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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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bevor sie sich richtig umschauen konnte, erblickte sie eine schwarze
Gestalt im schwachen Schein des Feuers. Darius stieß sie förmlich auf sie zu,
doch Serena war regelrecht unwohl dabei. Schließlich wusste sie nicht, wer sie
da draußen erwartete.
    Die
Gestalt hob die schwarze Kapuze und darunter kamen zwei ihr sehr bekannte Augen
zum Vorschein. Selbst in der tiefsten Dunkelheit hätten sie geleuchtet wie
Sterne und verliehen ihrer unheimlichen Silhouette einen betörenden Glanz.
    Überrascht
schritt sie langsam auf sie zu mit ihrem Namen zitternd auf den Lippen.
    „Artemis?“
    Sie
lächelte. Strahlend stürmte sie auf die junge Halbgöttin zu und schloss sie in
ihre Arme.
    „Den
Göttern sei Dank, es geht dir gut!“
    Wie
angewurzelt stand Serena da und begriff nicht, was um sie herum geschah. Für
einen Moment glaubte sie sogar, sie wäre noch immer in Morpheus‘ Fängen und
ihre Schwester nur ein Trugbild ihrer Fantasie, doch diese Wärme, die sie ihr
schenkte, konnte unmöglich ein Traum sein. Sie war wirklich hier.
    Schweigend
erwiderte sie die Umarmung und drückte die Göttin fest an sich. Wochen hatte
sie sie nun nicht mehr gesehen, geschweige denn etwas von ihr gehört, umso
überraschter war sie nun, sie hier anzutreffen.
    „Was
suchst du hier?“, fragte Serena leise und starrte sie an.
    „Ich
musste wissen, wie es meinem kleinen Schützling geht“, lächelte die Göttin der
Jagd leicht und strich Serena eine Strähne aus dem Gesicht. „Hat er dir
was getan?“
    Serena
sah kurz zur Seite. Sie spürte Darius noch immer an den großen Toren stehen. Er
hielt wache und schien ihre Schwester nicht gehört zu haben.
    Zögernd
schüttelte sie den Kopf. Es wäre gelogen, dies zu behaupten nur um hier wegzukommen.
Artemis hätte sie sicherlich hier rausgeholt, wenn er ihr etwas angetan hätte,
doch es entsprach nicht der Wahrheit.
    „Was
ist mit Vater, Athene und den anderen?“, fragte sie dann leise, aus Angst, sie
könnte zu laut reden und somit Helios oder gar seine Schwester Eos aufmerksam
machen.
    Zögernd
sahen die jadegrünen Augen sie wie schmale Schlitze an.
    „Athene
hat sich in den letzten Wochen zurückgezogen. Sie ist auf kaum einer
Festlichkeit oder einer Sitzung zu sehen. Und Vater … er hat kein Wort mehr
über dich verloren, jedenfalls nicht zu mir oder Apollon. Die Erinnerungen der
Bediensteten hat er ausgelöscht. Er versucht wohl die Spuren von dir zu
verwischen, sodass niemand herausfindet, wo du bist“, erwiderte Artemis zurückhaltend.
Sie wählte ihre Worte mit viel Bedacht, um sie nicht zu kränken, doch Serena
wusste, dass die Göttin ihren Hass auf Zeus selbst ihr zu Liebe nicht
unterdrücken konnte.
    „Ich
werde also noch eine Weile hier bleiben …“
    „Glaub
mir, dies ist einfacher zu ertragen, als die derzeitige Gegenwart des Olymps,
das wirst auch du bald verstehen …“
    Die
junge Halbgöttin sah fragend zu ihrer Schwester auf, doch sie war zu
niedergeschlagen über die Tatsache, dass Eos mit ihren Worten recht zu haben
schien, dass sie nur ein Mittel zum Zweck war, solange sie auf dem Olymp lebte.
Wie würde Helios dies gut reden, wenn er davon wüsste?
    Wieder
schloss Artemis sie in ihre Arme und drückte sie ein letztes Mal an sich.
    „Du
bist stark, gib also niemals auf, egal was kommt! Apollon und ich helfen dir,
wo wir können …“ Kurz hielt sie inne und sah sich um. „Ich muss gehen, wenn
Zeus oder sein Wachhund herausfinden, dass ich hier war, bricht die Hölle los.
Wenn etwas sein sollte, wende dich an Darius, er wird Kontakt mit mir
aufnehmen!“, flüsterte sie leise und löste sich urplötzlich in Luft auf, noch
ehe Serena irgendetwas sagen konnte.
    Eine
ganze Weile stand sie einfach nur da und blickte in die dunkle Nacht hinaus.
Sie wusste nicht, was auf dem Olymp seit ihrer Abwesenheit vor sich ging, doch
Artemis hatte es ihr durch die Blume gesagt: Es wurde alles unter den Teppich
gekehrt.
    Es
hatte sie nie gegeben.
    Schweigend
folgte sie Darius zurück in ihr Gemach. Er hatte sie nicht mehr angeschaut, geschweige
denn angelächelt, vielleicht weil er wusste, wie niedergeschlagen Serena nach
dem Besuch ihrer Halbschwester war, doch er sprach sie nicht darauf an, er war
einfach zu rücksichtsvoll.
    „Helios
wird von ihrem Besuch nichts erfahren. Er sieht nur was innerhalb seines
Palastes vor sich geht …“, zwinkerte er ihr leicht lächelnd zu und verließ ihr
Gemach dann wieder.
    Auch
die kommenden Tage richtete er kein Wort darüber an

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