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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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ein langes Kleid und ähnelte Nathans strenger Lehrerin in der ersten Klasse, gegen die er eine heftige Abneigung verspürt hatte. Diese Frau hier trug eine Brille mit dicken Gläsern und ihre Haare waren im Nacken zu einem Knoten zusammengebunden.
    Andere aufgebrachte Stimmen mischten sich unter die ersten beiden und mit einem Mal wurde aus den Geistern eine ungebärdige Meute. Nathan rutschte auf seinem Sitz ganz nach hinten und fing an nach ihnen zu treten; aber das Seltsame war, dass er, sobald er nicht mehr in die Fensterscheibe blickte, die Toten auch nicht sehen konnte und sein Fuß ins Leere trat, ohne dass er jemanden berührt hätte.
    »Nein!«, schrie Nathan. »Verschwindet! Lasst mich in Ruhe!«
    Einige Fahrgäste in seinem Abteil drehten sich beunruhigt nachihm um. Ein paar zogen ihre Handys aus der Tasche und fingen an zu wählen.
    »Bei uns hier im Abteil sitzt ein gestörter Junge.«
    »Wir brauchen Hilfe.«
    »Er könnte gefährlich werden.«
    Jetzt bekam es Nathan wirklich mit der Angst zu tun. Der Sicherheitsdienst der Bahn würde bestimmt schon an der nächsten Haltestelle auf ihn warten, wenn er nicht sowieso bereits im Zug und auf dem Weg in sein Abteil war.
    Doch zu seinem großen Entsetzen packte ihn jetzt jemand und zerrte ihn von seinem Sitz. Bis jetzt hatten die Geister ihn nie berühren können, aber was hier geschah, ging über eine Berührung weit hinaus.
    Er riss sich los, sein Blick fiel auf die Fensterscheibe und was er sah, erfüllte ihn mit wachsendem Grauen.
    Die Toten streckten ihre Arme nach ihm aus, Hände grapschten nach seinem Kopf, nach seiner Kleidung, nach jedem einzelnen Körperteil, das sie erwischen konnten. Er wehrte sich, aber seine Hände glitten durch sie hindurch, als er sie wegzustoßen suchte. Er warf sich der Länge nach über den Sitz und die Geister mussten ihn freigeben.
    Nathans Gedanken rasten fieberhaft. Denk nach! Sie können dich berühren. Dann solltest du sie ebenfalls berühren können. Versuch es einfach.
    Dann sah er seine Mutter die am nächsten stehenden Geister packen und sie zur Seite heben, als hätten sie kein Gewicht. Sie kam ihm vor wie eine Ringerin, die sich durch eine Cheerleader-Riege arbeitet.
    Im selben Moment, in dem sie gegen die Wände des Abteils stießen, glitten sie kreischend und fluchend durch sie hindurch. Obwohl sie Nathans Mutter mühelos beseitigte, kamen immer neue nach.
    Konzentrier dich, Nathan. Seine Mutter griff sich einen großen Kerl und hievte ihn durch die Wand. Du selbst bist es, der ihnen die Macht gibt, dich berühren zu können. Du musst sie daran hindern. Konzentriere dich auf das, was du um dich herum erspürst. Schärfe deine Wahrnehmung.
    Nathan schloss die Augen, um den Anblick der Geister auszublenden, und hörte einen Moment lang auf, sich zu wehren. Er kam sich etwas albern vor, fast so, als wenn er vorgeben würde, Green Lantern höchstpersönlich zu sein, aber dann holte er tief Luft und stellte sich vor, dass er von einem Kraftfeld umgeben sei. Einen Moment lang schien es ihm, als griffen weniger Hände nach ihm. Doch als er die Augen wieder öffnete, gingen die Toten noch immer auf ihn los, jetzt waren es sogar noch mehr.
    Ein Fahrgast in dunkelblauem Overall und mit einer Baseballmütze beugte sich zu Nathan hinüber.
    »Alles in Ordnung, Junge?«, fragte der Mann. Die grauen Gestalten um ihn herum schien er nicht wahrzunehmen. »Halluzinierst du? Bist du krank? Sind deine Eltern auch im Zug?«
    Es sind zu viele. Professor Felicima war offensichtlich zu dem gleichen Schluss gekommen wie er. Ich kann sie nicht länger zurückhalten und sie geben nicht auf.
    Nathan stieß einen der Geister zur Seite und schaffte es sogar, ihn abzudrängen.
    »Was siehst du?« Der Mann im Overall streckte seine Hand nach Nathan aus und packte ihn fest am Handgelenk.
    Nathan versuchte, sich zu befreien, aber es gelang ihm nicht. Die Toten liefen in Schwärmen über ihn hinweg und drückten ihn so fest in seinen Sitz hinein, dass er kaum Luft bekam.
    »Ganz ruhig, mein Junge.« Der Mann beugte sich über Nathan und hielt ihn in seinem Sitz fest. »Es wird gleich jemand kommen, der dir hilft.«
    Dann schob Professor Felicima ihren Kopf und einen Arm durch den Brustkorb des Mannes, ein erschreckender Anblick, zumal der Mann ja gar nicht wusste, dass sie da war. Nathan, nimm meine Hand.
    Nathan rührte sich nicht.
    Nimm meine Hand! Du weißt noch nicht, wie du sie abwehren kannst, aber ich kann es dir beibringen. Nimm meine

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