Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
Kaffee herunter. So blieb nur der Geschmack des sehr starken Kaffees im Mund zurück. Glücklich über diese prima Idee, lehnte er sich zurück und beobachtete, wie Emily und die Edwards schnell und konzentriert arbeiteten.
Kurz darauf kam Mr. Edward aus dem Essraum zurück, warf die Blechteller ins Spülbecken und sah Cedric unruhig an.
„Er ist wieder da“, sagte er bitter. „Er sieht aus wie der Tod. Diesen Mann möchte ich nicht zum Feind haben.“
Cedric kaute am letzten Stück Fleisch, schluckte den Bissen hinunter und horchte. Im Essraum war es plötzlich still geworden. Kein Teller klapperte, kein Besteck kratzte auf den Tellern. Die Edwards standen an der Schwingtür und sahen in den Essraum. Emily strich sich ihr langes Haar aus der Stirn und schaute mit unruhig flackernden Augen zu Cedric. Ihr Blick hatte etwas Warnendes!
Cedric erhob sich langsam und ging zur Schwingtür, verharrte neben den Edwards und blickte in den Essraum.
Dort verließen fast fluchtartig mehrere Männer ihre Plätze und stolperten hinaus. Die anderen aßen schnell, schlangen die Steaks hinunter und folgten dann. Im Nu war der Raum leer.
Die Männer in den langen Mänteln waren allein.
Sie standen mitten im Raum und grinsten kalt!
Cedric sah einen großen hageren Mann, dessen Mantel beste Schneiderarbeit verriet und leicht zerschlissen war. Sein Haar war grau, die Schläfen schimmerten wie Silber und der Mund war wie ein Strich. Das Gesicht war bleich wie das eines Toten, eingefallen und knochig. Der Mann schien schwer krank zu sein, doch die kalten Augen verrieten, dass er von einem ungeheuren Willen beseelt war. Er bewegte die rechte Hand herrisch, worauf seine Männer Platz nahmen.
Er blieb allein stehen, starrte zur Schwingtür herüber, sah die Edwards und rief mit kalter, durchdringender Stimme:
„Steaks für mich und meine Männer!“
„Sofort, Mr. Walker“, sagte der Wirt schnell. „Wird sofort erledigt.“
Cedric sah, wie der große hagere Mann zu den Tischen ging und sich zu seinen Männern setzte. Walker senkte den Blick und starrte auf die Tischplatte, schien die Umwelt vergessen zu haben und bewegte sich kaum.
„Das ist Robert J. Walker“, flüsterte Mr. Edward und zog Cedric weg von der Schwingtür. „Er soll sehr viel Land in Kansas besessen haben. Ich habe gehört, dass er für den Süden gekämpft und seine Söhne im Krieg verloren hat. Jetzt will er sich sein verlorenes Land zurückholen. Ihm soll halb Kansas gehört haben!“
Cedric sah noch einmal in den Essraum, betrachtete Walker eingehend und blieb dann neben dem Herd stehen.
„Seit wann ist er hier?“
„Seit ein paar Wochen. Man hat ihn mit seinen Männern gesehen, wie er übers Land ritt. Er hat sich alles erst angesehen.“ Mr. Edward senkte die Stimme. „Er hat noch nicht schießen lassen, aber ich traue ihm alles zu, auch die letzte Gemeinheit. Er wird auf keinen Menschen Rücksicht nehmen und irgendwann gnadenlos um sich schießen. Seine Leute fressen ihm aus der Hand und lecken ihm den Staub von den Stiefeln, wenn er es verlangen sollte. Er kann es nicht überwinden, dass der Süden verloren hat, und wird auf eigene Faust seinen Krieg weiterführen.“
Mr. Edward wandte sich ab und half Emily, die vielen Steaks zu braten. Cedric warf einen schnellen Blick in den Essraum und setzte sich dann wieder an den Tisch.
Nebenan war es still. Walkers Leute sagten kein Wort. Manchmal hustete Walker heiser und gequält vor sich hin.
Der Wirt hatte Walker richtig eingeschätzt. Er war ein fanatischer Mann, der vor nichts haltmachen würde. Das Fieber einer unseligen Rache hatte sein Herz befallen. Dieser Mann hatte seine Familie und sein Land verloren, er würde niemals aufgeben.
Die Steaks brieten in der Pfanne. Emily und Mrs. Edwards stellten die Blechteller bereit.
„Hüten Sie sich vor Walker!“, flüsterte der Wirt. „Hier ist er ruhig, aber wenn er unterwegs ist, dann kennt er keine Gnade. Er ist sogar bereit, für seine Rache zu sterben.“
Er warf die Steaks auf die Teller und trug sie hinaus. Seine Frau half ihm dabei. Eine fiebrige Spannung lastete im Raum.
„Ich habe heute Nachmittag ein paar Stunden frei und werde zum Grab meiner Eltern reiten“, flüsterte Emily in Cedrics Ohr. „Willst du mich begleiten? Für eine Frau allein ist das immer so gefährlich.“
Sie lächelte ihn dazu herzerfrischend an. Cedric konnte nur mit dem Kopf nicken, er stotterte etwas Zusammenhangloses und hoffte, sie hätte dies als ein
Weitere Kostenlose Bücher