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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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hielt Palomas reglosen Körper fest, damit sich die ältere Frau nicht am Sattelknauf verletzte.
    Also lebte sie noch.
    Sky lief neben Sasha und hielt sie mit einer Hand fest. Ihr Gesicht war eine grimmige Miene.
    »Lass sie rein«, keuchte Kayleen.
    »Gehen wir.« Ich sagte der Schöpferin , dass sie die Tür öffnen sollte. Kayleen, Chelo, Liam und ich stürmten durch die senkrechten Korridore nach unten.
    Tiala und Jenna standen am Eingang, als Bryan und Ming hereinkamen, gefolgt von Sky, die staunend das Schiff betrachtete. Sasha stützte sich auf Ming, und Bryan trug Paloma wie ein Baby. Ihr Hemd war blutig.
    Kayleen eilte an Bryans Seite. Seine gesamte Körperhaltung drückte Zorn aus. »Sie lebt«, sagte er zu ihr, worauf Kayleen eine Hand ausstreckte und die blasse Wange ihrer Mutter streichelte.
    »Bringt sie in die Med-Station«, sagte Jenna.
    »Was ist mit den Tieren?«, fragte Tiala. »Brauchen wir sie später vielleicht noch?«
    Wenigstens sie dachte mit. Andererseits kannte sie weder Paloma noch Sasha oder die Babys oder überhaupt jemanden. Ich sah sie lächelnd an. »Gute Idee. Das sind Gebras.« Wir beide fingen sie gemeinsam ein. Tiala war geduldig mit ihnen und beruhigte sie. Mir hätte klar sein sollen, dass Tiala mit Tieren umgehen konnte, allein schon wegen ihres Vogels Glocke.
    Wir brachten die Gebras in den Frachtraum, der so gut wie leer war, und schlossen die Tür. Eins von ihnen trat aus, und der Knall hallte durch das Schiff.
    Ich nahm Tialas Hand. »Könntest du bei ihnen bleiben? Ich werde dann jemanden mit Wasser herschicken.«
    Ich fand Kayleen und Chelo in der Med-Station wieder. Sie wuschen das Blut aus einem bösen Schnitt in Sashas Gesicht, während Bryan zusah und unbehaglich von einem Bein auf das andere trat. Jenna machte sich zielstrebig an Palomas regloser Gestalt zu schaffen und murmelte leise vor sich hin. Paloma lag auf dem Rücken, und Blut tropfte aus einer Wunde an ihrer Schulter. Ohne Bewusstsein wirkte sie noch zierlicher und blasser als draußen bei unserer Begrüßung.
    »Jenna?«, fragte ich. »Wird sie wieder gesund?«
    Jenna nickte. »Wenn ich mich noch eine Weile um sie kümmere. Sie hat Glück gehabt, dass keine lebenswichtigen Organe getroffen wurden. Dass sie ein Projektil und keine Strahlenwaffe benutzt haben.« Sie nahm sich ein Tuch und drückte es auf die Wunde an Palomas Schulter.
    Wir brauchten einen Plan. »Tiala ist bei den Gebras. Wir haben sie hereingeholt. Wenn ich jemand anderen zu ihr und sie hierher schicke, wird sie wissen, was zu tun ist?«
    Jenna hielt für einen Moment inne und sah mich an, während sie weiter das Tuch festhielt, das sich unter ihren Fingern hellrot verfärbte. Trotz des Blutgeruchs in der Luft, des Bluts an ihren Händen und der ganzen schrecklichen Situation zeigte ihr Gesicht ein leichtes Lächeln. »Tu, was du tun musst. Du musst dich auf eine Schlacht vorbereiten, und hier habe ich die meiste Erfahrung.«
    Ich schluckte, als mir die Bedeutung ihrer Worte bewusst wurde. »Brauchst du Hilfe?«
    Sie blickte zu Chelo, Kayleen und Sasha. »Lass mir Sasha hier. Sie ist nur leicht verletzt, und ich werde mich um sie kümmern, nachdem ich diese Blutung gestillt habe. Danach kann sie mir helfen, Paloma zu säubern. Du brauchst die anderen.«
    Ich stand noch einen Moment lang da und erwiderte ihren Blick. Dann schaute sie wieder auf Paloma und runzelte die Stirn. »Geh. Sag mir später, was ich tun soll.«
    Ich sträubte mich immer noch. »Du bist unsere beste Strategin.«
    »Du hast Induan«, sagte sie, ohne den Kopf zu heben. »Und Chelo. Und dich. Jetzt geh.«
    Ich nahm ein frisches Tuch, befeuchtete es und reichte es Sasha, die es gegen ihre blutende Kopfwunde drückte. »Kommst du zurecht?«, fragte ich sie.
    »Ja.«
    Also nahm ich Chelos Hand, winkte Kayleen und Bryan zu und teilte allen anderen außer Tiala über das Bordsystem mit, dass sie sich in der Kombüse versammeln sollten.
    Eine Stunde später waren die Rollen verteilt. Acht von uns beobachteten auf einem Kamerabild an der Wand der Bordküche, wie die Rampe der Schöpferin ausgefahren wurde. Ruth führte Nacht, ein schwarzgesichtiges Gebra, die Rampe hinunter, gefolgt von Kayleen. Ich blinzelte und versuchte die Gestalten hinter ihnen zu erkennen. Ein paarmal glaubte ich, flüchtige farbliche Verschiebungen zu erkennen. Zweimal war ich mir ganz sicher, an der Stelle, wo die silberne Rampe auf den grauen Beton traf, und dort, wo die Grasebene sich bemühte, das

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