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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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würden die Olympier
sie nicht mehr aufspüren können und würden somit auch nicht Wind davon bekommen,
dass sie auf dem Weg zu den Moiren war. Zeus hätte dies niemals gebilligt, ganz
egal, ob ihr Leben davon abhing. Aus diesem Grund wollte sie keinesfalls riskieren,
dass er oder einer der anderen auch nur irgendeinen Verdacht schöpfen könnte. Und
nun stand sie hier, mehr oder weniger bereit für eine Reise, bei der es möglicherweise
für sie kein Zurück mehr gab.
    Ungeduldig
zog sie sich wieder die Kapuze über, die sie bereits mehrmals auf- und wieder
abgesetzt hatte  und blickte zur Hafeneinfahrt, über der ein riesiges bronzenes
Götterabbild des Sonnengottes stand. Der Koloss von Rhodos war das
heilige Wahrzeichen dieser Stadt und der Insel und wurde zu Ehren des
Schutzpatrons erbaut. Normalerweise würde sie diese riesige Statue bewundern, doch
die Aufregung in ihr war mittlerweile unerträglich und ließ ihr keinen ruhigen
Moment mehr.
    Mit
jedem Fischerboot, das zwischen den Beinen des Götterabbildes hindurch fuhr und
im Hafen anlegte wurde die junge Halbgöttin immer nervöser. Unruhig lief sie
auf und ab und hielt nach dem Sonnengott Ausschau, der längst hier sein wollte.
Eine Verspätung sah ihm überhaupt nicht ähnlich, vielleicht war gerade dies der
Grund, weshalb sie zunehmend nervöser wurde.
    Was,
wenn etwas schief gegangen war? Wenn er es nicht geschafft hatte?
    „Er
wird gleich hier sein!“, hörte sie plötzlich eine ihr bekannte Stimme.
    Abrupt
drehte sie sich um und sah eine junge Frau neben sich stehen, die auf die
ruhige See hinaus blickte.
    Fragend
wandte die Halbgöttin sich an Darius, der ihr lächelnd zunickte.
    Sie
brauchte nicht lange zu überlegen, um zu wissen, dass es sich bei dieser jungen
Rhodierin um Helios‘ Schwester handelte. Sie erinnerte sich an Athenes Worte,
dass Götter nicht in ihrer unsterblichen Form auf die Erde dürfen, also
wunderte es sie auch nicht sonderlich, die Göttin der Morgenröte in dieser Gestalt
anzutreffen.
    „Haltet
euch bereit!“, entfuhr es dieser mit angehaltenem Atem, als sie sich von ihnen
abwandte und die lange Marktstraße, die umgeben von prächtigen Marmorgebilden
in das Stadtinnere führte, hinauf blickte. Eine große Karawane kam auf sie zu.
Kutschen, Wachen und von diesen umschlossen, unverkennbar - der König von
Rhodos.
    Serenas
Atem stockte.
    Er
war es, er, der Mann, der vor Jahren das erste Schwert aus der Schmiede von
Timaios gekauft hatte und dem er es zu verdanken hatte, dass seine Waffen so
heiß begehrt wurden.
    Wer
würde an dem Handwerk eines armen Dorfbewohners zweifeln, wenn ein König aus
einer weitentfernten Stadt sein gesamtes Königreich mit dessen Waffen
ausrüstete?
    Serena
erinnerte sich noch immer, wie sie damals auf den Feldern gespielt hatte. Es
hatte geregnet und der Himmel war von pechschwarzen Wolken bedeckt. Damals
liebte sie das Himmelswasser, doch das nasskühle Wetter hatte den König nicht
davon abgeschreckt, ihren sterblichen Vater aufzusuchen. Hinter dem alten Baumstumpf
im Garten hatte sie sich versteckt, als sie den fremden Mann im edlen Gewand
vor der Haustür erspähte. Timaios übergab ihm gerade das Schwert, das er damals
noch in der alten Holzscheune neben dem Steinhaus geschmiedet hatte.
    Ihm
hatte Timaios seinen Erfolg zu verdanken, seinen großen Traum - die Schmiede in
Athen. Zuvor hätte niemand auch nur in Erwägung gezogen, die Klinge eines
Dorfschmiedes zu kaufen.
    Doch
als der König näher kam und Serena nun einen genaueren Blick auf ihn erhaschen
konnte, wurde ihr ganz anders - Er war keinen Tag gealtert.
    Es
musste nun 10 Jahre her sein, denn damals stand sie kurz vor ihrem 6.
Geburtstag, das wusste sie noch ganz genau und dennoch sah er genauso aus wie
damals.
    „Unmöglich“,
flüsterte sie leise zu sich selbst und musterte den Mann mit fragenden Blicken,
als er an ihr vorbeiritt und die ganze Karawane abrupt stehenblieb.
    Der
Herrscher, in ein rotes seidenes Gewand gekleidet, stieg von seinem schwarzen
Hengst ab und sah durch seine dunklen Haare hindurch in die Runde. Nur für
einen Augenblick trafen sich ihre Blicke, doch dieser reichte aus, dass Serenas
Herz ein weiteres Mal aussetzte und sie ehrfürchtig hinter Darius trat.
     
    Schwer
atmend vergrub sie ihre Finger im nassen Holz vor sich. Vorsichtig sah sie über
den alten Baumstamm hinweg und spähte in den Regen hinaus.
    Noch
immer stand er bei ihrem Vater, lachte mit ihm und klopfte ihm auf die Schulter,
wie ein

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