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Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition)

Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition)

Titel: Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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Sid fest, dass ihn die Augen des Letzteren irgendwie an seine Mutter erinnerten.
    Jetzt waren die Fremden bis auf wenige Schritte herangekommen und hielten ihre Schimmel an. Sid kannte sich nicht besonders gut mit Pferden aus, aber dennoch war er erstaunt darüber, dass die edlen Tiere ohne Sattel und Zaumzeug geritten wurden.
    „Hallo Sid“, sagte der eine Unbekannte, der etwa so alt wie Sids Vater war. „Ich bin Beron und das hier ist mein Sohn Wulf.“
    Sid war verdutzt. „Woher … woher kennt ihr mich?“, stammelte er.
    „Maron kennt dich“, erklärte Beron. „Er hat uns losgeschickt, um dich zu holen. Er ist der Hüter dieses Landes.“
    „Und außerdem sind wir miteinander verwandt“, fügte Wulf lächelnd hinzu und sprang dann von seinem Pferd.
    Sid begriff gar nichts, doch als Wulf vor ihm stand und ihn mit seinen strahlend blauen Augen ansah, bekam er Gänsehaut. Langsam dämmerte es ihm
    „Bist du … mein Bruder?“, fragte er ganz vorsichtig.
    „Ja, und ob“, versicherte Wulf und drückte Sid überschwänglich an seine breite Brust. „Es ist wundervoll, dich endlich hier bei uns zu haben, mein kleiner Bruder“, sagte er mit viel Gefühl in seiner kräftigen Stimme.
    Sid fühlte einen dicken Kloß in seinem Hals, dann rannen ihm Tränen über beide Wangen. „Wulf, ich bin so glücklich, dass ich dich hier treffe“, murmelte er.
    Auch Beron war abgestiegen und trat zu den beiden Brüdern. Er umarmte Sid freundlich und stellte dann fest: „Ihr zwei habt die wunderschönen Augen eurer Mutter geerbt. Aber irgendwie sind wir beide auch so etwas wie verwandt, nicht wahr Sid. Hat Mira dir von mir erzählt?“
    „Ja, das hat sie. Sie war sehr traurig, als du sie verlassen musstest“, antwortete Sid und wandte sich dann an Wulf. „Mutter hatte keine Kraft mehr.“
    „Ich weiß, wie es damals für sie war“, entgegnete Wulf ernst. „Sie hat die richtige Entscheidung getroffen. Mir ging es immer gut hier. Ich war doch bei Vater. Aber ich warte sehnsüchtig auf sie.“
    Eine kurze Zeit schwiegen sie, dann schwang sich Beron auf seinen Schimmel. „Nun kommt, ihr zwei, sonst erreichen wir unser Dorf nicht mehr, bevor es dunkel wird“, forderte er Sid und Wulf auf.
    Wulf folgte seinem Beispiel und streckte dann Sid die Hand entgegen. „Äh, ich laufe lieber“, meinte Sid abwehrend.
    „Wieso denn?“, fragte Wulf belustigt.
    „Ich kann nicht reiten.“
    „Das ist nicht so schwierig, Sid, vertrau mir“, beharrte Wulf.
    Zögerlich nahm Sid Wulfs Hand und nach einem kräftigen Ruck saß er auch schon hinter seinem großen Bruder auf dem breiten Pferderücken.
    „Du bist ganz schön stark, Wulf“, stellte Sid bewundernd fest. „Reitet ihr eigentlich immer ohne Sattel und Zaumzeug?“
    „Du stellst vielleicht Fragen, Bruderherz“, lachte Wulf laut. „Kein Pferd in diesem Land würde sich so ein Zeug anlegen lassen. Wir sind ihre Freunde und sie tragen uns nur, weil sie uns lieben.“ - „Kann es jetzt losgehen?“
    Sid nickte angespannt.
    „Halt dich besser an mir fest“, meinte Wulf und versetzte seinen Schimmel mit einem Zungenschnalzer in leichten Trab.
    Während Beron, Wulf und Sid nun in Richtung Süden ritten, über sanfte Hügel hinweg und vorbei an so manch einem lichten Buchenhain, wunderte sich Sid, wieso er jemals Angst vor dem Sterben gehabt hatte. Dieses Land hier war das Schönste, was er sich jemals vorstellen konnte. Voller Sonnenschein, Friede und Freundschaft. Und er fragte sich zum ersten Mal, ob es wirklich so schlimm für ihn wäre, wenn er den Rückweg vielleicht doch nicht finden würde.
    Als die untergehende Sonne am stärksten orange zu glühen begann und gerade den Horizont berührte, kamen die drei am Rand eines ausgedehnten Waldes an, dessen Bäume zu Sids Verwunderung nur aus Eichen bestanden.
    „Das ist das Herzstück unseres Landes“, erklärte Beron mit ehrfurchtsvoller Stimme und stieg von seinem Pferd. „Das ist der heilige Wald, und hier wohnt Maron, der Hüter der Gesetze. Wir werden nun zu Fuß weiter gehen.“
    Wulf und Sid sprangen ebenfalls von ihrem Schimmel und freuten sich dann herzlich darüber, wie die beiden prächtigen Tiere mit wehenden Mähnen und übermütig schnaubend auf der Wiese herumtollten.
    Beron trat unter die ersten knorrigen Eichen und winkte Wulf und Sid, ihm zu folgen. Als Sid hinter seinem Bruder nichtsahnend einige Schritte in den schon ziemlich dämmrigen Wald eingedrungen war, blieb er abrupt stehen. Überall in den

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