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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Schultern. »Du
hast gesagt, Xar würde das Todestor bewachen lassen…«
    »Ja, aber wenn du meinem Rat gefolgt und auf kürzestem
Weg nach Nekropolis geflogen wärst, könnten wir jetzt schon in den Katakomben
untergetaucht sein.«
    »Es ist nur, daß ich… Nun ja, daß ich…« Er
schaute sich niedergeschlagen um. »Es hört sich töricht an, ich weiß, aber…
aber… ich hoffte, hier jemanden zu treffen.«
    »Jemanden treffen«, wiederholte Marit grimmig.
»Das einzige, was wir hier vielleicht treffen könnten, sind die Wachposten
meines Gebieters.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Alfred blickte
auf den verlassenen Pier und seufzte. »Was sollen wir jetzt tun?« fragte er
unterwürfig. »Mit dem Schiff nach Nekropolis fliegen?«
    »Nein, dafür ist es zu spät. Man hat uns gesehen
und ist wahrscheinlich schon unterwegs, um uns zu empfangen. Wir müssen uns
etwas einfallen lassen.«
    »Marit«, Alfred schluckte, »wenn du so an deinen
Gebieter glaubst, weshalb fürchtest du dich, ihm gegenüberzutreten?«
    »Ich würde mich nicht fürchten, wenn ich allein
wäre. Aber ich befinde mich in Gesellschaft eines Nichtigen und eines Sartan.
Kommt«, sie wandte sich ab, »wir gehen von Bord. Ich muß die Runen verstärken,
die das Schiff schützen.«
    Das Schiff, in der Konstruktion den
Drachenschiffen von Arianus ähnlich, schwebte nur wenige Meter über dem Pier. Marit
sprang vom Vordeck und kam geschmeidig unten auf. Unbeholfen kletterte Alfred
über die Reling, verfing sich mit dem Fuß in einem der Reeps und baumelte
schließlich kopfunter über der flüssigen Lava. Marit, wenig erfreut, gelang es,
ihn zu befreien und wohlbehalten auf die Füße zu stellen.
    Hugh Mordhand hatte bestürzt und ungläubig die
fremde, erschreckende Welt betrachtet, in die sie geraten waren. Kaum stand er
auf dem Pier, sank er auf die Knie und griff sich an den Hals. Er würgte und
rang keuchend nach Luft.
    »Auf diese Art sind die Nichtigen Abarrachs
gestorben, vor langer, langer Zeit«, sagte eine fremde Stimme.
    Alfred drehte sich ängstlich um.
    Eine Gestalt löste sich aus dem Schwefeldunst,
der wabernd über dem Magmasee und den Hafenanlagen hing.
    »Ein Lazar.« Marit verzog angewidert das
Gesicht. Sie griff nach ihrem Schwert. »Fort mit dir!«
    »Nein, warte.« Alfred starrte den Wiedergänger
forschend an. »Ich kenne – Jonathon!«
    »Ich bin hier, Alfred. Ich bin die ganze Zeit
hiergewesen.«
    »… die ganze Zeit…«
    Hugh Mordhand hob den Kopf und richtete den
Blick auf die gräßliche Erscheinung, das wächserne Gesicht, die schwarzen
Würgemale an der Kehle, die einmal glasigen, dann wieder von Leben erfüllten
Augen. Er versuchte zu sprechen, doch mit jedem Atemzug drangen giftige Dämpfe
in seine Lungen. Er hustete, bis er das Gefühl hatte, sich übergeben zu müssen.
    »Er kann hier nicht überleben«, sagte Alfred
besorgt. »Nicht ohne schützende Magie.«
    »Dann schaffen wir ihn am besten zurück an Bord«,
erklärte Marit mit einem argwöhnischen Blick auf den Lazar, der schweigend
dastand und sie beobachtete.
    »Die Runen versorgen ihn mit reiner Luft, die er
atmen kann.«
    Hugh Mordhand schüttelte den Kopf. Er streckte
die Hand aus und umklammerte Alfreds Arm. »Du hast versprochen… daß du mir
helfen kannst!« stieß er krächzend hervor. »Ich… gehe… mit euch!«
    »Das habe ich nie versprochen«, protestierte
Alfred. »Nie!«
    »Ob er es versprochen hat oder nicht, Hugh, du
mußt zurück an Bord gehen. Du…«
    Bevor Marit ausgesprochen hatte, fiel Hugh
vornüber, krallte die Hände in seinen Hals und wand sich in Krämpfen.
    »Ich bringe ihn zurück«, sagte Alfred.
    »Dann beeil dich.« Marit sah auf den Nichtigen
hinunter. »Er ist schon so gut wie tot.«
    Alfred begann, die Runen zu singen, und bewegte
sich mit anmutigen, feierlichen Tanzschritten im Kreis um den Assassinen herum.
Feurige Sigel schimmerten in der schweflig gelben Luft, sammelten sich über
Hugh wie ein Schwärm Glühwürmchen. Er verschwand.
    »Er ist wieder auf dem Schiff«, verkündete
Alfred und blieb stehen. »Aber wenn er trotz allem an Land zu gehen versucht…«
    »Das läßt sich verhindern.« Marit zeichnete ein
Sigel in die Luft. Als blaue Flamme flog es zum Schiff und berührte eine der
Runen am Rumpf. Das Feuer sprang über, von einer Rune zur nächsten, schneller,
als das Auge zu folgen vermochte. »So, er kann das Schiff nicht verlassen. Und
nichts kann an Bord

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