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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zeigte Jack, es war ein Lexus, dichtauf gefolgt von einem Mercedes.
    Jack war bereits zum Fuß der Treppe vorgerückt und wühlte in einer Ecke in Abfällen, die er selbst dort deponiert hatte. Er beobachtete und wartete ab, unschlüssig, wie sie am besten vorgehen sollten. Dschamila hatte den Esel am Halfter. Sie führte ihn langsam von der Seite heran, so dass der Karren schließlich den Lexus blockierte.
    Die Leibwächter stiegen aus dem Mercedes und machten sich auf den Weg zum Hauseingang. Sie wollten das Terrain sondieren, bevor ihr Chef den Wagen verließ. Die Anwesenheit der Zabbalin störte.
    Sie traten an Jack heran.
    »Was soll das?«, fragte einer. »Sieh zu, dass du Land gewinnst mit deiner Bagage. Ihr habt um diese Zeit ohnehin hier nichts mehr verloren.«
    Jack antwortete mit einem ägypt-arabischen Wortschwall. Inzwischen hatte Samiha sich an den zweiten Leibwächter herangepirscht. Beide Männer hatten einen Funkempfänger im Ohr und hörten weder auf das, was Jack hervorsprudelte, noch interessierte es sie im Geringsten. Sie wollten, dass die Zabbalin-Familie das Feld räumte, mitsamt Esel und Karren, und das schnell. Jack zog das Spray aus der Tasche, Samiha folgte seinem Beispiel. Wie auf Verabredung zielten sie mit der feinen Düse und sprühten das flüchtige Chloräthyl den Leibwächtern ins Gericht. Beide Männer knickten ein und fielen um.
    Dschamila hatte die Autotür aufgerissen und besprühte den Fahrer. Er kippte nach vorn. Jack zerrte ihn nach draußen und legte ihn aufs Pflaster.
    »Mr. Selim«, sagte Dschamila in beschwichtigendem Tonfall und setzte sich auf den frei gewordenen Platz hinter dem Lenkrad, »bitte bleiben Sie ruhig. Ihnen wird nichts geschehen. Vertrauen Sie mir. Dies ist keine terroristisch motivierteEntführung, und wir wollen auch kein Lösegeld. Wir wollen nur mit Ihnen reden und Ihnen einige Dinge zeigen, die Sie hoffentlich ernst nehmen werden. Viele Leben hängen davon ab, welche Entscheidung Sie in den nächsten Stunden treffen.«
    Jack und Samiha verabreichten den beiden Leibwächtern das Diprivan Propofol, ein Anästhetikum, das rasch wirkte und die Männer erheblich länger außer Gefecht setzen würde als das Äthylchlorid. Dann schleifte Jack sie zu ihrem Mercedes und verfrachtete sie auf den Rücksitz. Er nahm ihre Waffen und Walkie-Talkies an sich und machte sie unbrauchbar. Anschließend schlug er die Türen zu, kniete sich hin und ließ der Reihe nach die Luft aus den Reifen.
    Samiha verabreichte unterdessen Selims Fahrer die Betäubungsspritze. Jack kam hinzu und half ihr, den schlaffen Körper ebenfalls in den Mercedes zu bugsieren.
    Selim hatte derweil still und bewegungslos im Fond seines Wagens gesessen. Er stellte keine Fragen und äußerte sich auch sonst nicht. Stattdessen überlegte er angestrengt, was er tun sollte, rief sich all die Verhaltensregeln ins Gedächtnis, die er einer ganzen Generation ägyptischer Staatsmänner eingetrichtert hatte. Leider schien nichts davon für die derzeitige Situation geeignet zu sein.
    Jack setzte sich hinters Steuer; Dschamila und Samiha nahmen links und rechts neben Selim Platz. Den Esel hatten sie am Geländer festgebunden. Der Junge würde am Morgen wiederkommen und ihn mit nach Hause nehmen.
    Jack startete den Wagen und fuhr los. Ihnen allen war bewusst, sie hatten soeben den Rubikon überschritten.

46
Anwärter auf das Paradies
    Georginas Wohnung
    Früh am Morgen
    Die Rückfahrt dauerte nicht lange. Die ganze Zeit wurde im Wagen kein Wort gesprochen. Selim fragte nicht, wer seine Entführer waren, wo man ihn hinbrachte oder was man mit ihm vorhatte. Sie sehen aus wie Lumpensammler, dachte er, dazu passte allerdings nicht, dass die beiden Frauen atemberaubend schön waren, und der Mann war keinesfalls ein Ägypter. Dass der Überfall auf ihn irgendwie mit der Konferenz zusammenhing, stand für ihn fest. Dass er selbst vielleicht nur noch wenige Stunden zu leben hatte, auch daran hegte er keinen Zweifel. Er war ein stolzer Mann, und der einzige Fleck auf seiner weißen Weste als öffentliche Person war diese außereheliche Beziehung zu seiner Geliebten, für die er eine unsinnige Zuneigung empfand. Garantiert ging es ihnen darum, die Sicherheitsvorkehrungen bei der Konferenz zu überwinden. Zu seinem eigenen Erstaunen war er sofort fest entschlossen, sein Land nicht zu verraten, das gerade jetzt an der Schwelle eines historischen Durchbruchs stand. Auch wenn sie ihn folterten, nahm er sich vor, würde er

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