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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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ließ sich von ihm hochziehen. Einen weiteren Blickkontakt
vermied sie jedoch. Er wusste zwar nicht, was sie dachte, doch er hatte bereits
bei seiner ersten Begegnung mit ihr unter Beweis gestellt, dass er ihre Gedanken
deuten konnte. Und ihre Unsicherheit und ihre Nervosität konnte man in diesem Moment
von ihrer Stirn ablesen. Aus diesem Grund drehte sie ihm auch prompt wieder den
Rücken zu.
    „Sie
haben mich auf dem Olymp gefunden. Obwohl alle dachten, ich sei dort sicher,
haben sie es geschafft. Was gibt euch die Zuversicht, dass ich es nun hier
wäre?“, flüsterte sie leise und strich sich unwohl über ihre Arme.
    Helios
blieb ihre Unsicherheit nicht verborgen, doch was konnte man von einem jungen Mädchen
auch anderes erwarten, das dem Tod mehr als einmal in die Augen geblickt hatte?
    „Diese
Kreaturen werden euch, wenn überhaupt,  bei anderen olympischen Göttern suchen.
Sie wissen, dass Zeus dich niemals einem Gott anvertrauen würde, der dieser
Abstammung nicht angehört und darin liegt unsere Möglichkeit dich zu schützen.
Wer auch immer sie geschickt hat, wird seine Suche sicherlich bei Poseidon in
seinem Kristallpalast beginnen, dann bei Demeter und ihrer Tochter. Bis sie auf
den Gedanken gekommen sind, dass du hier bist, haben wir hoffentlich eine
Lösung gefunden, sodass sie dir nichts mehr anhaben können …“ Seine Stimme
wurde leiser, als er wieder dem Sonnenuntergang entgegen blickte. „Mein
Sonnenpalast befindet sich auf einer schwebenden Insel. Sie ist stets in
Bewegung, so ist es unmöglich genau zu sagen, wo wir uns befinden und für sie
ist es unmöglich hier hochzukommen, jedenfalls nicht ohne mein Wissen …“
    Serena
drehte sich zögerlich zu ihm um.
    „Aus
diesem Grund habt ihr auch gewusst, wo ich vergangene Nacht war. Ihr … habt es …“
Helios nickte. Kein weiteres Wort von ihm war nötig, um zu wissen, dass er sie
beobachtet hatte. Wer weiß wie lange schon.
    „Ich
habe früh gelernt, dass ich niemandem trauen kann und dass auf die Worte
anderer kein Verlass ist, also verzeiht mir, wenn ich nicht glaube, dass die
Wände eurer Heimat ein Schutz für mich bilden …“
    „Das
können sie auch nicht … nicht, wenn du mir kein Vertrauen entgegen bringst und
dich nicht an die Regeln hältst!“
    Sie
schien ernsthaft über seine Worte nachzudenken, doch so recht überzeugen konnte
er sie noch immer nicht.
    „Wann
wird dieser Spuk ein Ende haben?“, entfuhr es ihr plötzlich kopfschüttelnd, als
ihr wirklich klar wurde, dass er sie wohlmöglich die ganze Zeit beobachtet
hatte, doch Helios antwortete nicht. Er schien zu überlegen, doch jede Antwort,
die er ihr geben konnte, schien er wieder zu verwerfen.
    „Ihr
könnt ehrlich zu mir sein …“, flüsterte sie zitternd, da sie bereits ahnte,
dass all seine Antworten ihr nicht gefallen würden.
    Er
biss sich auf seine Unterlippe, bis diese eine unnatürlich rote Farbe annahm.
Das Leuchten in seinen Augen verblasste und auf seiner Stirn bildeten sich
tiefe Falten.
    „Wenn
es nach ihnen geht … bis sie dich haben oder du tot bist. Wenn es nach deinem
Vater geht, dann bis er einen geeigneten Gott gefunden hat, den du heiraten
wirst, um eine richtige Göttin zu werden oder bis sie eine andere Lösung
gefunden haben, doch ich bezweifle, dass sie eine finden werden …“, entgegnete
er schwer atmend.
    Serena
wandte sich wieder von ihm ab und sah zu, wie die eintretende Dämmerung das
trostspendende Licht der Sonne verschlang und somit auch all ihre Hoffnungen,
ein Leben zu führen, wie sie es wollte.
    „Also
egal wie das alles ausgehen wird, es wird trotzdem mein Ende sein. Eine Ehe aus
politischen Gründen, das war das Letzte was ich wollte …“, lächelte sie leicht
sarkastisch, verstummte jedoch sofort wieder. Er schwieg. Er hätte sie in
diesem Augenblick nur mit einer Lüge aufmuntern können, aber sie kannte ihre
Aussichten und hätte gewusst, dass sie in seine Worte keine Hoffnungen stecken
konnte. Ihre Zukunft hatte sie bereits vor Augen, noch ehe sie sie erlebt
hatte. Die Moiren hatten sie zu einem Leben verdammt, das erniedrigender und
unglücklicher kaum noch sein könnte. Wie Persephone würde man sie an einen Mann
ketten, den sie nicht liebte. Sie würde Pflichten nachgehen, die sie jeden Tag
aufs Neue vollbringen müsste. Eine schier endlose Qual, eine Aneinanderreihung
olympischer Feste, nicht zuletzt das ihrer eigenen Hochzeit, bei der sie sich
einem anderen Gott unterordnen müsse. Verdammt für den Rest

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