Das Skandalbett
Butterbrote, spielten weiter und tranken weiter Bier. Und eines Tages geschah das, an das sie eigentlich nicht mehr geglaubt hatten - Radio Kopenhagen begann ihre Platte zu spielen, die daraufhin auch ganz gut verkauft wurde.
Noch bevor sie den dänischen Staub von den Schuhen schüttelten, lag die Platte in der Verkaufsstatistik schon ziemlich vorn.
Uffe telegrafierte es der schwedischen Produktionsfirma: »Wir sind in der dänischen Hitparade!«
Sie wurden für dänische Zeitungen fotografiert, und große Bilder von ihnen tauchten da und dort in Popzeitungen auf. Uffe war allerdings etwas enttäuscht, als er hörte, daß die Platte nur in etwas über 3000 Exemplaren verkauft worden war. Aber ihr Agent sagte, das sei eine ungewöhnliche gute Zahl für dänische Verhältnisse.
Sie kehrten stolz nach Schweden zurück.
Sie hatten damit gerechnet, als neue Stars behandelt zu werden, aber das schwedische Publikum kümmerte sich nicht um dänische Erfolge, und zu Hause fand keiner, es sei etwas Besonderes, daß Uffe und seine Band heimkehrten.
In >Nalen< zeigte es sich, daß man ihre Abwesenheit nicht einmal bemerkt hatte.
»Wir werden es ihnen zeigen«, gelobten sich die Jungs. »In einem Jahr werden wir hier die Größten sein. Dann können Hep Stars, Lee Kings, Shanes und Tages baden gehen. Die haben ihre Zeit gehabt, jetzt sind wir an der Reihe.«
Während ihrer dänischen Erfolgstournee hatte ihre Managerfirma sofort neue Tourneen abgeschlossen, quer durch Schweden.
Als sie eines Tages von einer Reise nach Norrland heimkamen, stand Uffe vor der Tatsache, daß er kein Dach überm Kopf hatte.
Er hatte früher mit einem Mädchen zusammengewohnt, aber sie teilte ihm mit, daß ihre Mutter zu ihr ziehe und daß es daher am besten sei, wenn Uffe seine paar Sachen nehme und sich aus dem Staub mache.
Außerdem erklärte sie, sie habe gehört, daß er ihr während seines Herumreisens im Land sehr oft untreu gewesen sei. Deshalb möchte sie nicht länger mit ihm zusammenwohnen. Basta.
An die Ankunft der Mutter glaubte Uffe nicht so recht, aber der Vorwurf mit der Untreue war berechtigt, und er wollte sich mit ihr nicht streiten.
Vier Nächte wohnte er in einem Keller bei einem Kameraden, bevor er ein Zimmer im Stadtteil Söder bekam.
Ein anderer Kumpel hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, daß eine Dame in mittleren Jahren dort ein Zimmer zu vermieten habe. Der Mann, der früher dort gewohnt hatte, war nach Göteborg übersiedelt. Wenn Uffe sich beeile, könne er das Zimmer sicher noch bekommen.
Uffe lieh sich ein Auto und fuhr direkt zu der angegebenen Adresse. Als er an der Tür klingelte, dauerte es eine Weile, bis jemand öffnete.
Gerade als er zum zweitenmal klingelte, ging die Tür auf, eine Dame im Morgenrock zeigte sich und fragte, was er wolle.
»Verzeihen Sie die Störung«, sagte Uffe manierlich. »Ich habe gehört, daß Sie einen Raum zu vermieten haben. Ich bin Musiker und bin eben aus meiner alten Wohnung ausgezogen. Ich hatte sie in Untermiete, und der Eigentümer benötigte sie wieder. Ein Kamerad von mir hat mir erzählt, daß der Mieter, den Sie hatten, ausgezogen ist und hat mir empfohlen, hierherzugehen und zu fragen, bevor Sie den Raum anderweitig vermieten. Ich hoffe, Sie haben das noch nicht getan, oder?«
»Das war eine lange Ansprache, muß ich sagen«, lachte die Dame. »Aber treten Sie ein, bitte. Entschuldigen Sie, daß ich Sie so leger empfange, aber ich habe eben mein Nachmittagsschläfchen gemacht. Nein, ich habe das Zimmer noch nicht weitervermietet.«
Sie zeigte Uffe das Zimmer und erwähnte dabei nebenbei, sie heiße Ellen und sei 34 Jahre alt. Außerdem sei sie Witwe. Ihr Mann sei bei einem Verkehrsunfall vor mehreren Jahren umgekommen, und sie wohne allein.
Sie fand es angenehm, daß er gekommen war. Sie müsse untervermieten, um die Wohnung halten zu können. Allein könne sie die hohe Miete nicht mehr aufbringen.
Sie bot ihm Kaffee an, und die Miete wurde ausgehandelt. Uffe sollte zweihundert im Monat bezahlen. Für Aufräumen und frische Bettwäsche zweimal die Woche würde sie sorgen.
Sie tranken Kaffee zusammen und plauderten ziemlich lange. Uffe fand, daß sie eine sehr charmante Frau war.
Am gleichen Abend brachte er seine Koffer, verstaute deren Inhalt in sauberen Schränken und Laden und richtete sich so gemütlich ein, wie er konnte. Die häusliche Beschäftigung hatte ihn ermüdet, und er ging zeitig zu Bett.
Am nächsten Tag fuhr die Band auf eine Tournee,
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