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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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erschienen, hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
    Nathan lächelte. Sobald diese Zahlen aufgetaucht waren, wusste er, dass sich die anderen auch anschließen würden. Der eigentliche Test aber bestand darin, ob Mr Lloyd den Trick durchschauen würde.
    Als der mit seiner Addition zum Ende gekommen war, starrte er in äußerster Verwirrung auf das Smart Board. »Das ist unmöglich. Sie können diese Zahlenreihen nicht so schnell addiert haben.« Er drehte sich zu Nathan um. »Wie haben Sie das angestellt?«
    »Es war eine Vision.« Nathan klopfte sich auf die Stirn. »Meine Mutanten-Fähigkeiten haben wohl angefangen zu wirken.«
    Das Eigenartige war, dass diese Erklärung beinahe realistischer klang als das, was ihm zur Zeit tatsächlich widerfuhr.
    Mr Lloyd drehte sich wieder zur Tafel um und ging die Zahlenreihen noch einmal durch. Bestürzt schüttelte er den Kopf. »Sie können nicht gewusst haben, dass die Zahlen sich zu dieser Summe aufaddieren würden. Sie hatten doch keine Ahnung, welche Zahlen sich Ihre Kassenkameraden einfallen lassen würden.«
    Es klingelte.
    Nathan schob sein Buch in den Rucksack, stand auf und bemerkte,als er sich mit seinen Klassenkameraden aus dem Klassenzimmer hinauszuschieben begann, dass fast alle auf Abstand zu ihm gingen.
    »Freak.« »Du hast doch null Mutanten-Fähigkeiten.« »Streber.«
    Nathan ignorierte diese Kommentare. Er wusste, dass er sie alle miteinander verblüfft hatte. Und das war ein ziemlich gutes Gefühl.
    »Mr Richards.« Mr Lloyd sah ihn eindringlich an. »Ich möchte, dass Sie mir zeigen, wie Sie das fertiggebracht haben.«
    »Es war eine Vision«, beharrte Nathan im Weitergehen. »Ich selber habe nichts dazu getan.«
    »Mr Richards, ich bestehe darauf.«
    »Ich bin hier, um von Ihnen zu lernen, nicht um Ihnen etwas beizubringen.«
    Und schon war Nathan aus der Tür. Er wusste, dass er irgendwann dafür bezahlen würde, doch nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick.
    Er ging zu seinem Schließfach und ignorierte die paar Klassenkameraden, die von ihm wissen wollten, wie er die Aufgabe gelöst hatte. In seinem Schließfach wühlte er zwischen all den anderen Büchern nach seinem Geowissenschaftenbuch. Noch so eine langweilige Stunde, aber zumindest las Mrs Sommers meist aus dem Buch vor oder zeigte einen Film. Heute hoffte er auf einen Film, denn ein kleines Nickerchen konnte ihm nicht schaden, es würde ihm bis zum Lunch über die Runden helfen. Plötzlich nahm er aus dem Augenwinkel eine flackernde Bewegung wahr und als er genauer hinsah, fiel sein Blick auf den Spiegel, den er an der Innenseite seiner Schließfachtür angebracht hatte.
    Nur dass er dort nicht sein Spiegelbild sah.
    Er sah Professor Felicima Diego Barrera Richards – seine Mutter. Und sie sah gar nicht glücklich aus.

10
    P rofessor Felicima wirkte angestrengt, doch vor allen Dingen schien es, als wolle sie mit Nathan sprechen – das allerdings nicht unbedingt in aufmunternder Weise.
    Sie machte eine ungeduldige Geste und winkte ihn näher zu sich heran.
    Nathan war wie gebannt von ihrem plötzlichen Erscheinen und beugte sich näher an den Spiegel heran. Der Lärm der Schüler, die hinter ihm den Korridor entlanggingen, schwoll an und ebbte wieder ab.
    Nathan.
    Er konnte seinen Namen von ihren Lippen ablesen und fragte sich, woher sie wusste, wie er hieß. Sein Vater hatte nie erwähnt, ob seine Mutter und er seinen Namen gemeinsam ausgesucht hatten oder ob sein Dad ihn sich selbst hatte einfallen lassen.
    Nathan.
    »Was?« In seinen Träumen hatte er sich oft vorgestellt, wie es wohl sein würde, seiner Mutter zu begegnen, und wie sein Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie nicht gestorben wäre. Allerdings hatte er sich niemals eine erste Unterhaltung mit ihr vorgestellt – aber einfach »Was?« zu fragen, klang nicht nach einem guten Anfang.
    Wir müssen miteinander reden. Professor Felicima streckte Nathan eine Hand entgegen, stoppte aber vor der Oberfläche des Spiegels. Gegen seinen Willen berührte Nathan den Spiegel und plötzlich wurde es dunkel um ihn.

    N athan spürte Schwerelosigkeit, aber das sie begleitende heftige Schwindelgefühl machte ihn ganz benommen. Er blinzelte, bis er die Augen öffnen konnte, und sah, dass er sich in einer kleinen Höhle befand.
    Kleine enge Räume erfüllten Nathan mit Panik. Er atmete tief durch und versuchte, ruhig zu bleiben. Flackerndes Licht tanzte über die steinernen Wände und Nathan entdeckte, dass seine Quelle eine

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