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Das Siegel der Macht

Das Siegel der Macht

Titel: Das Siegel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Dettwiler
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allein.
    Wieder in Peterlingen konnte Alexius es nicht erwarten, bald nach Cluny weiterzureisen. Hatte man dort das geheimnisvolle Zeichen schon angebracht? Obwohl er gespannt war auf die Abtei, wollte Alexius seine Verpflichtung Abt Odilo gegenüber rasch erfüllen und dann möglichst schnell den Hof erreichen. Der Kaiser hielt sich in Pavia auf, wollte im Herbst von der Lombardei wieder südwärts ziehen. Da Alexius nach den Eröffnungen des Priors von Peterlingen eine Reise nach Fleury nicht mehr notwendig schien, hoffte er, rasch aus Cluny zurückzukehren. Vielleicht würde er noch in Pavia auf den Hof stoßen und mit Gerbert sprechen können. Außerdem wollte er endlich Elana wieder sehen, sich für seine Rettung aus der Engelsburg bedanken.
    Der Missus des Kaisers war froh, dass der gut gelaunte Mönch Kolumban neben ihm ritt, als der imposante Reisezug Abt Odilos sich in Bewegung setzte.
    »Ich muss Euch gestehen, dass die Glasfenster von Cluny meinen Abt interessieren«, vertraute Kolumban Alexius während der Reise an. »Er möchte wissen, wie er das Gästehaus in Einsiedeln gestalten könnte. Vor allem bestimmte Details.« Kolumban kicherte und wandte sich ab.
    Alexius warf einen Blick zurück. Hinter ihnen wälzte sich die Reisegesellschaft langsam über die burgundischen Hügel. Zwischen seinen Panzerreitern bewegten sich zwei schwerfällige Karren, die in Peterlingen dazugekommen waren. Odilo wollte von der außergewöhnlich starken Bewachung profitieren, um frisch kopierte seltene Bücher nach Cluny zu schaffen. Ein Wagen enthielt Kirchenschätze. Kreuze und Becher aus Silber und Gold. Hinter den Bewaffneten gingen Odilos Mitbrüder. Viele Mönche und Priester waren zu Fuß. Sie teilten sich die Pferde und wechselten mit dem Reiten ab.
    »Welche Details?«, fragte Alexius interessiert.
    »Die Latrinen. Wie man erzählt, soll es in Cluny gleich mehrere geben.« Der Klosterbruder trieb seinen gescheckten Gaul nach vorn und galoppierte an die Spitze des Zuges. Nach wenigen Minuten ritt er wieder neben Alexius.
    »Kommt Ihr mit mir?«, fragte er. »Ich habe mich vorn erkundigt. Gleich hinter dem Hügel dort liegt das kleine Kloster, für das ich einen Brief meines Abtes mitgenommen habe.« Als Alexius zögerte, fügte Kolumban hinzu: »Wir durchqueren auch ein Städtchen mit Marktplatz. Habt Ihr nicht genug davon, immer nur schwarze Kukullen um Euch zu sehen?«
    Mit wenigen Panzerreitern galoppierten Alexius und Kolumban aus dem Reisezug der Cluniazenser. Die Botschaft aus Einsiedeln hatte der Mönch rasch ausgehändigt. Alexius konnte es kaum erwarten, den nahen Marktplatz zu erreichen. Freudig bestaunten sie die bunten Auslagen. Tücher, Leder, Salz, Pfeffer und sogar billiger Schmuck wurden feilgeboten.
    Da ist es wieder, ich habe es erwartet, dachte Alexius, als sie hinter dem Marktplatz eine Menschenansammlung bemerkten. Auch hier im Burgund ein Wanderprediger. Dies sagte er Kolumban. Der Mönch entgegnete achselzuckend:
    »Überall gibt es wandernde Geistliche. Viele Leute trauen ihren einheimischen Priestern nicht und hören lieber auswärtigen zu. Vor allem wenn diese behaupten, zu berühmten Klöstern oder gar zu Reliquien gepilgert zu sein.«
    Aber es war nicht nur das. Alexius fühlte das Geheimnisvolle, Zwingende. Die Zuhörer waren ganz Hingabe. In ihren Gesichtern spiegelte sich dasselbe Feuer, das den Missus schon nach dem Kampf mit dem Bären und in Pavia erstaunt hatte.
    Diesmal, schwor er sich, werde ich der Sache auf den Grund gehen. Seine vornehme violette Tunika und die goldbestickte Mütze fielen allerdings zu stark auf. Die Marktleute warfen ehrfürchtige Blicke auf den Fremden. Unter den Bauern und Kleinhandwerkern um den Wanderprediger würde er noch mehr Aufsehen erregen.
    »Ihr müsst etwas für mich erledigen«, wandte er sich an Kolumban. »In der Kukulle wird Euch niemand bemerken.«
    »Was soll ich tun?«
    »Schleicht Euch nach vorn unter die Leute. Hört zu, was der Prediger sagt.«
    »Seit wann ist der Herr Graf derart am Gotteswort interessiert?«, spöttelte Kolumban.
    »Ihr müsst versuchen, das Zeichen zu sehen. Die beiden letzten Wanderpriester haben Linien in die Erde gekratzt.«
    Der Mönch aus Einsiedeln starrte ihn verständnislos an.
    »Erinnert Ihr Euch an unsere erste gemeinsame Reise nach Chur? Nach dem Kampf mit dem Bären sind wir in ein Dorf gegangen …«, erklärte Alexius geduldig.
    »Ach so, ja, ich erinnere mich. Aber nicht an das Zeichen.«
    »Umso

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