Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1
stecken, bevor Arda ihn eingeholt hatte. Hastig schlüpfte er ins Haus und schloss von innen die Tür ab. Hoffentlich würde Arda nicht versuchen, sie einzutreten.
Es tut mir leid.
Nathan hob den Kopf und schaute zum Fenster, um zu sehen, ob er darin ein Spiegelbild erkennen konnte. Vor ihm stand John Montoya, er wirkte traurig.
»Sie hätten mir auch sagen können, dass Arda Ihr Sohn ist.« Nathan stemmte sich gegen die Haustür, als Arda aus Frust von draußen dagegen schlug oder trat.
Ich dachte, du wüsstest es schon.
»Hätte ich es gewusst, dann wäre ich nicht da draußen rumgelaufen und hätte Fragen über Sie gestellt. Arda wird mich noch umbringen.«
Nein, das wird er nicht. Er ist ein guter Junge.
»Ein guter Junge? Haben Sie nicht gesehen, wie er sich auf mich gestürzt hat?« Nathan schnaubte wütend und schmeckte Blut.
John wirkte verwirrt. Er macht gerade eine schwere Zeit durch.
Nathan tupfte sich das Blut im Mundwinkel ab. »Für mich war es auch nicht gerade einfach. Also wenn Sie mich fragen, dann ist unser Deal geplatzt.«
Was meinst du damit?
»Dass ich mit meiner Hilfe am Ende bin. Ich habe überall nachgeforscht, und ich weiß nicht, wer Sie umgebracht hat. Und ich lasse mich nicht von Ihrem Sohn zusammenschlagen, nur weil ich versuche, Ihnen zu helfen.«
Nathan, du hast schon ein paar Spuren gefunden. Das hat die Kripo nicht geschafft. Du kannst jetzt nicht aufhören. Wir können es immer noch schaffen.
»Doch, ich kann aufhören. Und genau das tue ich auch.« Nathan spähte aus dem Fenster und sah, dass Arda jetzt zusammen mit Chas und Barkley auf der Straße stand. Er wandte sich wieder zu Montoya um. »Und wenn Sie mir wieder die Verlorenen Seelen auf den Hals schicken wollen, dann tun Sie das ruhig. Schlimmer kann es nicht kommen.«
Du hast Angst. Du bist wütend. Ich kann dich gut verstehen, glaub mir.
»Ich will nicht verstanden werden.« Nathans Gesicht brannte und die Seite tat ihm weh. »Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Können Sie das verstehen?«
Natürlich, mein Junge. Klar verstehe ich das. Ohne ein weiteres Wort verschwand John aus dem Fenster.
Nathan saß noch eine Weile an die Tür gelehnt, bis er wieder normal atmen konnte und seine Rippen nicht mehr so schmerzten. Dann griff er nach dem Skateboard, verwandelte es in das Armband und ging die Treppe hinauf in sein Zimmer.
Das alles war unmöglich. Zu viele Leute erwarteten zu viel von ihm.Er konnte das nicht alles alleine schaffen. Wenn ihn doch nur jemand verstehen würde.
Nachdem Nathan geduscht und sich umgezogen hatte, würgte er zwei Schmerztabletten herunter und legte sich aufs Bett, um sich Cartoons anzusehen. Er erinnerte sich an die Zeit zurück, als er sich so coole Superkräfte wie Ben 10 und Danny Phantom gewünscht hatte. Jetzt wusste er, wie dumm er gewesen war. Im Fernsehen kämpften sich Cartoonhelden mit Leichtigkeit durch ihre Probleme hindurch – meistens in zweiundzwanzig Minuten und zwischen den Werbespots. Sie schafften es sogar in dieser Zeit, die Welt zu retten.
Oder aber sie wurden ohne erkennbaren Grund in einem Tunnel erschossen. Der Gedanke schoss Nathan durch den Kopf, und sofort bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er die Sache mit John Montoya so abrupt beendet hatte. Der Polizist war für viele Kids in der Nachbarschaft ein richtiger Held gewesen. Die Tatsache, dass sich keine Verlorenen Seelen blicken ließen, obwohl Nathan beschlossen hatte, nicht länger nach Johns Mörder zu suchen, ließ seine Schuldgefühle nur noch größer werden. John hielt trotz allem sein Versprechen.
Nathan war klar, dass er keine gute Entscheidung getroffen hatte, aber sobald er sich rührte, erinnerte er sich wieder daran, warum er das Handtuch geworfen hatte. Ein stechender Schmerz schoss nämlich durch seinen Körper, außerdem hatte er eine stark geschwollene Lippe. Er betete, dass sie am nächsten Morgen nicht mehr so geschwollen sein würde. Sie fühlte sich so riesig an, als könnte er sie sich über den Kopf stülpen. Er warf wieder einen Blick auf das Spielbrett, auch wenn er längst wusste, was er dort sehen würde. Kukulkan hatte zwei Figuren im Zentrum. Er war dabei zu gewinnen.
Alyssa kam die Treppe hinauf. An dem schnellen Stakkato ihrer Schritte erkannte er, dass sie wütend war.
Nathan verbarg den Kopf unter dem Kissen und hoffte, sie würde weitergehen. Aber natürlich tat sie ihm den Gefallen nicht.
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O hne anzuklopfen, riss Alyssa die Tür auf und platzte
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