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Das Schwert des Sehers

Das Schwert des Sehers

Titel: Das Schwert des Sehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Loy
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überzeugt.«
    »Ich suche nach einem Ritter«, sagte Dauras. »Ich habe von einer Herausforderung gehört.«
    »Ich musste Eure Aufmerksamkeit gewinnen«, erwiderte Meris zuckersüß. »Ich bin ermächtigt, mit Euch zu verhandeln.«
    »Zu verhandeln?« Dauras zog die Brauen hoch.
    Von Ledingens empörter Ausruf erklang hinter Meris’ Rücken wie ein Echo auf Dauras’ Frage. »Zu verhandeln? Mit einem Räuber, der edle Damen verschleppt?«
    Aruda umklammerte Dauras’ Arm und hielt ihn zurück. »Er hat mich nicht entführt«, rief sie. »Ich bat ihn um Hilfe.«
    »Da habe ich aber etwas anderes gehört«, knurrte von Ledingen.
    »Von den beiden Feiglingen, die ihre Herrin im Stich gelassen haben«, warf Meris spöttisch ein. »Ihr solltet Eure Zeugen sorgfältiger auswählen.«
    Mit ausgebreiteten Armen stellte sie sich zwischen Dauras und den Fähnrich. »Ich habe in Undervilz mit Dorfbewohnern und Informanten gesprochen. Ich weiß genau, was dort geschehen ist. Und ich glaube, wir können uns einig werden, ohne dass Blut vergossen wird.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Dauras. »Ich habe die Prinzessin mitgenommen, gegen den Willen ihres Vaters. Ob sie es wollte oder nicht, was macht das für einen Unterschied?«
    Meris sah, wie einige der Soldaten im Hintergrund ihre Armbrust aus dem Gepäck holten. Sie winkte ihre Männer zusammen. »Zieht euch zum Waldrand zurück«, befahl sie. »Alle. Ich brauche Luft für die Verhandlungen.«
    Ein paar der Gardisten zuckten die Achseln und gehorchten. Andere warteten ab. Von Ledingen protestierte. »Das kannst du nicht tun. Wir haben den Burschen in der Falle!«
    »Er wird uns nicht weglaufen«, sagte Meris. »Nehmt die Pferde mit. Damit solltet ihr einen Mönch wohl einholen, wenn er dennoch zu fliehen versucht.«
    »Ich sehe den Sinn nicht für diese Scharade«, sagte von Ledingen. »Das grenzt an Verrat!«
    »Sehr richtig«, sagte Meris. »Ihr versteht gar nichts. Ich habe in Reppelen neue Befehle aus der Hauptstadt erhalten. Davon wisst Ihr nichts, denn von Euch wurde erwartet, dass Ihr Eure Pflicht tut und gehorcht. Alles andere wäre Verrat.«
    Weitere Soldaten zogen ab. Manche sahen nicht minder grimmig aus als der Fähnrich. Aber schließlich fügte sichvon Ledingen. Er sammelte seine Ausrüstung ein und führte sein Pferd noch einmal an Meris vorüber. »Eines Tages«, murmelte er, »wird der Botendienst bezahlen für seine Anmaßung. Genau wie der Mönch, der sich gegen den Kaiser gestellt hat.«
    Meris sah ihm nach. Sie fragte sich, warum sie von Ledingen nicht einfach kämpfen ließ, wo er doch so darauf brannte. Er würde ohnehin nicht lebend in die Hauptstadt zurückkehren. Selbst wenn es heute zu einer Einigung kam, dann würde er den Mönch irgendwann auf dem Rückweg herausfordern, und Dauras war nicht der Mann, der eine Herausforderung gelassen ablehnte.
    Dennoch, wenn von Ledingen unbedingt sterben wollte, dann musste es nicht heute sein. Nicht jetzt, wo daraus schnell ein Gemetzel werden konnte. Sie musste das Unvermeidliche ein wenig hinauszögern, damit zumindest die Hoffnung bestand, dass es bei einem Zweikampf blieb.
    Dauras verfolgte mit einem Lächeln, wie die Soldaten sich hundert Schritte entfernt auf halbem Weg zum Waldrand wieder sammelten. Von Ledingen redete auf den Sergeanten ein. Die Prinzessin schaute Meris an, und ihr Blick war voller Hoffnung.
    Meris wusste selbst nicht, ob sie gute Neuigkeiten zu bieten hatte oder nur den Weg von einer Katastrophe in die nächste.
    »Du willst Frieden stiften«, sagte Dauras, »aber das wird nicht gelingen.«
    »Friede ist nicht mein Geschäft«, erwiderte Meris. »Wie ich das sehe, hat Prinzessin Aruda Euch als ihren Wachmann angeheuert. Ich bin befugt, diese Vereinbarung zu legalisieren. Hofrat von Reinenbach hat sogar eine Börse zur Verfügung gestellt, um ein Honorar zu verhandeln.«
    »Ein Bestechungsgeld, damit ich die Prinzessin an Euch übergebe?«
    »Nein«, antwortete Meris. »Eine ernsthafte Bezahlung, mit der Ihr Euch als Leibwächter für die Prinzessin verpflichtet. Ich habe gehört, dass Ihr mit Verpflichtungen Eure Probleme habt. Aber ich hoffe aufrichtig, dass Ihr in diesem Fall eine Ausnahme macht. Es mag sein, dass Ihre Hoheit auf dem Rückweg zur Hauptstadt eine zusätzliche Wache gut gebrauchen kann.«
    Aruda schüttelte den Kopf. »Darauf kannst du dich nicht einlassen«, beschwor sie Dauras. »Mein Vater wird sich nicht an das Geschäft halten. Du darfst ihm nicht vertrauen. Er

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