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Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition)

Titel: Das Science Fiction Jahr 2013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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krakenhafte Ungeheuer, das Elizabeth »geboren« hat, zum unfreiwilligen Verbündeten.
    Doch es gibt noch mehr Raumschiffe in der Kuppel der Festung, und der wiederhergestellte David bietet an, damit auf die Erde zurückzukehren. Aber statt auf die Erde nimmt Elizabeth Kurs auf den Heimatplaneten der »Konstrukteure«. Sie will um jeden Preis erfahren, warum diese Fremden die Menschen zuerst erschaffen haben, um sie dann wieder zu vernichten. Mit ihrem letzten Funkspruch gibt sie der Erde Kenntnis, dass hier oben nichts als der Tod zu finden ist. In der letzten Einstellung sehen wir den toten »Konstrukteur«, aus dessen Brustkorb ein uns sehr bekanntes Ungeheuer bricht.
    Während also der Mensch seinen eigenen Ursprung zu ergründen versucht, setzt er die Kräfte seiner Zerstörung frei, eine Parabel, die so oder so ähnlich in sehr vielen Filmen von Ridley Scott steckt. Und wenn man Prometheus als eigenständige Geschichte interpretieren könnte, dann ebenso auch als eine Art von Dekonstruktion von Alien .
    In allen Science-Fiction-Filmen von Scott sind die vertrauten Elemente mindestens so ausgeprägt wie die befremdlichen. »Ich glaube nicht, dass unsere Entwicklung in gigantischen Schritten vor sich gehen wird«, sagt er. »Es wird immer viel Altes übrig bleiben aus der Vergangenheit, das sich mit Neuem mehr oder weniger harmonisch verbindet«. Die Auseinandersetzung von Mensch und Natur und von Mensch und Technik ist hier in eine neue Balance gebracht. Blade Runner und Alien folgend, soll der künstliche Mensch einen Zweck erfüllen, er wird missbraucht, er will sich befreien.
    Zweifellos ist Prometheus bei aller visionären Optik der schwächste der drei Science-Fiction-Filme von Ridley Scott, was offensichtlich an den Schwächen des Drehbuchs und vor allem an den Dialogen liegt, aber auch der Regisseur hatte nicht seine sicherste Hand bei diesem Projekt; die kräftigen, manchmal derben Schnitte, die man von Scott gewohnt ist, sind hier nachgerade hektisch, oft müssen die Figuren viel zu viel erklären, anstatt zu sehen und zu begreifen, und mittendrin scheint der Regisseur auch die Lust verloren zu haben, noch allzu viel aus dem Plot herauszuholen. Das »philosophische« Kino des Ridley Scott allerdings ist durchaus noch in vielen Partikeln zu spüren. Es ist eine Schöpfungsgeschichte, die sich selbst auffrisst (zum Teil sehr direkt), die Reise in einem endlosen Kreis, in dem nicht wirklich klar wird, wer da eigentlich wen geschaffen hat. Die äußere Reise führt zu den fernen (toten) Göttern, die innere Reise aber in eine Psychose.
    In nahezu allen Filmen von Scott gibt es diese Frage nach dem Wirklichen und nach dem Showcharakter. Auch in Alien und in Prometheus gibt es den künstlichen Menschen, der den Menschen aus guten wie aus schlechten Gründen täuschen will. In Ridley Scotts Filmen geht es immer um »Images«. Die Prometheus war unterwegs, weil sich die Menschen »ein Bild« machen wollen, und es wird, auch da schließt sich ein Kreis im Werk von Ridley Scott, eine Reise »ins Herz der Finsternis«. In der Dekonstruktion der Elemente von Alien gelangt der Regisseur wieder näher an sein literarisches Vorbild Joseph Conrad. Von dem stammt der Satz, der für alle Ridley-Scott-Helden gelten kann:
    »Ich dachte, es wäre ein Abenteuer. Aber es war das Leben.«
    Georg Seeßlen ist Journalist und Sachbuchautor mit den Schwerpunkten Film und Popkultur.

Christian Endres
    VIDEO EX MACHINIMA
    Jeder Subkultur kann es passieren, dass aus ihr ein großes Geschäft wird: Wie auf der Games- und Videoplattform Machinima.com die Medien fusionieren
    Lange Zeit gab es zwischen Videogames und Onlinevideos kaum nennenswerte Berührungspunkte. Schon gar keine, die es attraktiv gemacht hätten, beide Bereiche mitsamt den dahinterstehenden Klientelen und Kulturen geschäftlich miteinander zu verbinden. Zu unterschiedlich waren die Anforderungen und Ausrichtungen, zu groß die technische und interessenmäßige Kluft. Machinima ist die Firma, die all das praktisch im Alleingang verändert hat.
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