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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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reichte ihm das Geld und lächelte abwesend. »Alle Gute zum Geburtstag, Nathan.«
    »Danke.« Nathan stopfte das Geld in seine Hosentasche und lief zur Tür hinaus.
    John folgte ihm.
    Draußen streifte Nathan sein Armband ab und warf es auf den Gehweg. Sein nächster Schritt schon landete auf dem Skateboard und er sauste los.
    »Also, was ist der Plan?«
    Es gab keine reflektierenden Oberflächen in der Nähe, auf denen Nathan hätte sehen können, ob John auch ohne Skateboard mit ihm Schritt hielt, aber das schien kein Problem zu sein. Es klang, als ob er unmittelbar in Nathans Ohr sprechen würde.
    Die Ermittler von der Kripo haben damals mit allen Erwachsenen im Viertel geredet, aber durchaus nicht mit allen Kindern. Wie ich dir schon sagte, habe ich viele Kinder kennengelernt, wenn ich auf Streife war, und zwar die kriminellen und die nicht-kriminellen.
    Nathan stieß sich wieder ab, wurde etwas schneller und achtete auf das mahlende Geräusch der Räder. Was für einen weichen Lauf das Skateboard hatte. Aber es erinnerte ihn auch an Kukulkan und er fragte sich, wo er wohl steckte und wann er zurückkommen würde. Nathan hatte so viele Fragen, die er ihm gern stellen wollte. Aber er verscheuchtediese Gedanken gleich wieder und konzentrierte sich auf die Aufgabe, die vor ihm lag.
    »Und warum haben die Beamten nicht mit den Kindern gesprochen?
    Weil sie die Kids, die sich hier rumtreiben, im Gegensatz zu mir nicht kennen. Und selbst wenn sie sie gekannt hätten, hätten die Kinder wahrscheinlich nicht mit den Kollegen gesprochen. Die Kids hier trauen niemandem.
    »Dann werden sie mir doch auch nicht trauen.«
    Du bist ein Kind. Du fügst dich da gut ein.
    »Sie müssen noch eine Menge über Kinder lernen. Wir fügen uns nicht so einfach ein. Manchmal ist es sogar unglaublich schwer.«
    Du wirst schon einen Weg finden. Ich vertraue dir.
    Nathan stieß das Skateboard einige Male hintereinander an, um sein Tempo wieder zu erreichen. »Es ist zwei Jahre her. Vielleicht sind gar nicht mehr die gleichen Kids hier.«
    Manche von ihnen waren ziemlich klein. Die meisten leben noch immer hier. Ich bin erst gestern Nachmittag durch das Viertel gegangen …
    »Wollen Sie mir etwa sagen, Sie haben Ihre Beschattung für eine Weile unterbrochen?«
    Ich habe pausiert, als du gerade in der Schule warst. Ich dachte mir, ich hab dich schon genug genervt.
    »Dann haben Sie die Klobürstennummer ja verpasst.«
    Ich hab die Fotos an den Wänden hängen sehen.
    »Na super.«
    Das Leben ist in keinem Alter und für niemanden einfach.
    »Die Kinder, sollten wir sie finden, werden sich aber schwertun, mit Ihnen in Ihrer jetzigen Verfassung zu reden.«
    Ehrlich gesagt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
    »Macht nichts. Wir werden schon einen Weg finden, um das Problem zu umgehen.« Nathan war überrascht, dass er sich richtig auf diese Herausforderung freute.
    Als Nathan in The Loop ankam, war es schon nach halb elf. Er nahm sein Board vom Boden, zog es sich als Armband über das Handgelenk und begann, nach John Montoyas Anweisungen seine Runden zu drehen.
    Als Erstes ging er auf ein Pfandleihhaus zu, das nur ein paar Blocks entfernt von Manny’s Imbiss lag. Der Laden war lang und schmal und in der Auslage versprach ein handgeschriebenes Schild: Barzahlung für Schmuck, Computer und Videospiele.
    »Und wen sollen wir hier treffen?« Nathan öffnete die Tür und betrat den Laden. Eine Glocke bimmelte lautstark über seinem Kopf.
    Einen Jungen namens Aristotle. Vor vier Jahren war er noch in einem schlimmen Zustand. Er lebte mit seinem Vater zusammen, der ihn misshandelte, hatte aber niemanden außer ihm. Als ich den Vater wegen Kindesmisshandlung verhaftete, habe ich für Aristotle eine Pflegefamilie organisiert. Ich war schwer versucht, ihn zu uns zu nehmen, aber wir hatten nicht den nötigen Platz und mit meinem Sohn war’s ohnehin gerade nicht einfach.
    Hinter der Theke stand ein Mann mittleren Alters. Er war kahlköpfig, hatte einen Spitzbart und trug ein Hawaiihemd mit großen roten Blumen, das gar nicht zur Jahreszeit passte. Er legte die Hände auf die Oberfläche der gläsernen Vitrine, in der Laptops und Kameras ausgestellt waren.
    »Wenn du was zu verkaufen hast, dann sag ich’s dir lieber gleich: Ich kaufe nichts.« Der Mann deutete mit dem Kinn auf Nathans Rucksack. »Ich kaufe grundsätzlich nichts von Kindern. Das gibt nur Ärger. Wenn du aber ein Videospiel oder eine DVD kaufen willst, dann helfe ich dir gerne

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