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Das Schwert - Thriller

Das Schwert - Thriller

Titel: Das Schwert - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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eine Treppe hoch, umringt von einer vielköpfigen Familie.
    »Du solltest dich erst einmal entblättern.« Dschamila lachte. »Dann kann ich dich vorstellen, wie es sich gehört.«
    Jack legte zuerst Kopftuch und Gesichtsschleier ab und entledigte sich endlich der bodenlangen Melaya. Die vier anwesenden Mädchen konnten sich vor Lachen kaum halten, weil sie noch nie einen als Frau verkleideten Mann gesehen hatten.
    »Schadia, ihr alle – ich möchte euch meinen Freund Jack Goodrich vorstellen. Jack ist Professor an der Amerikanischen Universität. Er spricht perfekt Arabisch und ist eine anerkannte Autorität, was die Wurzeln dieser Sprache angeht. Nun, Schadia ...«
    Die Frau, die sie eingelassen hatte, trat aus der Schar hervor, immer noch sichtlich belustigt über den Anblick eines Mannes, der sich aus einem Ganzkörperschleier hervorwand wie ein Schmetterling aus seiner Puppe.
    »Professor Goodrich«, sagte sie, »erlauben Sie, dass ich Ihnen die Anwesenden vorstelle. Das sind meine sechs Kinder. Die zwei kleinen Mädchen sind Marie und Irene. Steht auf, Mädchen.«
    Zwei Mädchen erhoben sich, das eine drei Jahre alt, dasandere etwa fünf. Sie lächelten schüchtern, dann brachen sie in unkontrollierbares Gekicher aus.
    Außer ihnen gab es noch zwei Mädchen, Marina und Hannah. Von Jack befragt, antwortete Marina, sie wäre acht, Hannah verkündete stolz, sie wäre schon zwölf. Nach ihnen kamen zwei Jungen, John und Pierre, fünfzehn und siebzehn Jahre alt.
    »Das ist meine Schwester, Noha.« Schadia zeigte auf eine Frau Mitte dreißig. »Und das mein Schwager Butros. Butros ist Buchhalter. Das sind Mr. Sachary und seine Frau Mary. Sie wohnen im Stockwerk über uns. Mr. Sachary ist Lehrer an der St. Sergius Schule.«
    Die Sacharys waren nicht jung, nicht alt, vom Leben anscheinend nicht immer pfleglich behandelt, mit traurigem Gesicht, die Augen auf der Hut vor etwas Unsichtbarem, das Benehmen ein wenig spröde. Aber sie standen auf und taten mit Händeschütteln und Lächeln der Höflichkeit Genüge. Jack überlegte, dass es hart war, als Kopte in Kairo zu leben. In den letzten Jahren war die Feindseligkeit gegen Christen gewachsen, proportional zum Erstarken des islamischen Radikalismus.
    Auf den gepolsterten Bänken entlang der Wände war kein Platz mehr, aber Schadia scheuchte die jüngeren Kinder auf Kissen auf dem Boden, damit Jack und Dschamila sich setzen konnten. Niemand erkundigte sich, weshalb Jack die Kleidung einer Frau getragen hatte.
    Sie saßen kaum, als die Tür aufging und ein Mann ins Zimmer trat. Der lange Bart und das lange weiße Gewand, das Sticharion , kennzeichneten ihn als koptischen Priester, und im ersten Moment vermittelte er Jack den Eindruck eines gestrengen Patriarchen, der kam, um scharfen Blicks nach Sünde und Sittenlosigkeit zu forschen. Dann aber sah er seine Befürchtungen zerstreut, als die beiden Jüngsten, Marie und Irene, aufsprangen und dem Neugekommenenjauchzend entgegenliefen. Er nahm sie auf den Arm, die eine links, die andere rechts, und küsste sie.
    Nachdem die Kleinen sich beruhigt hatten, entdeckte der Priester seine neuen Gäste.
    »Dschamila, ich freue mich. Es ist lange her, dass du uns besucht hast.«
    Dschamila stand auf und ermunterte Jack mit einem leichten Schubs, ihrem Beispiel zu folgen.
    »Joseph«, sagte sie. »Du siehst gut aus.«
    »Vielen Dank. Das liegt daran, dass ich mich freue, dich zu sehen. Wie geht es deinem Vater?«
    »Er ist wohlauf, aber immer noch allein. Ich bemühe mich, Freundinnen für ihn zu finden, aber er winkt ab. Vielleicht solltest du einmal mit ihm sprechen.«
    Der Priester lächelte.
    »Was kann ich tun? Ihm fehlt deine Mutter, selbst jetzt noch. Sie war eine wunderbare Frau, ich glaube nicht, dass er mit einer anderen zufrieden wäre. Darf ich annehmen, dass du diesen Herrn mitgebracht hast, um ihn als deinen Verlobten vorzustellen?«
    Dschamila wurde rot.
    »Ich kenne ihn kaum, Joseph. Aber ich – ich kannte seine Frau. Erlaube mir, dass ich euch bekannt mache.
    »Jack, dies ist Vater Joseph Jakub, Schadias Ehemann und der Vater der Kinder, die du hier siehst. Joseph, dies ist Professor Jack Goodrich von der Amerikanischen Universität.«
    Die Augenbrauen des Priesters schnellten in die Höhe.
    »Der Professor Jack Goodrich vom Fachbereich für Studien des Vorarabischen?«
    Jack nickte.
    »Ich fühle mich geehrt, Sie kennenzulernen. Die vorislamische Poesie ist eins meiner Steckenpferde. Nun, mehr als ein Steckenpferd.

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