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Das Skandalbett (II)

Das Skandalbett (II)

Titel: Das Skandalbett (II) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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beseligenderen Rausch an mir vorbei. Dann wurde klarer, wolkenfreier Himmel sichtbar, die Sonne hüllte mich in ihre dünnen, heißen Schleier ein, und ich begann, mich in Seligkeit zu verlieren. Eine silberweiße Meerschwalbe leistete mir eine Ewigkeit lang Gesellschaft. In einer Ecke wurden einige kräftige Kiefernkronen sichtbar. Zuunterst im Bild konnte ich, wenn ich die Augen senkte, Svenssons Oberkörper und Kopf sehen. Er sah mich mit Staunen an, das Schritt für Schritt, Radumdrehung für Radumdrehung, in Freude, Lächeln, Lachen und Jubel überging, dann wieder in Lachen, Lächeln, Freude und... ich weiß nicht, wie man die darauf folgende fast schmerzvolle Miene nennen soll.
    »Schneller, Svensson, schneller!«, rief ich, wild, besinnungslos, außerhalb jeder Realität, und ich fühlte, wie jede Erhebung und jede Senke des Bodens sich durch die Räder bis in meinen Schoß fortpflanzte. Und seine Schenkel streichelten und streichelten mich immer rascher.
    »Schneller, schneller!«
    Vollkommen schwindlig bemerkte ich, wie die Räder über eine ganz harte, steinfeste Unterlage rollten.
    Die Strandgrenze, dachte ich, und gerade als das Wasser aufspritzte und uns mit seiner Kühle überflutete, fühlte ich, wie alles rundherum in die Ekstase der Eruption mündete, den Gipfel der Sommervollendung.

VERA TUKKANEN
    Lange heiße Nacht

    D er Regenguss war an allem schuld; denn eigentlich wollte ich in dieses Restaurant nie gehen, obwohl ich jeden Tag daran vorbei musste. Es wirkte auch nicht besonders einladend, aber wer fragt schon danach, wenn es mit einem Mal anfängt, in Strömen zu gießen. Also huschte ich zur nächstbesten Tür hinein und hatte zusätzlich das Glück, dass gerade Mittagessen serviert wurde.
    Und da war er! Ali hieß der schwarze Teufel, dem es in Afrika zu heiß gewesen sein mochte, der groß und stark war und wie eine flotte, geschmeidige Raubkatze wirkte.
    Jedenfalls wirkte er auf mich persönlich so, wenn er durch die Tischreihen hindurchglitt - mit seiner schwarzen, jungenhaften Gestalt in der gestärkten, weißen Kellnerjacke und mit dem Geschirr hantierte. Denn das schien sein Job zu sein: Er war hier Geschirrabräumer. Einer von den tausend Gastarbeitern zum Grillen unserer Würstchen, Servieren unserer Drinks, zum Abräumen und Abtrocknen des Geschirrs. Aber dies nur so nebenbei; denn mich interessiert etwas ganz anderes.
    Vielleicht konnte ich überhaupt nicht mehr denken, denn urplötzlich durchfuhren mich reißende Wonneschauer - leichten elektrischen Stößen gleich. Zu meinem nicht geringen Erstaunen fing es in meiner heißen, pochenden Muschi unerträglich zu kitzeln an... und ebenso plötzlich war ich irrsinnig geil geworden. Ich glaube sogar - wenn ich alles noch einmal überdenke -, dass sanfte Schmerzen meine hart aufgerichteten Nippel durchwehten und dass meine erhitzten Schenkel vor ungezügelter Brunst zitterten.
    Wenn mich früher einmal die Geilheit packte, war das ganz anders. Aber jetzt existierte für mich einzig und allein dieser schwarze Panther, der sich zwischen den hinderlichen Urwaldbäumen aus Tischen und Stühlen gewandt hindurchschlängelte.
    »Den muss ich unbedingt haben!«, schoss es mir durch den Kopf.
    Sein wie schwarzer Seidensamt schimmerndes Gesicht wirkte vor Langeweile fast leidend. Und die schmalen schwarzen Hände unter den weißen Jackenärmeln kamen mir irgendwie verloren vor, wie sie die gebrauchten Teller auf den Geschirrwagen praktizierten. Als er einige Worte mit der Kassiererin und dem Grillpersonal wechselte, hörte ich, dass er ziemlich flüssig Schwedisch sprach. >Vermutlich ein Werkstudent, der das Ende dieser anstrengenden Drecksarbeit inbrünstig herbeisehnt<, dachte ich noch.
    Warum in aller Welt war ich denn nur so scharf auf ihn?
    Eigentlich kein Wunder; denn nachdem Bosse, mit dem ich immerhin mehrere Jahre zusammengelebt hatte, mir nach einem Autounfall durchgebrannt war, hatte ich sozusagen die Nase endgültig voll.
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen und glaubte zu bemerken, dass er sich von meinen Röntgenblicken angezogen fühlte. Jedes Mal, wenn er an mir vorbeijonglierte, musterte ich ihn auffallend gründlich von unten bis oben. So entging es mir auch nicht, dass sich die schwarze Kellnerhose um seine muskulösen Hinterbacken herum glättete und straffte. Ich ertappte mich bei der nahe liegenden Frage, wie denn sein Ständer aussehen könnte, und als ich seinen verräterisch ausgebeulten Stall von der Seite erblickte,

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