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Das silberne Dreieck

Das silberne Dreieck

Titel: Das silberne Dreieck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Mansions unterschied sich von anderen Mietshäusern dadurch, daß der teuerste erste Stock nur eine einzige kleinere Wohnung von vier Zimmern hatte, die Slane bewohnte.
    Licht kam durch die Glasscheibe über der Wohnungstür, aber das hatte schon den ganzen Abend über gebrannt. Der Portier klingelte, klingelte noch einmal, klopfte, erhielt aber keine Antwort. Er ging wieder nach unten.
    »Er muß sofort eingeschlafen sein - war er denn beschwipst?«
    Seine Frage war nicht unberechtigt. Es war bekannt, daß Slane viel trank und mehr als einmal in einem Zustand nach Hause gekommen war, der die Hilfe des Portiers nötig machte, um ihn zu Bett zu bringen.
    Der Chauffeur - er hieß Reynolds - gab ohne weiteres zu, daß Slane wahrscheinlich mehr getrunken hatte, als gut war.
    Wieder versuchte der Portier sein Glück an der Wohnungstür.
    Als sich nichts rührte, legte er das Fahrgeld aus - zwei Schilling sechs Pence.
    Der Portier hatte Nachtdienst und fuhr verschiedene Male mit dem Fahrstuhl nach den einzelnen Stockwerken. Durch das Gitter des Fahrstuhleingangs konnte er jedesmal Nummer sieben im ersten Stock sehen. Seine Aussage war nicht zu erschüttern, daß er während der ganzen Nacht Mr. Slane nicht gesehen hätte und daß es auch für den Makler unmöglich gewesen wäre, das Haus zu verlassen, ohne daß er es bemerkt hätte.
    Gegen halb sechs am nächsten Morgen sah ein Schutzmann einen Mann auf einem der Gartenstühle im Green Park sitzen. Er war im Gesellschaftsanzug und seine Haltung so ungewöhnlich, daß der Schutzmann über den Rasen auf den Stuhl zuging, der in der Nähe eines Rhododendrongebüsches stand. Sein Verdacht war berechtigt. Der Mann war tot, mit einem stumpfen Instrument schrecklich zugerichtet. Eine Durchsuchung der Taschen ergab, daß man Bernard Slane vor sich hatte.
    In der Nähe des Tatortes führte eine Tür durch das Parkgitter nach der Pall Mall; das Schloß war aufgebrochen, Kriminalbeamte von Scotland Yard waren sofort zur Stelle, der Portier von Albert Palace Mansions wurde verhört und der Chauffeur Reynolds nach dem Präsidium bestellt.
    Er traf dort gegen Mittag ein, konnte aber keine Angaben machen, die Licht in das Dunkel gebracht hätten.
    Reynolds war ein ruhiger Mann, gegen den nichts vorlag, war Witwer und wohnte über einer Garage in der Baker Street, dicht beim Dorset Square.
    »Ein höchst interessantes Verbrechen«, sagte Leon. Er saß am Tisch und hatte den Kopf in beide Hände gestützt.
    »Warum interessant?« fragte George.
    Leon las weiter. Seine Lippen bewegten sich leise - eine Angewohnheit von ihm, wenn irgend etwas in der Lektüre seine Aufmerksamkeit besonders fesselte.
    »Interessant wegen der Hotelrechnung, die man in der Tasche des Getöteten fand.«
    Er wies auf einen Absatz in der Zeitung. Manfred nahm sie auf und las:
    Die Polizei fand in der rechten Manteltasche des Ermordeten ein blutbeflecktes Stück Papier: eine Hotelrechnung des Plage-Hotel, Ostende, vom 3. August. Die Rechnung war für Mr. und Mrs. Wilbraham ausgestellt und lautete über 7500 Franken.
    Manfred legte die Zeitung nieder.
    »Es ist schwer begreiflich, warum dieser halb betrunkene Mann seine Wohnung verließ und nach dem Green Park zurückging - liegt doch ziemlich weit von Albert Palace Mansions entfernt!«
    Leon starrte ausdruckslos auf die Wand und schüttelte den Kopf. In seiner zusammenhanglosen Art sagte er plötzlich:
    »Das Gesetz, das die Veröffentlichung von Einzelheiten in Ehescheidungsprozessen verbietet, gefällt mir manchmal gar nicht.«
    »Glaubst du an einen Mord aus Rache?«
    Leon zuckte die Achseln und wechselte das Thema.
    George Manfred pflegte zu behaupten, daß Leon das wunderbarste Gedächtnis hätte, das ihm jemals vorgekommen sei. Und Leon brauchte wirklich sehr selten in seinem Archiv und den zahlreichen Aufzeichnungen nachzusehen, die er im Lauf seines Lebens gesammelt hatte und die einen Raum des Hauses in der Curzon Street unbewohnbar machten.
    Inspektor Meadows von Scotland Yard war ein guter Freund der drei Männer und war abends oft genug in der Curzon Street zu finden - behaglich seine Pfeife, meistens sogar mehrere, rauchend. Auch heute erschien er, und der Fall Slane war sein erstes Wort.
    »Slane war ein großer Lebemann vor dem Herrn«, begann er.
    »In seiner Wohnung fand man genügend Beweise, daß er ein Mann war, der nicht Junggeselle sein dürfte, wenn annähernd zwei Dutzend Frauen zu ihrem Recht kämen. Übrigens haben wir auch herausgefunden,

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