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Das Skandalbett (II)

Das Skandalbett (II)

Titel: Das Skandalbett (II) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sie noch in Sicht- und Hörweite war.

    Nachdem sie sich in einigermaßen sicherer Entfernung vom Restaurant wähnte, blieb Inger stehen und überlegte, was sie als Nächstes unternehmen sollte. Sie hatte große Lust, heute Abend etwas völlig Verrücktes zu machen: etwa auf den nächstbesten Kerl zuzugehen und ihn zu fragen, ob er mit ihr schlafen wolle.
    Sie kicherte in sich hinein, als ihr ein älterer, sorgfältig gekleideter Herr begegnete. Sie versuchte sich vorzustellen, wie der auf ein solches Ansinnen reagieren würde.
    Aber bevor sie dazu kam, ihre Gedanken weiterzuspinnen, fand sie sich auf den Spazierwegen wieder. Es war ein wehmütiges und etwas deprimierendes Gefühl, hier allein zu laufen und all die Paare anzusehen, die einem entgegenkamen, eng umschlungen und beschäftigt nur noch mit sich selbst.
    Inger überkam große Lust, einfach in die Welt hinauszuschreien, dass sie gerade geliebt worden sei und ungeheuren Appetit auf mehr hätte.
    Hier und da entdeckte sie Bierleichen - Leute, die des Guten ein wenig zu viel getan hatten und jetzt auf dem Rasen lagen, um ihren Rausch auszuschlafen.
    Im Gebüsch war schweres Keuchen und helles Gekicher zu hören. Alle Geräusche gingen Inger unter die Haut und sie fühlte sich angeregt von den Genüssen anderer, ihr fremder Menschen. Das waren Genüsse, die sie eifersüchtig und erlebnishungrig für sich selbst reklamieren wollte. Sie konnte es nicht ertragen, dass andere sich vergnügten und amüsierten, wenn sie selbst so verzweifelt nach Glück oder dem, was sie heute dafür hielt, suchte.
    Ganz plötzlich aber hielt Inger es nicht mehr aus. Sie drückte die Hände auf die Ohren und lief in die Richtung, in der sie den Ausgang Skansens vermutete.
    Sie hatte sich aber geirrt. Statt von allem Trubel wegzukommen, fand sie sich inmitten der wildesten Feierei wieder.
    Gerade war sie an einer Landkapelle vorbeigekommen, als sie einer Bande junger Männer in die Arme lief. Sie hatten alle sehr gute Augen und darüber hinaus an diesem Tag ihre Ohren gewaschen. Es war also kein Wunder, dass sie beim Anblick Ingers sofort entzückte Schreie ausstießen und sich in einem Kreis um sie versammelten.
    Inger blieb stehen, schlug die Hand vor den Mund, starrte mit aufgerissenen Augen von einem Gesicht zum andern und sah nichts als nackte sexuelle Gier.
    Irgendjemand streckte seine Hand aus und berührte sie. Sie zuckte zusammen, fuhr zurück und stolperte nach hinten, nur um sofort auf einen anderen Mann zu stoßen.
    Dies war nicht gerade das, was sie sich vorgestellt hatte, als sie vorhin von neuen, aufregenden Abenteuern träumte. Was hier auf sie wartete, roch allzu sehr nach Gewalttätigkeit und Erniedrigung.
    Inger wurde innerlich eiskalt, als sich der Kreis wilder junger Burschen immer enger um sie schloss. Sie alle waren jetzt verstummt, man konnte nur noch ihr Keuchen hören.
    Inger versuchte verzweifelt, sich irgendeinen Ausweg aus dieser Situation einfallen zu lassen, aber in ihrem verwirrten Hirn jagten sich nur die wildesten und verrücktesten Gedanken.
    Ein Mitglied der Bande - ein hoch gewachsener, grobschlächtiger Typ, der den Ton anzugeben schien -trat plötzlich einen Schritt auf Inger zu und packte sie am Arm. Behutsamkeit war nicht seine Stärke, denn er griff ziemlich roh zu. Der Schmerz im Arm strahlte von der Stelle aus, an der seine harten und grobschlächtigen Finger zugefasst hatten.
    Genau dies war es, was Inger brauchte, um wieder hellwach zu werden. Mit einem Aufschrei riss sie sich los und stürmte auf eine Öffnung zu, die sich zwischen zwei Mitgliedern der Bande gebildet hatte. Bevor diese dazu kamen, nachzudenken oder irgendetwas zu unternehmen, hatte Inger die Kette schon durchbrochen und lief mit aller Kraft, die ihre Beine hergaben, von den Jungen weg.
    Die enttäuschten Burschen stimmten ein wildes Geheul an, und die dann folgenden Geräusche deuteten darauf hin, dass sie sich an die Verfolgung Ingers machten. Es dauerte gar nicht lange, da hätten sie das arme Mädchen beinahe eingeholt. Inger hatte schon das Gefühl, den heißen Atem des ersten Verfolgers im Nacken zu spüren, als sie plötzlich auf einen Platz kam, der voller Menschen war. Die Leute lauschten irgendeiner Darbietung, und als sie Inger kommen hörten, drehten einige sich um und bedeuteten ihr mit einem scharfen >Pssst<, sie solle gefälligst nicht so einen Krach machen.
    Mit einem dankbaren Seufzer blieb Inger stehen und stellte sich direkt neben ein älteres Paar. Dort

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