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Das sechste Opfer (German Edition)

Das sechste Opfer (German Edition)

Titel: Das sechste Opfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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Recht, die Macht der Medien war ungebrochen. Und hier sollte sie offenbar gezielt missbraucht werden, um die Pläne der Giganten an diesem Tisch umzusetzen.
Wenn ich mich nicht irrte, war der kopfschüttelnde Skeptiker ein Vertreter des Finanzwesens, der sich große Sorgen um die Sicherheit seiner Gelder machte. Also sprach sich das Bankwesen auch ab. Ebenso die Automobilindustrie, wie der dicke Deutsche klar gemacht hatte.
Nur wer die anderen waren, hatte ich noch nicht herausgehört. Aber das würde ich auch das noch erfahren. In diesem Moment vernahm ich eine mir bislang unbekannte Stimme und hob unvorsichtigerweise Kopf, um zu sehen, zu wem sie gehörte. Doch gerade in dieser Sekunde sah der alte dünne Mann mir gegenüber direkt in meine Richtung.
Schnell zog ich den Kopf wieder ein, doch er musste mich gesehen haben, denn in dem Raum herrschte ganz plötzlich erschreckende Stille.
Ich war aufgeflogen.
Ich musste verschwinden, und zwar so schnell ich konnte. Ich kroch unter dem Fenster hervor und sprang auf, um Richtung Nachbarzaun zu rennen.
Keine Minute zu früh. Denn aus dem Haus stürzten fünf bewaffnete riesige Kerle, offenbar die Bodyguards, und stürmten hinter mir her in die Büsche. Ich kletterte in aller Eile den Zaun hinauf, um zum Garagenfenster zu gelangen, was auf dem Rückweg leider schwieriger war, denn hier fehlte mir die Werkbank.
Hinter mir hörte ich die Zweige unter den schweren Schritten der Kerle knacken. In den Büschen raschelte es heftig und verriet mir, dass meine Verfolger viel zu schnell näher kamen.
Hastig kletterte ich den Zaun nach oben, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz im Bein spürte. Am liebsten hätte ich mich nach unten fallen lassen und mein Bein gehalten, aber die Kerle waren schon zu nahe. Also biss ich die Zähne zusammen und schlüpfte durch das Fenster in die Garage.
Ich ließ mich schwer auf die Werkbank fallen und sprang dann auf den Boden, was einen unerträglich stechenden Schmerz in meinem Bein zur Folge hatte.
Die Frau mit dem Rasenmäher schien gerade zum Schluss ihrer Arbeit gekommen, zu sein, denn auf einmal war es extrem still.
Ich hinkte, so schnell ich konnte, aus der Garage und hörte, wie das Holz des Tores neben meinem Kopf zersplitterte. Reflexartig duckte ich mich. Was ging hier vor? Ich rannte weiter, Richtung Büsche hinter dem Haus, als etwas Heißes schmerzhaft meinen Arm streifte. Als ich ihn betrachtete und einen blutigen Kratzer unter der zerfetzten Uniform bemerkte, begriff ich endlich, was los war. Sie schossen auf mich.
Ich duckte mich und rannte im Zickzack durch das Gebüsch, während mein Bein unerträglich schmerzte. Dann kroch ich durch den Zaun und wollte von dem verwilderten Grundstück ins nächste fliehen, als mein Bein seinen Dienst versagte. Ich ging zu Boden. Panik kroch in mir hoch. Angsterfüllt sah ich mich um. Niemand war zu sehen, keiner folgte mir.
Schnell rappelte ich mich wieder auf und hinkte zum Keller des offenbar leer stehenden Hauses, wobei ich bemerkte, dass ich eine unübersehbare Blutspur auf dem Boden hinterließ. Sie würden mich finden, das war keine Frage.
Doch offenbar wollten die Kerle jetzt kein Aufsehen erregen, deshalb benutzten sie Schalldämpferpistolen, und dass sie mir nicht gefolgt waren, schien der beste Beweis dafür, dass sie eine öffentliche Jagd scheuten. Das bedeutete, ich war für einen Moment sicher, bis sie unauffällig in den Garten gelangen und mich erledigen konnten. Ein paar Sekunden lang konnte ich also verschnaufen. Die nutzte ich, um mir die Wunde anzusehen. Über dem Knie befand sich auf der Rückseite meines Oberschenkels leicht seitlich ein Loch und etwas höher auf der Vorderseite ebenfalls eines. Ein Durchschuss. Ich blutete heftig, doch ich hoffte, dass Arterie und Knochen verschont geblieben waren. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wie man einen Druckverband anlegt, um eine Blutung zu stillen, und riss das T-Shirt, das ich unter der Uniform trug, in Streifen und legte sie auf die Wunde. Dann nahm ich meinen Gürtel und schnallte ihn so fest wie möglich oberhalb der Wunde um mein Bein. Es tat höllisch weh, doch wenigstens wurde die Blutung etwas schwächer.
Die Verletzung am Arm war halb so schlimm, sie schien nur ein Kratzer zu sein. Darum konnte ich mich jetzt nicht kümmern, ich musste weg hier, so schnell ich konnte, ohne dass die anderen mich bemerkten. Und ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte.

Der bessere Mann
    Zuerst schlüpfte ich durch

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