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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Eindringlingen auf, die immer noch schweigend vor mir standen. »Was wollt ihr?«
    »Geiseln«, sagte Ghita.
    Meine Gedanken rasten. Geiseln wozu? Nicht die Kinder! »Nehmt mich!«
    Ghita blickte auf den leeren Pfad. »Um diese beiden Kinder allein in der Wildnis von Fremont zurückzulassen?«
    Natürlich nicht. Aber Kayleen und Liam würden zweifellos Hilfe holen. Sich irgendetwas überlegen. Wir hatten einen Ohrempfänger dabei – doch der steckte in meinem Ohr. Zitternd tat ich, als würde ich mir das Haar aus dem Gesicht wischen, und schaltete dabei das Gerät ein, was jeder Zuhörer bemerken würde.
    Wie sollte ich den Leuten erklären, dass sie nicht zu mir sprechen sollten?
    Ich blinzelte und dachte angestrengt nach, während mein Adrenalin verlangte, dass ich etwas tat. Keuchend stieß ich hervor: »Wozu wollt ihr Geiseln? Ihr habt nicht mehr mit uns geredet, seit ihr Artistos eingenommen habt.«
    Ghita lachte.
    Ich schlang einen Arm um Caros Hüfte und zog sie an mich. Sie setzte sich neben Jherrel und blickte zitternd zu den Invasoren auf. »Wir können jetzt miteinander reden. Es gibt keinen Grund, Geiseln zu nehmen.«
    »Wir müssen nicht mit dir reden«, sagte Ghita. »Du musst mit der Person reden, mit der wir reden müssen.«
    Was? Konnte ich einfach aufspringen und losrennen? Wohin waren Kayleen und Liam gelaufen? Die Leute in der Höhle wussten, dass wir Beeren pflücken wollten. Sie wussten ungefähr, wo wir waren. Meine Stimme zitterte, als nicht Ghita, sondern Lushia mich ansah. Sie hatte auf mich stets einen freundlicheren und nicht so störrischen Eindruck gemacht. Wie konnte sie so etwas tun? »Das verstehe ich nicht.« Ich bemühte mich, aufzustehen und beide Kinder in den Armen zu halten. »Warum seid ihr zu mir gekommen?«
    »Das sind wir nicht.«
    Einer der Kraftprotze, die Frau, trat näher an mich heran. Sie roch nach Gleiter und Gewürzen, die ich nicht kannte. Ich versuchte mich an ihren Namen zu erinnern. »Kaal?«
    Ihre Augen leuchteten für einen Moment auf, dann schürzte sie die Lippen und nickte.
    »Kaal. Was hast du vor?«
    Sie legte die Hände um Caros kleine Taille und zog das Mädchen an sich. Caro krallte sich mit einer Hand in meinem Haar fest und zerrte meinen Kopf in Kaals Richtung. »Dann nehmt auch mich mit«, rief ich und hielt Caros Händchen fest, obwohl sie mir gerade ein dickes Büschel Haare ausgerissen hatte. »Nehmt mich.«
    Kaal nahm Caro an sich und löste ihre Hand aus meinem Haar. Für einen kurzen Moment blitzte Bedauern und Mitgefühl in ihren Augen auf, bevor sie wieder kalt wurden. Sie trat zurück, mit einer fließenden Bewegung. In ihren Armen hörte Caro auf zu strampeln und blickte abwechselnd zu mir und zu Kaal, bis sie unzufrieden losheulte.
    Der männliche Kraftprotz kam und griff nach Jherrel, doch ich wandte mich ab und rannte fort. Ich wollte wenigstens ein Kind in Sicherheit bringen. Ich lief geduckt, Jherrel in meiner rechten Armbeuge an mich gedrückt. Drei Schritte. Noch drei. Zweige knackten unter meinen Füßen. Mein rechter Fuß blieb an einem Stein hängen und brachte mich aus dem Gleichgewicht. Ich warf mich zur Seite, hielt mich auf den Beinen, aber nur knapp, doch ich hatte Tempo verloren.
    Das gab den Ausschlag.
    Der Mann packte meinen freien Arm mit einem Griff, der ihn aus dem Schultergelenk gerissen hätte, wenn ich weitergelaufen wäre. »Nimm ihn nicht, nein, nein!«
    Doch er nahm ihn. Er konnte mir das Kind mühelos entreißen.
    Der Kraftprotz kehrte zur Gruppe zurück, und ich folgte ihm, während ich hektisch nachdachte. Wir brauchten Hilfe. Ich sprach leise in den Ohrempfänger. »Sprecht nicht zu mir. Sie haben die Babys genommen, alle beide. Ich folge ihnen. Ich weiß nicht, ob sie auch mich wollen, aber ich werde die Babys nicht im Stich lassen.«
    Der Mann lief langsam vor mir, ohne sich umzublicken. Ich hätte meine Laserwaffe hervorkramen können, aber sie waren zu fünft. Ghita, Lushia und der Windleser trugen Gürtel, an denen offenbar Waffen befestigt waren. »Wir sind knapp hinter dem Grat. Sie kehren in die Richtung zurück, aus der wir alle kamen. Vielleicht könnt ihr uns den Weg abschneiden.«
    Dann wandte sich die Gruppe der Fremden von mir ab und entfernte sich. Ich lief ihnen hinterher, holte sie ein und griff nach Caros ausgestreckter Hand. Lushia war auf der anderen Seite von Kaal, die Caro in den Armen hielt. »Ich komme mit euch«, sagte ich.
    Lushia schüttelte den Kopf. »Du musst etwas anderes

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