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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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aus ihrer und die Jungs aus Roberts Wohnung – mit den anderen aus ihrem Semester hatte sie höchstens ein paar flüchtige Worte gewechselt.
    Komisch, dass sie niemanden von ihnen auf dem Hinweg getroffen hatten.
    Jemand hob grüßend die Hand. Es war Alex, der Julia breit angrinste. Er stand hinter der Musikanlage. Julia schlenderte zu ihm hinüber, blieb unterhalb der Veranda stehen und blickte zu ihm hinauf. Er hob fragend eine CD von Shakira hoch. She Wolf. Julia nickte, obwohl diese Musik nicht gerade unter den Top Ten ihrer Chartliste rangierte.
    »Wie fühlst du dich?«, rief er.
    »Okay.«
    Er grinste. Die weißen Zähne glänzten wie das Waschbecken, das Debbie morgens immer gründlich putzte, weil sie nach eigener Aussage Bakterien fürchtete wie die Pest. »Jeder Fleck«, erklärte sie und schrubbte sich fast die Finger blutig, »ist eigentlich ein Nest, in dem Bakterien und Keime hocken und nur darauf warten, uns krank zu machen.«
    »Okay wie okay, oder okay wie total beschissen, aber bloß keine Schwäche zeigen?«, fragte Alex.
    »Ich glaube, okay wie okay.« Julia zuckte mit den Schultern. »Sag mal, war das etwa eure Idee mit der Party?« Sie sah den älteren Studenten an. Das hier war eine neue Seite ihres Studienberaters. Bis jetzt hatte sie ihn nur in seiner Rolle als verantwortungsvoller älterer Student kennengelernt, jemand, der Einführungsveranstaltungen hielt oder ihnen in der Orientierungsphase Hilfe anbot. Und jemand, der darauf achtete, dass die Regeln eingehalten wurden. Aber jetzt sah es so aus, als ob sie Alex gründlich unterschätzt hätte.
    Alex grinste und strich sich das Haar aus der Stirn. »Tja, wir wollten nur sichergehen, dass ihr uns nicht für völlig verknöcherte Aufseher haltet, deren einzige Aufgabe es ist, vor euren Zimmern auf und ab zu patrouillieren. Wir haben hier schließlich auch einmal als Freshmen angefangen.«
    Julia musste lachen. »Es ist euch gelungen, uns zu täuschen. Obwohl Debbie ständig Schiss hatte, dass das Ganze in eine Mutprobe ausarten würde.«
    Alex’ Grinsen wurde noch breiter. »Was ihr Frischlinge immer denkt …« Er hob gespielt unschuldig die Hände.
    Julia wollte schon das Thema wechseln, doch dann kam ihr ein Einfall. »Sag mal, wenn ihr dahintersteckt, habt ihr doch auch die Einladungen an uns verschickt, oder?«, fragte sie betont lässig und hoffte, dass Alex nicht bemerkte, wie ihr Herz bis zum Hals schlug.
    Er war gerade damit beschäftigt, die nächste Musik auszusuchen, und blickte nur flüchtig hoch.
    »Klar. Ja und?«
    »Na ja, ich hab mich nur gewundert wegen der SMS.« Sie hielt den Atem an. Was würde jetzt kommen? Eine völlig harmlose Erklärung? Oder doch etwas anderes? Sie fasste Alex scharf ins Auge.
    »Eine SMS?« Er sah sie ehrlich verblüfft an. »Aber die Einladungen haben wir doch über die E-Mail-Adressen verschickt. Sozusagen als Einweihung eures Grace Accounts.«
    Julia versuchte noch zu verdauen, was sie da eben gehört hatte, als Isabel auf sie zukam und quer über die Tanzfläche rief: »Hi Alex, hast du Arielle gesehen?«
    »Nein«, erwiderte Alex. »Weshalb?«
    »Sie wirkte vorhin ziemlich depri. Ich glaube, sie hat geweint.« Isabel stieß ein albernes Lachen aus.
    »Kümmer dich um sie, vielleicht geht es ihr nicht gut!« Sie grinsten sich an.
    »Okay, ich suche nach ihr.«
    »Auch Hunger?« Plötzlich war Rose neben Julia und streckte ihr einen Teller entgegen. Rose gehörte zu den Leuten, die immerzu essen konnten, ohne ein Gramm zuzunehmen.
    »Oh, wie aufmerksam, meine Liebe! Danke!« David gesellte sich zu den Mädchen und schnappte sich einen Schokomuffin.
    »He, der war nicht für dich bestimmt.« Rose gab ihm einen Schlag auf die Hand.
    »Wie haben die nur die Getränke und das ganze Essen hierhergeschafft?«, fragte Julia und sah sich um.
    »Keine Ahnung, aber dafür, dass das Ganze geheim sein soll, müssen die Vorbereitungen ziemlich aufwendig gewesen sein. Sie haben sogar eine richtige Hi-Fi-Anlage. Möchtest du probieren?« David reichte Julia seinen Becher und lächelte ihr zu. Warum lief jemand, der so ein Lächeln hatte, ausschließlich in Schwarz herum? Fast hätte sie David gefragt, doch dann überlegte sie es sich anders. »Ist da Alkohol drin?«
    »Ich würde eher sagen, da ist auch Coca-Cola drin. Wenn du dieselbe Mischung willst, hole ich dir etwas von diesem Wundergetränk. Du kannst meinen Drink aber auch gerne behalten.«
    »Nein, danke.«
    »Oh, Julia, sei keine

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