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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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Die
Göttin trat einen Schritt zurück und legte ihren Kopf nachdenklich zur Seite.
    „Fühlst
du dich nicht wohl?“, fragte sie besorgt, doch wieder schüttelte die junge
Halbgöttin den Kopf und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie würgte sofort
ab. Die Aufmerksamkeit der Götter war das Letzte was sie jetzt wollte. Sie
fühlte sich auch so schon nicht wohl in ihrer runtergekühlten Haut.
    „Du
solltest dich von dem Mann mit der Narbe im Gesicht in Acht nehmen. Sein Name
ist Hypnos. Er wird auch mit dem sanften Tod in Verbindung gebracht. Aus diesem
Grund ist er vor allem bei den Sterblichen sehr angesehen, doch er ist ein
Vertrauter des Hades, nicht zu unterschätzen und anders als diese
Schattenläufer, ist er ein Gott!“, flüsterte Poseidon ihr zu, doch sie war zu
abgelenkt, um all seine Worte zu realisieren.
    Helios
schaute sie nachdenklich an, lehnte sich zu ihrer Schwester rüber und flüsterte
ihr dann etwas ins Ohr, woraufhin auch sie ihr einen verstohlenen Blick zu
warf.
    Serena
mochte es nicht, wenn man so offensichtlich über sie sprach. Aus diesem Grund
wandte sie sich nun zu Poseidon um und drehte den beiden frech den Rücken zu.
    Erst
nach und nach flackerten einzelne Wörter des Meeresgottes in ihrem Gedächtnis
auf.
    Hypnos - Er war der Gott des Schlafes, der Gott, dem sie dankbar war, wenn sie eine
ruhige Nacht hinter sich hatte, doch nie hätte sie für möglich gehalten, dass
der Gott des täglichen Friedens, so unheimlich aussehen würde.
    „Was
ist mit ihm?“, entfuhr es ihr plötzlich keuchend, als sie auf den jungen Mann
mit dem Zopf zeigte.
    Poseidon
atmete tief durch und warf den anderen Göttern einen kurzen Blick zu, als wolle
er sicher gehen, dass er nichts Falsches tat.
    „Vor
ihm solltest du dich auf alle Fälle in Acht nehmen!“, erwiderte die kühle
Stimme des Sonnengottes plötzlich, als er sie mit finsterer Miene ansah.
    „Selbst
wir Götter meiden ihn. Sein Name ist Thanatos, der Gott des Todes. Er ist
ebenso wie sein Bruder Hypnos ein enger Vertrauter des Hades, doch weitaus
kaltherziger. Er fühlt nichts weiter als den Drang zu töten, egal was und egal
wen und selbst dann, wenn die Zeit seines Opfers noch nicht gekommen ist!“,
fuhr ihre Schwester fort und sah sie besorgt an.
    Jedes
weitere Wort der Götter ging in ihrer Gedankenwelt kläglich unter.
    Sie
schaute zu den Fremden rüber. Sie standen noch immer eng beisammen, als würden
sie einen Plan schmieden, doch unter sich schienen sie ziemlich wortkarg. Alles
völlig gleichgültig. Sie hatte einem Mörder gegenüber gesessen und wusste es
nicht einmal. Er hätte sie töten können. Eine Halbgöttin war nichts in der Welt
der Götter und für den personifizierten Tod war jemand wie sie ein netter
kleiner Zeitvertreib.
    Verwirrt
schüttelte sie sich, entschuldigte sich kurz bei den anderen und lief auf den Balkon
hinter dem Tisch hinaus.
    Sie
musste raus, weg, von allem was ihr die Luft zum Atmen raubte.
    An
die Balustrade gelehnt sah sie in die dunkle Nacht hinaus und vergaß dabei
völlig das Stimmengewirr, das von drinnen zu ihr heraushallte. Zeus würde schon
in Kürze die Sitzung fortführen, dann würde sie ihm wieder gegenübersitzen,
wieder seinen Blicken ausweichen und zusammengekauert auf ihrem Stuhl sitzen
und beten, dass der mordlustige Gott nicht bemerken würde, dass sie nur eine
einfache Halbgöttin war.
    „Die Welt der Götter ist wie ein Kinderspielplatz,
nicht wahr?“, ertönte  es plötzlich neben ihr und Serena fuhr schlagartig
zusammen. Die Stimme klang ebenso kratzend wie die des Hypnos, doch es war
nicht dieser, der sich an die Balustrade neben sie gelehnt hatte. Völlig
gedankenlos blickte das Grau seiner Augen in die Finsternis und reflektierte
das schwache Licht des Mondes am Horizont. Serena hielt abrupt die Luft an und
dachte nach.
    Jede Sekunde, die sie wortlos dastand und ihn
anstarrte, würde in ihm den Verdacht erwecken, dass sie keine normale Göttin
war, dass sie etwas verbarg, doch was sollte sie ihm sagen? Vielleicht einfach
verschwinden? – Unmöglich, sie würde sofort auffliegen.
    Zögernd blickte sie zum Eingang und hoffte darauf,
dass Athene oder Poseidon das Verschwinden des tödlichen Gottes aufgefallen sei
und deshalb nach dem Rechten sehen würden, doch nichts.
    „Ich fürchte, ich kann euch nicht ganz folgen …“,
erwiderte sie mit kühner Stimme und schaute den Gott mit ernsten Blicken an. Sie
musste ihre Fassung wahren. Sie hatte nie Probleme gehabt,

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