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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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wirklich in der Lage die
göttliche Sprache zu verstehen, dass konnte sie noch immer nicht ganz begreifen
als sie das Pergament mehrmals überflogen hatte.
    Wieder
las sie es, dieses Mal jedoch genauer als zuvor. Ihr Verdacht bestätigte sich.
Diese Schriftrolle war ein Vertrag zwischen allen Göttern, die am Bund, dem
Siegel des Olymps, beteiligt waren und sich mit ihren Unterschriften diesem
verpflichteten. Dieser göttliche Vertrag unterlag strengsten Auflagen, die
Helios bereits alle gebrochen hatte, indem er ihr davon berichtete. Er saß
genauso tief im Schlamassel wie sie und würde sie aus der ganzen Sache nicht
lebend herauskommen, würde sie ihn damit sogar noch tiefer reinziehen.
    Angespannt
rollte sie das Pergament wieder zusammen und reichte es ihm schweigend. Er
schob es wieder unter sein Gewand und versteckte es somit vor neugierigen
Blicken.
    „Ich
muss zugeben, dass ich dir viel weniger zugemutet hatte. Ich habe dich deutlich
unterschätzt. Hätte ich dir gleich von den Morden an den Halbgöttern erzählt,
hätten wir mehr Zeit gehabt …“, entfuhr es ihm dann nachdenklich. Serena
schenkte ihm jedoch nur einen kurzen Blick, ehe sie wieder in die Ferne sah. Es
fiel ihr sichtlich schwer Blickkontakt mit ihm zu halten, aus diesem Grund ging
sie ihm so gut es ging immer aus dem Weg.
    „Das
hätte nicht viel geändert. Ich hätte dennoch versucht, all meine Probleme
alleine zu lösen …“, erwiderte sie leise, als wolle sie sicher gehen, dass nur er
es hören konnte, denn wiederwillig hatte sie zugegeben, dass sie ein eiserner
Dickkopf war, der sich nicht gerne Vorschriften machen ließ. Dieses Geständnis
schien sogar Helios für einen Moment zu überraschen, denn er hatte Mühe seine
Fassung wieder zu erlangen, nachdem sein Gesicht entgleist war.
    „Ich
wollte dir nichts sagen, weil ich befürchtete, diese Ereignisse würden ein
Trauma bei dir auslösen, dass du in deine Vergangenheit zurückgeworfen wirst
und dich unerreichbar von der Außenwelt abschottest. Ich habe deinem Vater
geschworen dich zu schützen, doch das wäre mir dann nicht mehr möglich gewesen …“
    Eine
Weile schwiegen sich beide einfach nur an und Serena versuchte dem ernsten
Gespräch auszuweichen. Sie versuchte wieder ihre eiserne Mauer zu errichten,
auch wenn ihr dies mittlerweile immer schwerer fiel. Zu oft hatte man sie
eingerissen und die junge Halbgöttin niedergeschmettert. Sie war verweichlicht
geworden.
    Helios
stieß sich von der Reling weg und blickte noch einmal in die Ferne, als hoffe
er, etwas zu entdecken.
     „Du
solltest dich wirklich schlafen legen!“, durchschnitt seine besorgte Stimme
plötzlich die eiserne Stille, die sie wieder umgeben hatte und ließ die junge
Halbgöttin zusammenfahren. Von Athene hatte sie seit Wochen nichts mehr gehört
und ihr Vater … das war eine Sache für sich. Umso verwunderter war sie darüber,
dass ein ihr fremder Gott sich um ihr Wohlergehen sorgte, wie beschämend, doch
es war nicht dieser Gedanke, den sie versuchte in Worte zu fassen.
    „Die
gleichen Worte hatte mein Vater an mich gerichtet, als er mir versicherte, dass
der kommende Morgen wieder Sonnenschein bringen würde und alles in Ordnung sei …“
Sie drehte ihren Kopf leicht zur Seite, gerade soweit, dass er sehen konnte,
wie ihr bei dem Gedanken, sich schlafen zu legen und sich freiwillig in die
Fänge des Morpheus zu begeben, zu Mute war. Ihre dunklen Augen leuchteten im
Mondschein hell auf und gaben Einblick in ihr Inneres. „.., doch es war nichts
in Ordnung. Der kommende Tag sollte nichts weiter als Regen bringen, der das
Blut von den Straßen spülte, das in der Nacht vergossen wurde“, flüsterte sie
leise und starrte ins Leere. Sie rührte sich kein bisschen, nicht einmal, als
Helios sich wieder neben sie an die Reling lehnte und ihren Worten lauschte. Dieses
Mal ließ sie ihn die Mauer um sich herum durchbrechen. In Anbetracht dessen,
dass sie am Morgen bereits die Insel der Moiren erreichen sollten und dies
möglicherweise das letzte Gespräch sein könnte, das sie führen würden, schien
es ihr auch völlig gleichgültig.
    „Was
ist damals geschehen?“, entfuhr es dem Sonnengott nun vorsichtig, als er wie
gebannt an ihren Lippen hing.
    Sie
zögerte und blickte mit ihrer Fassung ringend auf den Becher in ihren Händen
hinab, ehe sie kurz daran nippte.
    „Sie
sind in das Dorf eingefallen als das Licht der Sonne am Horizont verschwand,
als hätten sie auf diesen Augenblick gewartet … Mein Vater

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