Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
war, verschwand erst, als Tomar von Eisenberg ihn berührte, und schloss sie sofort wieder ein, als sie ihn passiert hatten. Der Zauberer warnte das Mädchen noch, den Schild jemals zu berühren und sperrte sie dann in die kleine Zelle zu Magnus, der wie immer an die Wand gekettet war. Als von Eisenberg sogar dem kleinen, stummen Mädchen eine Kette am Bein und an den Armen befestigte, rief Magnus mit tiefster Empörung,
»Tomar! Was ist in dich gefahren? Es ist schon unverzeihlich, dass du dieses unschuldige Mädchen in deine Gewalt gebracht hast, dass du sie aber jetzt wie einen Verbrecher ankettest, geht zu weit! Ist in dir denn kein bisschen Menschlichkeit mehr vorhanden ...«
»Lass mich in Ruhe! Schau dich doch mal an! Du bist gefangen und geknebelt - von mir - ohne die kleinste Chance auf Befreiung. Du bist am Ende! Und ich? Ich bin frei! Und ICH HABE MACHT! Und ICH werde von Tag zu Tag mächtiger! Schon bald wird MICH niemand mehr besiegen können! Hörst du: NIEMAND!«
»Hochmut kommt vor dem Fall, Tomar! Auch du wirst schon bald das bekommen, was dir zusteht!«, sagte Magnus bitter.
»Wer sollte mich denn aufhalten? Du etwa? ... Ha ha hahhhh«, sarkastisch und böse lachend verließ er die Zelle und ließ Magnus und Sandy allein zurück.
Sandy war zu einem winzigen, bebenden Häufchen zusammengesunken und weinte bitterlich. Auch wenn nichts zu hören war, konnte Magnus fühlen, was in der kleinen Schwester von Adrian vorgehen musste. Und das zerriss fast das Herz des alten Zauberers. Vor allem, dass sie scheinbar kein Wort sprechen konnte, ließ in ihm eine schlimme Vermutung aufkommen.
»Sa'Guor, Sa'Ari, hört ihr mich!«, fragte er in die Richtung, wo er den unsichtbaren kleinen Käfer vermutete, »Ich brauche eure Hilfe! Hört ihr mich? ... So antwortet doch!«
»Sa'Guor hört Ma'Gnus! Was möchte Ma'Gnus, unser Freund? Wie können wir dir helfen?«
In den letzten Tagen hatten Camille und Adrian kaum noch das Arbeitszimmer von Magnus verlassen. Sie hockten über seinen Büchern und den wenigen gefundenen Notizen und studierten die magische Karte, die Adrian gefunden hatte, bevor sie zu seinen Eltern gegangen waren, um herauszufinden, was der Großvater schon wusste und um zu überlegen, was sie tun könnten. Aber sie kamen nicht wirklich vorwärts. Und Hermann war auch immer noch nicht wieder zurück. Frustriert über den kaum erkennbaren Fortschritt, klagte Adrian,
»So wird das doch nie etwas! Wir wissen eigentlich gar nichts! Oder? Wir tappen trotz allem völlig im Dunklen! Und meine arme kleine Schwester ...«
Entmutigt schlug Adrian mehrmals mit seinem Kopf auf die Tischplatte. Cami, die schnell herbeikam, legte ihre Hand sanft auf seine Schulter, sagte aber vorerst nichts. Auch sie schien ziemlich deprimiert zu sein über den derzeitigen Stand, den sie bisher erreicht hatten.
»Komm!«, versuchte sie ihn aufzumuntern und fasste seine Hand, »Gehen wir für einen Moment in den Garten!«
Etwas widerwillig, aber andererseits auch froh über die willkommene Unterbrechung, folgte er ihr. Als sie vor die Tür traten, wehte ihnen ein eisiger Wind entgegen. Der gefrorene Rasen war von einer dicken Reifschicht bedeckt und ein paar vereinzelte Schneeflocken tanzten durch den Himmel. Adrian genoss es, die kühle Luft in tiefen Atemzügen einzuatmen und dann als weißen Dampf wieder auszublasen. Sehr weit liefen sie nicht vom Haus weg, denn obwohl ihre Anzüge auch bei diesem Wetter hervorragende Dienste leisteten, sodass ihnen nicht kalt wurde, fühlten sich ihre ungeschützten Finger und Ohren aber so an, als würden sie bald erfrieren.
»Dort! Siehst du?«, rief plötzlich Camille begeistert und zeigte in Richtung Norden, aber Adrian konnte nichts erkennen.
»Was soll denn dort sein?«
»Siehst du nicht den kleinen schwarzen Punkt dort am Horizont? Er kommt direkt auf uns zu! Das muss Hermann sein!«
Jetzt sah es Adrian auch und es dauerte auch gar nicht mehr lange, bis der kleine Libure ankam und völlig erschöpft nicht weit von ihnen ins Gras fiel.
»HERMANN!«, riefen die Zwei wie aus einem Mund und rannten zu der Stelle, wo er abgestürzt war. Nachdem sie den völlig unterkühlten und erschöpften Freund ins Haus gebracht hatten, konnten sie es kaum noch erwarten, endlich einen Bericht von ihm zu erhalten und damit vielleicht doch noch etwas voranzukommen. Aber Hermann war so erschöpft, dass er nicht in der Lage war, etwas zu erzählen. Also mussten sie sich noch etwas
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