlechten Spionagefilm, wenn der, der gerade gefoltert hat, eine Pause einlegt: „Sie gehört euch.“
Die Türkin saß nun mitgenommen, aber insgesamt glücklich auf dem Tisch wie früher Gandhi vor einem leckeren Braten, den er aber strikt ablehnte, was ihn erst richtig glücklich machte. Ihre Seele schaukelte in einem Boot auf einem ruhig plätschernden Teich voller Rosen. Ab und zu kicherte sie, Seufzer tiefsten Glücks entsprangen ihrem Mund, und kleine Furzis entwichen ihrem Arsch. Dann sagte sie: „Ey, Aldder! Wo ist er ? “
Sie hatte so eine Art, wie in deutschen Gerichtsshows zu reden, und das ging mir gleich ein bisschen gegen die innere Ruhe. Ich wollte ihr das schon sagen, aber Guttmann zog seine Marke und schob mich zur Seite. „Jetzt erzähl mal schön, wie du heißt!“
Sie erzählte: „Senef.“
„Und wieso redest du so bescheuert?“
„Ey! Isch komm aus Kreuzbersch 36!“
Ich fragte: „Okay, aber was machst du dann hier? Familienzusammenführung auf halbem Weg?“
Sie schüttelte das Köpfchen und versuchte sich zu erinnern, wo sie überhaupt war und wie sie hierher gekommen war: „Isch bin hinausgelaufen aus enge Ein-Zimmer-Wohnung von meine Brüder Ümit und bin isch geflöhen, bis isch bin gekömmen zu Pizzeria mit Namen Quattro Stazzione, glaube ich, wo hat es gerochen so lecker nach den süßen Keksen von meiner verstörbenen Ömi ...“
Guttmann bestätigte: „Das ist hier. Und weiter?“
Aber sie wusste nicht weiter.
Ich wollte das endlich hinter mich bringen und zog das Fax mit dem Drohbrief heraus, das mir Willi das Schwein gegeben hatte. Ich hielt es ihr unter die Nase und deutete auf den Briefkopf, dann fragte ich: „Was heißt das hier? Du sagen!“
Kaum hatte sie einen Blick darauf geworfen, fing sie an zu zittern, stammelte ein paarmal „Uuuuuh! Große Schwert, große
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