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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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uns an. »Gut, dass ich sie mitgebracht habe.«
    Ich musterte die beiden. Kayleen kuschelte sich an Brise. Das Gebra stupste sie behutsam an, die Ohren entspannt. »Du meinst, besser als sie im sicheren Gebrastall zurückzulassen?«
    Kayleen zuckte bei meinen Worten zusammen, selbst Brise hob den Kopf, um mich vorwurfsvoll anzublicken.
    »Wir alle wären anderswo weniger gefährdet«, sagte ich und wusste im nächsten Moment, dass es die falschen Worte waren. Doch das war mir egal. Es war die Wahrheit.
    »Zum Beispiel zuhause.« Liam erhob sich. »Ich möchte nach draußen gehen und mich umschauen. Kayleen, funktioniert der Grenzalarm noch?«
    Sie nickte. »Ich werde mitkommen.« Sie sah mich an. »Chelo, bleibst du bei Brise?«
    Ich runzelte die Stirn. Ich wollte mit Liam hinausgehen.
    Das wusste auch Liam. »Nein, Kayleen. Brise wird sich bei dir wohler fühlen. Außerdem müssen wir aufpassen, dass dir nichts geschieht. Du bist die Einzige, die uns wieder nach Hause bringen kann.«
    Kayleen schien hin- und hergerissen zu sein. »Lasst ihr noch eine Minute, um sich zu beruhigen, damit ich sie hier anbinden kann. Danach kann ich bis zur Tür mitkommen und Wache halten.«
    Wir mussten warten. Nur Kayleen konnte die Tür öffnen.
    Aber das stimmte nicht! Jenna hatte es auch gekonnt. Vielleicht konnte ich den Gleiter nicht fliegen, aber dies war genauso meine Technik wie die von Kayleen. Sie gehörte uns allen. Ich dachte an den Datenmonitor, den Jenna mir einmal in der Höhle gegeben hatte, als Methode zum Auslesen von Datenspeichern nur ein blasser Vergleich zu dem, was Joseph und Kayleen konnten, aber es hatte funktioniert. Der Gleiter hatte doch bestimmt irgendwelche manuellen Kontrollen …
    Ich stand auf, obwohl meine Beine immer noch ein wenig zitterten. »Gut. Ich gehe nach hinten und räume ein wenig im Frachtraum auf.«
    »Ich helfe dir«, sagte Liam.
    Kayleen hatte sich selbst in die Falle manövriert, weil sie noch das Gebra beruhigen musste. Ich sah, wie sie sich anspannte, als es ihr klar wurde, und glaubte, sie würde versuchen, uns in der Kabine zurückzuhalten. Aber sie wandte sich nur Brise zu und sprach mit sanften Worten auf das Tier ein.
    So groß war die Unordnung im Frachtraum gar nicht. Als wir hineingestürzt waren, hatten wir vier oder fünf Kisten zu Boden gerissen. Einige waren leer und hatten offenbar unsere Campingausrüstung enthalten. Eine silbrige Kiste war aus der Halterung gerissen und geöffnet worden. Daraus stammte wahrscheinlich die Silberkugel. Liam und ich ignorierten die Kiste fürs Erste und sortierten die anderen. Als er die letzte wieder aufgestellt hatte, ging ich zur Frachtraumtür hinüber, die eigentlich die Rampe war. Wenn sie eingezogen war, sah sie wie eine rechteckige Wand am hinteren Ende des Frachtraums aus.
    Die meiste modifizierte Technik konnte per Hand bedient werden. Kurz darauf entdeckte ich tatsächlich drei kleine Symbole, die unmittelbar rechts neben der Tür in die Wand graviert waren, etwa in meiner Schulterhöhe.
    Ich sah sie mir genauer an.
    Ein Kreis, ein Dreieck, zwei parallele Linien. Stand der Kreis für Öffnen? Ich hob eine Hand und strich vorsichtig mit einem Finger über das Symbol. Ich spürte kühle Luft an der Wange, als sich die Tür öffnete. Ich keuchte erschrocken, und Liam legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich berührte das Dreieck. Langsam verblasste die Beleuchtung.
    Verdammt!
    Ich schluckte. Die Linien befanden sich ganz rechts. Ich strich mit der Hand darüber, worauf die Rampe gestoppt wurde, nachdem sie sich nur teilweise geöffnet hatte. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder der Beleuchtung zu und wollte sie wieder einschalten, doch ich schaffte es nur, es völlig finster werden zu lassen.
    »Gute Idee.« Liams zufriedene Stimme in meinem Ohr. »Es hapert nur noch mit der Ausführung.«
    Plötzlich ging das Licht wieder an, und die Tür schloss sich. Doch es war nicht mein Werk. Kayleen stand im Durchgang. Ihr Mund war ein kurzer Strich der Missbilligung. »Ich hätte euch gezeigt, wie das geht.«
    Vielleicht . Ich biss mir auf die Zunge. »Danke«, rief ich zurück.
    Kayleen kam zu uns. »Brise ist sicher angeleint. Bevor irgendwer nach draußen geht, müssen wir uns bewaffnen.«
    Ich sah den Geist von Jenna, die fast genau dasselbe gesagt hatte, bevor wir den Kampf gegen Artistos aufgenommen hatten – der mit Josephs Abreise geendet hatte. Aus dieser Zeit hatte ich eine kleine Laserwaffe behalten und sie während des

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