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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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ihres jämmerlichen
Lebens. In Ketten gelegt, wie einst die Titanen vor ihr.
    Angewidert
schüttelte sie den Kopf und versuchte sich ihr Unbehagen nicht anmerken zu
lassen, doch ihre Augen sprachen in diesem Moment mehr als tausend Worte es je
könnten.
     „Ich
dachte immer, euer Sonnenwagen wäre die Sonne selbst und ihr würdet sie jeden
Tag über das Himmelsgewölbe ziehen, so habe ich das jedenfalls gelesen und so
hat es mir mein Vater erzählt als ich noch klein war …“, fuhr sie plötzlich
fort und wollte offensichtlich vom Thema ablenken.
    Helios
zögerte kurz und musterte sie. Er schien es seltsam zu finden, dass sie
Timaios, obwohl sie genau wusste, dass er nicht ihr leiblicher Vater war, noch
immer so nannte, doch ein Wort darüber verlauten ließ er nicht.
    „Das
glauben viele. Allerdings sorge ich lediglich dafür, dass das Licht jeden Tag aufs
Neue zurückkehrt, um die Welt von den Schatten zu befreien, die nachts ihr
Unwesen treiben. Ich trage die Verantwortung dafür, dass sie ihre Bahn zieht,
was für die Sterblichen als selbstverständlich gilt, doch wenn ich meinen
Pflichten nur einen Tag nicht nachginge, würde die Welt in Dunkelheit
versinken, sodass es für die Kreaturen der Nacht kein Halten mehr geben würde.“
    „Eine
schreckliche Vorstellung …“, keuchte sie mitgenommen und rieb sich die Arme.
    „Aber
das wird nicht passieren. Ebenso wie euch nichts passieren wird. Das habe ich
eurem Vater damals versprochen …“
    Sie
nickte ihm einfach nur zu, bewusst abweisend. Wieder einmal brachte sie kein
Wort des Dankes über ihre Lippen, wieso auch, es bedeutete lediglich, dass sie
von morgens bis abends unter Beobachtung stand. Sie würde keinen Schritt mehr machen
können, ohne dass er genau Bescheid wusste wohin sie ging mit wem sie dorthin
ging und wann sie wieder kam. Wenn es nötig war, würde er sie sicherlich noch
begleiten.
    Plötzlich
hielt der junge Sonnengott inne und lauschte einem Moment in die eingetretene
Stille hinein. Sein Gesicht verzog sich zu einer misstrauischen Fratze, sodass
Serena das Schlimmste befürchtete.
    „Was
ist los?“, fragte sie aufgeregt und sah sich suchend um, doch erblicken konnte
sie nichts weiter als den endlos weiten Himmel. Hatte man sie nun doch schon
gefunden?
    Als
er keine Antwort verlauten ließ und auch kein Wort der Beruhigung fand, trat
sie vorsichtig vom Rande der Plattform zurück und suchte Schutz zwischen den
großen Pferdestatuen, doch Helios‘ plötzliches Lächeln verwirrte sie zunehmend.
    „Sie
ist wieder da …“, flüsterte er mehr zu sich selbst als zu Serena, die wieder
aus ihrer Deckung geschlichen kam, doch noch ehe sie fragen konnte wer ‚Sie‘
war, wandte Helios sich mit ernsten Blicken zu ihr um und schob sie eilig zur Treppe
zurück.
    „Du
solltest nun besser gehen, dich noch etwas erholen. Dein Dienst beginnt morgen
früh. Eine Frau namens Antheia wird dich holen“, sagte er hektisch und drehte
sie um. „Und bitte, verlasse in den Nächten nicht den Palast!“, fügte er hinzu
und vergewisserte sich, dass sie auch wirklich ging, ehe er sich umwandte und
wieder auf die Plattform zurücklief.
    Die
junge Halbgöttin, sichtlich irritiert, folgte seiner Anweisung, wenn auch sehr
widerwillig. Sie wusste nicht, wer kommen würde, doch er schien nicht zu
wollen, dass sie ihr begegnete und vielleicht wollte Serena das auch selbst
nicht. Allerdings war ihre Neugierde zu groß, als das sie sich einfach hätte
abwimmeln lassen. Sie würde es früher oder später rausfinden, warum dann nicht
gleich? Doch noch ehe sie kehrt machen und die Treppe wieder vorsichtig hinauf
laufen und sich somit der Anweisung des jungen Gottes wiedersetzen konnte,
wurde sie überrascht.
    „Gleich
am ersten Tag Helios‘ Regeln brechen, dann kannst du nur unser Neuankömmling
sein!“
    Serena
erschrak, stolperte und landete mit einem unterdrückten Zischen auf ihrem
Hintern. Ihr schmerzverzogenes Gesicht sprach Bände, doch von dem Schuldigen
erntete sie nur ein schelmisches Lachen.
    Wütend
blickte sie die Stufen hinab und sah ihn am Ende der Treppe stehen. Einige
seiner dunkelblonden Strähnen hingen in sein Gesicht und lenkten zuerst von
seinen tiefbraunen, fast schon schwarzen, Augen ab. Seine Arme vor seiner Brust
verschränkt, nahm er die gleiche Stellung ein, wie ihr Vater, kurz bevor er
eine ernste Ansprache hielt, doch aus irgendeinem Grund konnte sie ihn nicht so
recht ernst nehmen. Vielleicht lag es daran, dass er ein leichtes Grinsen

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