Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
zu dem jungen Mann. Dann deutete er auf die Pferde. „Reib sie gut ab. Hier hast du einen Dollar. Niemand rührt unsere Pferde an, verstanden?“
Die Augen des Jungen leuchteten auf. Er versteckte sofort den Dollar in seiner Hose und holte einen großen Lappen.
„Ich werde sofort damit beginnen, Sir.“
Bill nickte. Sie verließen den Mietstall und gingen zurück. Mit ihrem wenigen Gepäck und den Waffen betraten sie wieder den Saloon, gingen die lange Theke entlang und stiegen die Treppe empor.
Sie teilten sich die Zimmer auf und waren bereits kurze Zeit später eingeschlafen.
Stunden später weckte sie der Lärm im Saloon. Steif stand Cedric auf, trat ans Fenster und sah viele Leute auf der Straße. Überall fiel schon trübes Licht aus den Häusern. Männer überquerten die Straße, Reiter hielten vor den Gebäuden. Die Stadt war zum Leben erwacht.
Cedric ging zum Waschtisch, zog sich aus, klopfte den Staub aus der Kleidung und wusch sich gründlich. Nach dem Rasieren zog er sich wieder an, kämmte sein mittelblondes Haar und verließ das Zimmer.
Der Gang war vernebelt mit altem Tabakrauch. Als er die Treppe erreichte, sah er die Menschenmenge im Saloon. Kein einziger Tisch war frei. Die Theke war belagert von lachenden und trinkenden Männern.
Seltsamerweise waren keine Soldaten, Indianer oder Neger darunter.
Während Cedric das beobachtete, trat Bill neben ihn.
„Gut geschlafen, Junge?“, fragte der Scout freundlich.
„Danke, ja“, erwiderte Cedric noch etwas müde. „Ich brauche jetzt einen starken Kaffee. Gibt es den hier im Saloon?“
Bill lachte amüsiert und schüttelte den Kopf.
„Ne, Junge“, erwiderte er, „hier bekommst du nur Whisky und Bier. Ein leckeres frisches Budweiser zum Frühstück und schon bist du wieder wach!“
„Ein Bier zum Frühstück?“, sagte Cedric und schüttelte angewidert den Kopf. „Nein danke, ich brauch einen starken Kaffee.“
„Dann solltest du ins Eating House gehen, dort kriegst du sicher einen Kaffee. Außerdem wolltest du doch die süße Emily besuchen, oder?“, fragte Bill mit einem Augenzwinkern.
Cedric bekam einen leichten roten Hauch auf seinen Wangen.
„Äh... ja, wollte ich“, stotterte er. „Aber ich möchte auch in einen Store einkaufen gehen. Wo ist denn Ryan?“
„Der ist bei den Pferden im Stall. Neger werden hier im Saloon nicht gerne gesehen“, antwortete Bill und blickte Cedric warnend an. „Du wirst hier auch kaum Soldaten antreffen, obwohl man denen den Zutritt nicht verweigern kann.“
„Warum das denn?“, fragte Cedric neugierig nach.
„Männer, die auf Befehle hören und dabei stramm stehen, sind bei den Cowboys verpönt. Außerdem übernehmen Soldaten häufig Polizeiarbeit, wodurch sie sich auch nicht gerade beliebt machen. Du hast ja gesehen, die schlafen außerhalb der Stadt in ihren Camps.“
„Gehst du mit in einen Store und dann einen Kaffee trinken?“, fragte Cedric den Scout.
„Ne, junger Freund“, erwiderte Bill. „Mach das mal schön allein. Ich bleibe hier im Saloon, vielleicht finde ich eine Runde zum Pokern.“
Dann drehte er sich um und schritt die Treppe hinunter. Cedric blieb noch oben stehen und ließ die Eindrücke auf sich wirken. Die Geräuschkulisse und die Gerüche faszinierten ihn. Er beobachtete Bill.
Dieser war mittlerweile die Treppe hinuntergestiegen. Unten stand eine dicke Frau und lachte dröhnend. Sie sah Bill erst, als er an ihr vorbei wollte.
„Hey, junger Mann“, sagte sie und erfasste ihn am Arm, „endlich aufgewacht? Wie heißt du?“
„Bill“, antwortete er leicht amüsiert.
Sie schlug ihm auf die Schulter und hakte sich bei ihm ein.
„Komm, du süßer Bill, meine Mädels warten schon auf dich. Molly war bereits oben bei dir und hat geklopft. Aber du hast fest wie ein Bär geschlafen.“
Sie zog ihn mit sich quer durch den verräucherten Saloon und an einen Tisch heran, an dem ein rothaariges Mädchen saß.
Cedric musste seine Hand vor den Mund halten. Am liebsten hätte er laut gelacht, so unterhaltsam fand er die Situation. Er war neugierig, wie sich Bill hier wieder herausmogeln wollte.
Die dicke Frau wies das rothaarige Mädchen an.
„Hier hast du ihn, Molly. Sorg für ihn wie eine Mutter.“
Sie lachte wieder auf, drückte Bill auf einen Stuhl und wandte sich den anderen Gästen zu.
Bill saß unbehaglich auf dem Stuhl und spürte die Hand des Mädchens auf seinem Arm.
„Darf ich dich Billy nennen?“, fragte sie zuckersüß und rückte
Weitere Kostenlose Bücher