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Das siebte Tor

Titel: Das siebte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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›Götter‹ sie sich selbst überließen,
meinst du?«
    »›Götter!‹« wiederholte Alfred verachtungsvoll.
›»Sklavenhalter‹ trifft eher zu. Ich möchte das Universum von uns und unserer
verderblichen ›Macht‹ befreien!«
    »Weißt du, mein Freund« – Haplos Stimme hörte
sich nachdenklich an – »möglicherweise hast du gar nicht so unrecht mit dem,
was du sagst…«
    »Tatsächlich?« Alfred staunte. Er hatte sich nur
Luft gemacht und nicht erwartet, eine brauchbare Idee hervorzubringen. »Was
genau habe ich denn gesagt?«
    »Nicht so wichtig. Geh und mach dich nützlich.«
    »In welcher Weise?«
    »Vielleicht wäre es gut zu wissen, was Baltasars
Kundschafterin ihm zu berichten hat«, meinte Haplo trocken. »Oder hast du nicht
bemerkt, daß sie zurückgekommen ist?«
    Nein, Alfred hatte es nicht bemerkt. Er hob den
Kopf. Die Sartanfrau, die er am Höhleneingang gesehen hatte, saß bei dem
Nekromanten und aß hungrig von dem frischgebackenen Brot. Zwischen den Bissen
unterhielten sie sich mit gedämpfter Stimme.
    Alfred wollte aufstehen, rutschte auf einem
Häufchen Grassamen aus und setzte sich mit einem Ruck wieder hin.
    »Bleib hier«, sagte Haplo. Er gab dem Hund einen
stummen Befehl. Der Vierbeiner erhob sich von seinem Platz neben Marit. Auf
leisen Pfoten trabte er zu Baltasar hinüber und streckte sich zu seinen Füßen
aus.
    »Sie hatte den Auftrag, das Schiff zu
inspizieren. Baltasar will es in seinen Besitz bringen.« Haplo teilte Alfred
mit, was er durch die Ohren des Hundes erlauschte.
    »Aber das kann er doch nicht, oder? Marit hat es
mit Patrynrunen geschützt…«
    »Unter normalen Umständen, nein«, antwortete
Haplo. »Aber offenbar hat noch jemand auf Abarrach die gleiche Absicht. Eine
zweite Person versucht, das Schiff zu stehlen.«
    Alfred schluckte. »Doch nicht Xar?«
    »Nein, mein Gebieter braucht das Schiff nicht.
Aber dieser zweite Interessent hat Verwendung dafür.«
    Plötzlich wußte Alfred, von wem die Rede war.
    »Kleitus!«
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Kapitel 18
Salfag-Grotten,
Abarrach
    »Ich wünschte, wir wären stärker!« hörte Alfred
Baltasar sagen, als er sich ihm und der Kundschafterin näherte. Der Hund
begrüßte ihn schweifwedelnd. »Stärker und zahlreicher! Aber wir müssen uns
behelfen mit dem, was wir haben.« Der Nekromant schaute sich um. »Wie viele von
uns sind körperlich in der Lage…«
    »Oh, störe ich? Was gibt es?« Alfred dachte noch
rechtzeitig daran, sich unwissend zu stellen.
    »Der Lazar, Kleitus, versucht dein Schiff zu
stehlen«, erklärte Baltasar mit einer Gelassenheit, die Alfred erstaunte. »Natürlich
müssen wir ihn daran hindern.«
    Damit du es dir selbst unter den Nagel reißen
kannst, kommentierte Alfred in Gedanken. »Aber das Schiff wird von der
Runenmagie der… hm… Patryn geschützt. Ich glaube nicht, daß man den Schild so
einfach durchbrechen kann.«
    Baltasar lächelte mit schmalen Lippen. »Wie du
dich erinnern wirst, habe ich einmal eine Demonstration dieser ›Patrynmagie‹
gesehen. Die Runengefüge sind sichtbar und leuchten, wenn sie ihre Wirkung
entfalten, habe ich recht?«
    Alfred war auf der Hut. Er nickte.
    »Die Hälfte der Sigel am Schiffsrumpf ist
dunkel. Kleitus löst das Gefüge auf.«
    »Das ist unmöglich!« Alfred schüttelte
entschieden den Kopf. »Wo hätte der Lazar das lernen sollen…«
    »Von Xar«, sagte Haplo. »Kleitus hat meinen
Gebieter und seine Gefolgsleute bespitzelt. So hat er das Geheimnis der
Runenmagie entdeckt.«
    »Die Lazare sind fähig zu lernen«, erklärte
Baltasar, »weil ihre Seele mit dem Körper verbunden bleibt. Und sie wünschen
sich seit langem, Abarrach zu verlassen. Sie finden hier kein lebendes Fleisch
mehr, um sich daran zu laben. Ich brauche dir nicht zu schildern, was sich auf
den anderen Welten abspielen wird, falls es den Lazaren gelingt, das Todestor
zu durchschreiten.«
    Er hatte recht. Alfred war nur zu gut imstande, sich
die Schreckensbilder auszumalen. Man mußte Kleitus aufhalten, aber falls es
gelang – wer hielt Baltasar auf?
    Alfred sank auf einen Felsvorsprung nieder und
starrte blicklos in die Dunkelheit. »Wird es nie aufhören? Werden wir für
immer und ewig die Welten mit Tod und Vernichtung überziehen?«
    Der Hund winselte mitfühlend. Unter Baltasars
forschendem Blick zuckte Alfred zusammen. Er hatte das bestimmte Gefühl, daß
er wußte, was der Nekromant als nächstes sagen würde.
    Baltasar legte Alfred die

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