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Das Silmarillion

Das Silmarillion

Titel: Das Silmarillion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien , Christopher Tolkien
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von Balar kamen Círdans Seeleute zu ihnen. Sie wurden heimisch auf den Wellen und erlernten den Schiffbau, sich immer nahe an den Küsten von Arvernien haltend, wo Ulmos Hand sie beschirmte.
    Und es heißt, zu jener Zeit sei Ulmo aus den tiefen Wassern nach Valinor gekommen und habe dort zu den Valar von der Not der Elben gesprochen; und er rief sie auf, ihnen zu vergeben, sie vor der Übermacht Morgoths zu retten und die Silmaril zurückzuerobern, in denen allein noch das Licht der Glückseligen Tage blühte, der Tage, da die Zwei Bäume in Valinor strahlen. Manwe aber rührte sich nicht; und welche Geschichte wüsste um die Ratschlüsse seines Herzens?Die Weisen haben gesagt, noch sei die Stunde nicht gekommen gewesen; und nur einer, der in eigener Person für die Sache sowohl der Elben wie der Menschen spräche, Vergebung für ihre Missetaten und Mitleid für ihre Leiden erbittend, hätte den Sinn der Mächte zu rühren vermocht; und Feanors Eid konnte vielleicht auch Manwe nicht lösen, solange er nicht erloschen war und Feanors Söhne die Silmaril nicht freigegeben hatten, auf die sie ohne Rücksicht Anspruch erhoben. Denn das Licht, das in den Silmaril leuchtete, hatten die Valar selbst erschaffen.
    In jenen Tagen fühlte Tuor, wie ihn das Alter beschlich, und immer stärker wurde in seinem Herzen die Sehnsucht nach den Weiten des Meeres. Und so baute er ein großes Schiff und nannte es Earráme, was Meeresschwinge bedeutet; und mit Idril Celebrindal fuhr er in den Sonnenuntergang nach Westen hinaus und verschwand aus den Liedern und Erzählungen. In späteren Zeiten wurde gesungen, Tuor allein unter den sterblichen Menschen sei zum älteren Geschlecht gezählt und mit den Noldor vereinigt worden, die er liebte; und sein Schicksal ist vom Schicksal der Menschen geschieden.

KAPITEL XXIV

    VON EARENDILS FAHRT UND DEM KRIEG DES ZORNS
    E arendil der Strahlende wurde nun Fürst des Volkes an den Sirionmündungen, und er nahm die schöne Elwing zur Frau, und sie gebar ihm Elrond und Elros, welche die Halbelben genannt werden. Doch fand Earendil keine Ruhe, und seine Fahrten an den Küsten der Hinnenlande linderten nicht seine Unrast. Zwei Pläne reiften in seinem Herzen, verschmolzen beide in der Sehnsucht nach dem weiten Meer: Tuor und Idril zu suchen, die nicht zurückkehrten, und vielleicht die fernste Küste zu finden und vor seinem Tode noch den Valar die Botschaft der Elben und Menschen zu überbringen, die ihr Herz zum Mitleid für das Leid von Mittelerde bewegen mochte.
    Nun wurde Earendil ein guter Freund Círdans des Schiffbauers, der mit denjenigen seines Volkes, welche der Vernichtung der Häfen von Brithombar und Eglarest entgangen waren, auf der Insel Balar lebte. Mit Círdans Hilfe baute Earendil Vingilot, die Schaumblüte, das schönste aller Schiffe in den alten Liedern; golden waren seine Ruder und weiß das Holz seiner Planken, das in den Birkenwäldern von Nimbrethil geschlagen war, und seine Segel waren silbern wie der Mond. Im Lied von Earendil wird so manches von seinen Abenteuern auf hoher See und in nie betretenen Landen besungen; Elwing aber fuhr nicht mit ihm und blieb in Sorge an den Mündungen des Sirion.
    Earendil fand weder Tuor noch Idril, noch kam er auf jener Fahrt zu den Küsten von Valinor, denn Schatten und Zauberwerk wiesen ihn ab, und die Winde trieben ihn zurück, bis er in Sehnsucht nach Elwing umkehrte und heimwärts steuerte, auf die Küste von Beleriand zu. Und sein Herz gebot ihm Eile, denn eine plötzliche Furcht hatte ihn aus seinen Träumen heraus befallen, und die Winde, gegen die er eben noch mächtig angekämpft hatte, konnten ihn nun nicht schnell genug zurücktreiben.
    Als die ersten Nachrichten zu Maedhros gelangt waren, dass Elwing noch lebte und im Besitz des Silmaril an den Mündungen des Sirion wohnte, da unternahm er nichts, denn ihn reute, was in Doriath geschehen war. Doch bald war die Erinnerung an den unerfüllten Eid wieder da und quälte ihn und seine Brüder; und sie kamen von ihren Jagden und Wanderungen zusammen und sandten Botschaften zu den Sirion-Häfen, Freundschaft versichernd und zugleich streng auf ihrer Forderung beharrend. Elwing und das Volk vom Sirion aber wollten den Stein nicht hergeben, den Beren gewonnen und Lúthien getragen hatte und für den Dior der Schöne gefallen war; umso weniger, als Earendil, ihr Fürst, auf See war; denn es schien ihnen, als rührten von dem Silmaril die Heilung und der Segen über ihren Häusern und

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