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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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hätte dich durchschaut, doch die Satyrn hätten sofort
Alarm geschlagen und die Olympier hätten es merken müssen, doch die Bedienstete
war bereits tot, bevor das Eindringen überhaupt bemerkt worden war, was
bedeutet, dass es jemand anderes gewesen sein musste …“, säuselte er in die
stille Nacht hinein und verzog sein Gesicht zu einer nachdenklichen Fratze. „Leg
nicht zu viel Hoffnung in diese Hexen Serena. Es interessiert sie nicht, was
aus einer Halbgöttin wird. Sie sorgen sich nur um das Gleichgewicht und dafür
würden sie auch töten …“, fuhr er etwas bestürzt fort und atmete tief durch.
    Die
junge Halbgöttin wich seinen Blicken aus und antwortete auch nicht. Sie hätte
nicht einmal gewusst, was sie ihm sagen sollte, außer: ‚Was bleibt mir außer
Hoffnung?“. Er konnte einfach nicht verstehen, was in ihr vorging, geschweige denn
was sie dachte.
     „Hast
du Angst vor dem was dir bevor steht?“, entfuhr es ihm dann leise, als er ihr
kühles Schweigen offensichtlich nicht mehr ertragen konnte.
    Serenas
Körper erstarrte, doch dann schüttelte sie hektisch den Kopf, zu hektisch. Sie
hatte sich verraten.
    „Es
ist in Ordnung Angst zu haben, im Anbetracht deiner Situation …“
    „Ich
habe keine Angst zu sterben!“, fuhr sie ihm plötzlich ins Wort und sah auf ihre
Hände hinab. Nun hatte sie seine volle Aufmerksamkeit und dies schien ihr in
diesem Moment sehr wichtig zu sein, denn sie erwiderte seinen Blick mit
Ernsthaftigkeit und versicherte ihm selbst mit dem Ausdruck ihres Gesichtes,
dass sie die Wahrheit sprach.
    „Ich
habe Angst, dass dieser Alptraum kein Ende findet, dass meinetwegen weiterhin
Menschen leiden und sterben müssen. Angst, dass es irgendwann auch jene trifft,
die mir in ihrer eigenen Not trotzdem halfen, auch wenn sie wussten, dass man
sie dafür bestrafen würde!“ Ihre Stimme erstarb. Helios musste nicht lange
überlegen, um zu wissen, von wem sie sprach, doch es war ihre Aussage, ihr
plötzlicher Wandel, von einer scheinbar egoistischen Einzelgängerin, die von niemandem
Hilfe wollte, zu einer mitfühlenden zierlichen Person, die weit über ihre
Sterblichkeit hinausgewachsen war, der ihn verblüffte. Sie war wie
ausgewechselt und schien dabei völlig vergessen zu haben, wen sie neben sich hatte.
    „Ich
kenne …“
    „keinen
Halbgott, der sich um das Wohl anderer sorgt?“, lächelte sie plötzlich verschmitzt
in die Dunkelheit hinein und schüttelte leicht den Kopf, doch ein Anflug von Fassungslosigkeit
vertrieb es schnell wieder. „Auf der Erde erzählt man von den großen Heldentaten
von Perseus und Herakles, doch als ich auf den Olymp kam, sah ich die andere
Seite der Medaille. Hera erzählte mir, das alle gleich seien, machthungrige,
egoistische Tyrannen, die Probleme gerne mit Waffen lösen … und nach allem was
ich bisher erlebt habe, ist sie wohl nicht die einzige Göttin, die so denkt …“
    Helios
lehnte sich weiter auf die Reling und schaute in die Ferne, als würde er nach
den richtigen Worten suchen und diese kamen schneller als Serena dachte.
    „Die
Menschen wissen im Grunde nur das, was wir ihnen gestatten zu wissen. Wir
schenkten ihnen den freien Willen, doch wir beeinflussen sie, wenn wir glauben,
dass sie eine Gefahr darstellen könnten … Wir ließen die Sterblichen nur die
Heldentaten deiner Geschwister niederschreiben, von ihren oftmals bestialischen
Charaktereigenschaften ließen wir sie jedoch nichts erwähnen, denn wir
befürchteten, sie würden deren rücksichtsloses Verhalten auf uns zurückführen
und uns fortan fürchten … doch ich kann dir versichern, dass nicht alle so sind
... Du bist es nicht und … er auch nicht …“, flüsterte er leise, lehnte sich nun
mit dem Rücken an die Reling und machte eine nickende Bewegung mit dem Kopf.
    Serena
sah fragend zu ihm auf und blickte dann in seine Richtung.
    Einige
rhodische Soldaten hatten ein kleines Feuer in einem Steinkreis auf dem Deck
entfacht und setzten Wasser auf. Sie lachten, zweifellos waren einige von ihnen
bereits betrunken und wussten nicht mehr was sie taten. Zwischen ihnen
entdeckte sie auch Darius, der nachdenklich ins Feuer blickte.
     „Er
war nicht viel älter als du damals, als er beschloss seine Mutter zu verlassen.
Die Bewohner seines Dorfes fanden heraus, dass er anders war als sie. Aus Angst
vor seiner göttlichen Stiefmutter, schlossen sie sie aus dem Dorfgeschehen aus,
bewarfen sie auf offener Straße mit Steinen und beschimpften sie auf übelste
Weise.

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