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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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konnte, dass er in Ohnmacht fiel. Das musste doch möglich sein, oder?
    »Ja, das stimmt. Ich habe nicht geschlafen.«
    »Sie haben geschlafen.« Mr Lloyd richtete seinen Finger auf Nathan und ließ ihn auf und ab schnellen wie ein Maschinengewehrfeuer. »In meinem Unterricht.«
    »Nein.« Nathan hielt Mr Lloyds Blick stand.
    »Weichei.« Der Chas zugewiesene Platz befand sich in der Klassenzimmerecke. »Halt’s Maul und nimm deine Tabletten.«
    »Genug, Mr Burris. Sie haben sich gerade ebenfalls Nachsitzen eingehandelt.« Mr Lloyd sprach mit Chas, ohne sich zu ihm umzudrehen.
    Wenn Nathan ganz ehrlich war, freute er sich darüber. Dass Chas auch nachsitzen musste, machte alles wett, was er selbst auszuhalten hatte. Mr Lloyd war einer der wenigen Lehrer, die es wagten, Chas zu bestrafen.
    Und plötzlich wusste Nathan, wie er weiter vorgehen musste. Er setzte sich gerade hin. »Ich hatte eine … Vision.«
    Tiefes Schweigen legte sich über die Klasse.
    Dann brachen alle in Gelächter aus. »Hast du ’ne Katze auf’m Baum gesehen, Nathan?« »Welche Lottozahl gewinnt denn diese Woche, Klugscheißer?« »Dann verrat uns doch, wer dieses Wochenende das Baseballspiel gewinnt.« »Das könnte ja selbst ich dir sagen.«
    »Ruhe!« Mr Lloyds Stimme drang durch den Lärm und bereitete dem Geplapper jäh ein Ende. »Diese Klasse wird sich Mr Richardsunentschuldbare Unaufmerksamkeit keinesfalls zum Vorbild nehmen.«
    Im Klassenzimmer trat Ruhe ein und alle sahen erwartungsvoll zu Nathan. Als ob ich gleich von selbst in Flammen aufgehen würde, dachte Nathan. An sich ein guter Plan, weniger quälend vielleicht sogar als der, den er sich gerade ausgedacht hatte.
    »Also, Mr Richards.« Wütend starrte Mr Lloyd ihn an. »Dann erzählen Sie uns doch mal von Ihrer Vision. Aber ich warne Sie: Wenn Sie diese Gelegenheit dazu nutzen, um Ihre Lage noch zu verschlimmern, dann werde ich persönlich für die entsprechenden Konsequenzen sorgen.«
    Nathan versuchte, cool zu bleiben, aber es fiel ihm schwer. Er stand gerne im Mittelpunkt des Interesses, wenn er das Heft in der Hand hatte, aber diese Situation hier war riskant. Vor ein paar Wochen war er auf einen Mathetrick gestoßen, als er im Internet gesurft hatte, und hatte beschlossen, ihn sich aufzuheben, bis er Mr Lloyd mal fertigmachen wollte.
    Natürlich hoffte er, dass Mr Lloyd den Trick noch nicht kannte.
    »Ich habe Sie in meiner Vision eine Aufgabe an die Tafel schreiben sehen.« Nathan sah Mr Lloyd so unschuldig an wie möglich.
    »Das ist doch nichts Besonderes. Mr Lloyd schreibt doch ständig Aufgaben an die Tafel«, meldete sich jemand zu Wort.
    Mr Lloyd war völlig unbeeindruckt. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich nehme an, Sie wollen mir jetzt mitteilen, um was für eine Aufgabe es sich dabei gehandelt hat?«
    »Nein. Das würde das gesamte Raum-Zeit-Kontinuum durcheinanderbringen.«
    Aus irgendeiner Ecke johlte jemand: »Warnung: Nerd-Alarm!!«
    Nathan ignorierte diesen Kommentar.
    »Dann wollen Sie es mir also nicht mitteilen?«
    »Wenn ich es Ihnen sagen würde, dann würden Sie ja doch nur die Zahlen verändern.«
    Mr Lloyds Gesicht wurde noch röter und er spitzte den Mund, einsicheres Zeichen dafür, dass seine Belastbarkeitsgrenze nahezu erreicht war. »Wenn Sie mir die Zahlen nicht nennen wollen, wie können Sie mir dann beweisen, dass Sie eine …Vision hatten? Oder wollen Sie mir etwa sagen, dass wir in einer Sackgasse gelandet sind?«
    »Notieren Sie die erste von insgesamt fünf Zahlen und ich sage Ihnen, welches die Summe aller fünf Zahlen ist – noch bevor Sie die anderen aufgeschrieben haben. Sobald ich Ihnen diese Summe genannt habe, notieren Sie sich vier weitere Zahlen. Zwei davon werde ich Ihnen nennen, die anderen beiden lassen Sie sich von irgendeinem Schüler dieser Klasse sagen.«
    »Ach wirklich?« Mr Lloyds Tonfall klang entschieden sarkastisch.
    »Ja.«
    Mr Lloyd stand da und einen Moment lang befürchtete Nathan, sein Lehrer würde nicht anbeißen. Doch letzten Endes war er vom Gegenteil überzeugt. Der Mann lebte dafür, Sportskanonen und Faulpelze in ihre Schranken zu weisen. Und Nathan schien er ganz besonders gerne drankriegen zu wollen. Vor allem, wenn er sein Ziel mit Hilfe der Mathematik erreichen konnte.
    »Falls du dich täuschen solltest, bekommst du doppeltes Nachsitzen.« Mr Lloyd rieb sich begeistert die Hände.
    »Ich täusche mich nicht.«
    »Ich darf Sie vielleicht daran erinnern, Mr Richards, dass Ihre Leistungen

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