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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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viel. Dein Interesse an der Welt und dein Zusammenspiel mit anderen sind Herz und Seele des Spiels. Du hast dich viel zu lange um nichts und niemanden geschert. Das muss sich ändern. Und zwar sofort.«
    »Und was ist, wenn ich mich entscheide, nicht mitzuspielen?«
    »Dann verlierst du.« Der Affe sah ihn betrübt an. »Das wäre schlimm. Dann wird das Spiel dir etwas nehmen, das dir sehr wichtig ist. Mag sein, dass du nicht einmal merken würdest, dass du es vermisst. Doch das Spielweiß es. Jedes Spiel fordert einen Einsatz und deiner erhöht sich mit jedem Spiel. Daher musst du lernen, es brillant zu spielen.«
    »Na super. Also absolut kein Druck. Und wenn ich nicht brillant spiele?«
    »Megareinfall. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was es an Üblem nach sich ziehen würde.« Der Affe schenkte ihm ein kleines Lächeln und hüpfte auf den nächsten Ast. »Viel Glück. Ich persönlich glaube ja, dass du es brauchen wirst. Denn solange du das Spiellernst, bist du noch nicht in Sicherheit.«
    »Warte.«
    Der Affe blieb sitzen. »War ich dir zu schnell? Ich habe mich doch extra einfach ausgedrückt.«
    »Was soll das heißen, ich bin nicht in Sicherheit?«
    Das kleine Gesicht des Affen verzog sich erstaunt. »Was ist denn daran unverständlich?«
    »Wovor bin ich nicht sicher?«
    »Vor vielen Dingen. Dem Seelengeier bist du ja auch nur mit Müh und Not entkommen.«
    »Dem Seelengeier?«
    »Ge-fähr-lich.« Der Affe sprach jetzt langsam und bedächtig. »Schlecht. Bööö-se.«
    »Verstanden. Aber warum nennst du ihn Seelengeier?«
    »Weil er in seinen Federn Seelen gefangen hält. Wenn du mal einen hautnah erleben solltest, was ich dir nicht empfehlen möchte, dann kannst du aus jeder einzelnen seiner Federn die Schreie der darin gefangenen Seelen hören.«
    Diese Vorstellung erschreckte Nathan, von so etwas hatte er noch nie gehört. Na gut, es mochte Wesen geben, die Seelen fingen, besaßen, sogar töteten, aber er hatte noch nie von einem Geier gehört, der das tat.
    Nathan wollte mehr Informationen. Er musste unbedingt mit Kukulkan sprechen. Ein Fehler war begangen worden und wenn der dazu führte, dass sein Leben in Gefahr war – oder gar noch Schlimmeres –, dann musste dieser Fehler korrigiert werden. Und zwar sofort.
    Jemand rüttelte ihn an der Schulter … und er erwachte im Matheunterricht, gerade als Mr Lloyd von oben auf ihn hinuntersah. Der Rest der Klasse wartete gespannt darauf, was jetzt geschehen würde.
    Das Nachsitzen war bedrohlich nahe gerückt.

9
    »M r Richards. Haben Sie geschlafen ? In meinem Unterricht?«
    Einen Moment lang war Nathan sprachlos. Sein Leben war wegen eines bescheuerten Spiels, das er nicht einmal spielen konnte, in Gefahr, und gleichzeitig bemühte Mr Lloyd sich nach Kräften, ihn fertigzumachen?
    Das ist mit Abstand der schlimmste Geburtstag, den ich jemals erlebt habe.
    »Niemand schläft in meinem Unterricht.« Mr Lloyd sprach in dem gleichen Tonfall, den er benutzte, wenn Schüler nach vorn zur Tafel kommen mussten und die ihnen gestellten Aufgaben nicht lösen konnten.
    Einige von Nathans Klassenkameraden lachten sich schon ins Fäustchen, weil sie davon ausgingen, dass Nathan gleich in der Luft zerrissen werden würde. Mr Lloyd war nämlich einer jener Lehrer, die keine Gefangenen machten. Andere warteten nur darauf, dass Nathan kontern würde. Er war bekannt für seinen beißenden Humor und die meisten Schüler hatten Angst davor, dass er sich gegen sie selbst richten könnte.
    Nathan dachte schnell nach. Vor dem Nachsitzen hatte er keine Angst. Er konnte währenddessen Kopfstand machen. Das hatte er schon mal getan, was ihm allerdings noch mehr Nachsitzen eingebracht und sich insofern als kontraproduktiv für den gesamten Prozess erwiesen hatte.
    Der Gedanke an die Überraschungsparty allerdings, die ihn nach Schulschluss erwartete, setzte ihn unter Druck. Wenn er da nicht auftauchte, war es gut möglich, dass Alyssa ihn killte. Es war ihm egal, wenn sie sauer auf ihn war, damit konnte er leben, genauso wie mit demNachsitzen. Doch wenn Alyssa ihn richtig im Visier hatte, dann war das eine andere Sache. Sie konnte ihm das Leben zur Hölle machen, und das zu riskieren wäre Wahnsinn.
    Nathan räusperte sich und versuchte, eine besonders aufmerksame Miene aufzusetzen. »Nein.«
    »Sie wollen mir weismachen, Sie hätten nicht geschlafen?« Die Röte auf Mr Lloyds Gesicht vertiefte sich.
    Sekundenlang überlegte Nathan, ob er seinen Mathelehrer wohl so provozieren

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