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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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aufzublicken und ihm einen wütenden Blick zuzuwerfen,
doch er sollte ihre Abneigung zu spüren bekommen. Im Versuch die Beine zu
überschlagen und sich so von ihm abzuwenden, bohrten sich seine Finger in ihr
Gewand und ließen sie innehalten.
    Nun
musste Serena aufsehen, doch Helios würdigte sie keines Blickes. Sein Körper
schien angespannt und seine Haltung verkrampft, als wolle er sich an ihr
festhalten, um nicht das Bewusstsein zu verlieren.
    Sie
versuchte ruhig zu atmen und schaute dann wieder auf. Dabei traf sie den Blick
von Poseidon, der sie aus dem Seitenwinkel beobachtete. Sie war sich sicher,
dass er auch Helios‘ offensichtlichen Annäherungsversuch bemerkt hatte. Er
würde sicherlich jeden Moment etwas sagen … doch nichts.
    Zufrieden
wandte er sich wieder um und lauschte interessiert den Worten seines Bruders.
Was war bloß in sie gefahren? Drehten sie nun alle durch?
    Serena
senkte ihren Kopf und blickte im Schutze ihres Ponys zu Helios herüber, der wie
gebannt auf die Tischplatte vor ihm starrte. Seine Blicke wirkten angestrengt,
als wolle er gegen etwas ankämpfen. Erst als er bemerkte, dass sie ihm irritiert
anschaute, schenkte er ihr einen flüchtigen Blick und sah dann wieder gerade
aus. Dies wiederholte er einige Male, bis Serena endlich verstand. Er wollte
sie auf etwas aufmerksam machen, etwas, dass sich vor ihm befand.
    Verwirrt
hob sie aus diesem Grund wieder ihren Kopf, doch sie senkte ihn zugleich
wieder.
    Thanatos
hatte sie ins Visier genommen. Seine seelenlosen grauen Augen durchlöcherten
sie geradezu und ein unheimlicher Gedanke legte sich auf ihren Verstand.
     
    Er ahnte etwas.
     
    Wieder
durchfuhr ein kalter Schauer ihren Körper und ließ ihre Glieder erzittern. Nur
mit Mühe konnte sie ein aufsehenerregendes Schütteln unterdrücken, doch durch
die Vibrationen, die Helios durch ihr Bein aufnahm, wurde er aufmerksam und
sein Griff wurde noch fester.
    Serena
biss sich auf die Zunge und versuchte nicht aufzuschreien. Er war stark und
allmählich wich jegliches Gefühl aus ihrem linken Bein, doch der Schmerz half
ihr auf sadistische Art und Weise zu verstehen.
    Thanatos
versuchte sie zu durchschauen. Er versuchte ihre Aura freizulegen, doch Helios
schien dies verhindern zu wollen, auf Kosten ihres Wohlbefindens.
    Ihre
Zähne bohrten sich in ihre Lippen, als ihr bewusst wurde, dass sie nur lange
genug durchhalten musste, denn die Sitzung würde schon bald ein Ende finden,
wenn Helios sie vorher nicht zerquetscht hatte.
    Sekunden
wurden zu Minuten und diese zu schier endlosen Stunden der höllischen
Schmerzen, die sie gefasst zu bewältigen versuchte. Ihr Geist ließ kein Gedanke
mehr zu, nur einen, die endlosen Qualen ihrer Sterblichkeit und nichts dagegen
ausrichten zu können.
    „…
darüber werden wir uns das nächste Mal unterhalten!“, durchbrach Zeus plötzlich
ihre monotonen Gedankengänge und holte sie aus ihrer verkrampften Starre
zurück.
    Abrupt
löste sich Helios‘ Griff und auch Thanatos sah fragend auf. Eine Woge der
Erleichterung legte sich auf Serena, in deren Bein nun langsam wieder Gefühl einkehrte.
    Wie
eingeschlafen, spürte sie die Taubheit Besitz von ihrem Körper ergreifen und
stieß ihren Fuß einige Male auf den Boden, als hoffe sie, ihm dadurch wieder
Leben einhauchen zu können.
    Als
sie kurz aufblickte, in der Hoffnung, der Gott sei endlich verschwunden, musste
sie jedoch feststellen, dass dieser hinter seinem Stuhl stand und schweigend
auf sie hinab sah.
    Ihre
Blicke trafen sich nur für den Bruchteil einer Sekunde und dennoch spürte sie,
wie jegliches Gefühl der Erleichterung, des Glückes, der Hoffnung und der Freude
ihren Körper verließ und von bitterer Kälte abgelöst wurde. Ihr Herzschlag
glich dem Galoppieren einer ganzen Pferdeherde und jeder Atemzug war wie trockener
Rauch, der in ihrem Hals kratzte.
    Schweigend
wandte Thanatos sich von ihr ab und verschwand, ebenso wie die anderen Schattenläufer,
in einer Nebelwand, die aus dem erleuchteten Raum hinaus in die dunkle Nacht
floh und sich mit der Finsternis vereinte.
    Keuchend
atmete Serena einige Male tief durch und versuchte sich zu beruhigen.
    „E-Es
tut mir leid …“, säuselte der völlig aufgelöste Sonnengott neben ihr und
deutete auf ihr linkes Bein. Ihr Gewand war etwas hochgerutscht und darunter
kam ein unschöner blauer Bluterguss zum Vorschein. Nicht der erste, den sie ihm
zu verdanken hatte, doch schnell strich sie sich wieder den Stoff zurecht und
versuchte sich ihre

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