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Das Schwert des Sehers

Das Schwert des Sehers

Titel: Das Schwert des Sehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Loy
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Wimpernschlag lang folgte das Gesicht des Kriegers der Bewegung   – dann spaltete Dauras’ Klinge ihm den Schädel. Dauras landete mit den Füßen auf den Schultern des Mannes und stieß sich wieder ab, während der Tote hinter ihm vom Pferd fiel. Dauras machte einen Salto und holte mit dem Schwert aus. Er kam schräg vor demnächsten Pferd auf und hieb zu. Die Klinge durchtrennte die Vorderbeine des Tieres, sodass es stürzte und sich überschlug und den Reiter unter sich zermalmte.
    Dauras wich aus. Er schlug den Speer eines dritten Reiters zur Seite. Der Reiter preschte weiter, vom eigenen Schwung getragen. Dauras drehte sich und stieß dem Mann die Klinge in die Seite. Er zog sie heraus, packte mit der freien Hand den Speer, holte damit aus und schleuderte ihn auf einen vierten Angreifer. Er traf ihn mitten in die Brust und ging gelassen an dem Toten und seinem durchgehenden Tier vorüber.
    Der fünfte Verfolger riss so hart an den Zügeln, dass sein Pferd sich aufbäumte. Dauras tauchte dicht an den wirbelnden Hufen vorbei und erstach den Reiter von schräg unten, durch die Lenden und unter dem Kettenhemd hindurch. Der Reiter erkannte nicht einmal, was genau mit ihm geschehen war.
    Dauras wandte seine Sinne den letzten Gegnern zu. Er spürte, dass er sein Ziel erreicht hatte. Diese beiden Reiter wollten lieber anderswo sein.
    Der erste verhielt sein Pferd und wollte wenden, aber er war viel zu schnell herangaloppiert und schaffte es nicht, die Richtung zu ändern, bevor er mit Dauras auf einer Höhe war. Panisch ließ er sein Pferd steigen und fuchtelte mit dem Schwert. Er versuchte gar nicht, anzugreifen, er wollte Dauras nur auf Abstand halten.
    Der blieb ruhig stehen, gerade außer Reichweite von Stahl und Hufen. Als das Pferd wieder herunterkam, schlug Dauras dem Tier die Klinge hart vor den Kopf. Es brach zusammen, und der Reiter rutschte herab. Bäuchlings blieb er vor Dauras liegen, und der stellte den Fuß auf dessen Schwert.
    Es wurde still auf dem Kampfplatz. Der letzte Reiter machte kehrt und galoppierte davon. Dauras musterte den Mann zu seinen Füßen. Er bemerkte die Narben in dessenGesicht. Ein erfahrener Krieger in den Dreißigern, schätzte er, aber gut in Form.
    Er wartete, bis der Mann ein wenig zu Atem gekommen war und zu ihm aufschaute. »Einen schönen Zehnttag, guter Herr.« Er lächelte zu seinem Gegner hinab. »Ich wollte die Gelegenheit nutzen und mich vorstellen. Mein Name ist Dauras, und ich bin ein Meister des Schwertes aus Sir-en-Kreigen. Prinzessin   … wie auch immer. Die Prinzessin hat mich jüngst zu ihrem Leibwächter erwählt. Ich glaube, das ist eine Nachricht, die euren Anführer interessieren könnte.
    Sagt ihm also, wenn er uns weiter nachstellen möchte, sollte er zuvor im Tempel des Schwertes nachfragen, ob es dort mittlerweile einen größeren Kämpfer gibt als Dauras. Wenn nicht, fürchte ich, wird das Vergnügen bei unserer nächsten Begegnung wieder ganz auf meiner Seite sein.«
    Die Frauen warteten nicht auf ihn. Dauras holte sie ein, weil von Ledingens Pferd einfach ausdauernder war. Inzwischen waren sie in Trab gefallen, und die Handelsstraße lag nicht mehr fern. Beide Pferde waren erschöpft, und so wurde auch Dauras langsamer und ritt neben ihnen her. Aruda saß hinter der anderen Frau und klammerte sich an ihr fest. Dauras bemerkte, dass sie weinte.
    »So, für eine Weile wird uns niemand mehr nachkommen«, stellte er fest. »Was hat sie?«
    »Was sie hat?«, blaffte Meris. »Sie ist es nicht gewöhnt, dass ringsum die Leute fallen.«
    »Diese Angreifer, wer war das?«, fragte Dauras.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Meris.
    »Sie hatten es auf jeden Fall auf die Kleine abgesehen«, sagte Dauras. »Nachdem dieser Lederer so laut auf sie hingewiesen hat   …«
    »Von Ledingen!«, sagte Meris.
    »Von mir aus. Dennoch kann die Prinzessin nicht der Grund für ihren Angriff gewesen sein. Sie waren schon auf dem Weg zu euch, bevor wir dort ankamen. Da wusste noch niemand, dass sie bald bei euch ist.«
    »Viele wussten, dass wir nach ihr suchen«, sagte Meris. »Wenn jemand will, dass sie nicht gefunden wird, waren wir das leichteste Ziel.«
    »Wer sollte das wollen?«, fragte Dauras.
    »Sag du es mir.« Meris sah ihn an.
    Dauras fühlte Zorn in ihr, aber auch noch etwas anderes. Sie schickte ihren Zorn vor, um von dem anderen abzulenken. »Du bist zurückgeritten und hast anscheinend ein paar von denen erwischt. Du hättest sie fragen können, wer sie geschickt

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