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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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und sagte kein Wort.
    Aidan merkte erst gar nicht, dass Bill neben ihm stand, trank weiter und flüsterte irgendetwas vor sich hin, dass nur er selbst verstand. Dann aber drehte er sich halb um, dabei traf sein Blick Bill.
    „Was willst du hier?“, fragte er lallend. „Lass mich in Ruhe!“
    Bill antwortete nicht, betrachtete ihn nachdenklich und bestellte sich dann einen Whisky, als gäbe es Aidan gar nicht. Er verstand seinen Kummer und hielt es für besser, kein Wort zu sagen.
    „Du bist doch auch wie alle anderen“, stieß Aidan betrunken hervor. „Du verkriechst dich auch vor Walker und seiner Mörderbande!“
    Bill nippte am Whisky, als hätte er nichts gehört.
    Aidan trank direkt aus der Flasche, knallte sie auf die Theke und starrte wild umher.
    „Niemand wird mir helfen!“, brüllte er. „Alle haben Angst. Warum gibt es in dieser verdammten Stadt keinen Sheriff?“
    Er schloss die Augen und stöhnte dumpf.
    „Ich bin kein Feigling! Ich will kämpfen und wenn ich vor die Hunde gehe!“
    Zitternd tastete er über die verkrustete Wunde am Kopf und langte wieder zur Flasche, trank sie leer und schleuderte sie hinter die Theke.
    „Ihr seid alles Schweinehunde!“, schrie er verzweifelt. „Ihr lacht, wenn Halunken andere Männer umgebracht haben! Ihr seid alle genauso verkommen wie diese Halunken!“
    Bill packte ihn hart am Arm, riss ihn herum und zwang ihn mit stählernem Griff fast in die Knie.
    „Hör auf, herumzuschreien!“, fauchte er. „Das bringt nichts! Reiß dich zusammen!“
    Aidan wollte aufbrausen, doch sein Widerstand war jäh vorbei. Er fiel müde gegen die Theke und hielt sich fest, als Bill seinen Arm losgelassen hatte.
    „Ich weiß es ja!“, stöhnte er. „Ich bin verrückt, aber ich muss immerzu an meine Brüder denken. Ich kann doch nicht meine Brüder vergessen!“
    „Das verlangt niemand von dir, mein Junge“, sagte Bill sanft. „Ich werde jetzt rausgehen und draußen auf der Bank warten. Dort sitzt mein Freund Cedric, von dem ich dir erzählt habe. Wir werden dir helfen.“
    Aidan blickte den Mann an, senkte seinen Kopf und nickte.
    „Ich komme gleich nach“, lallte er. „Lass mir noch einen Moment allein.“
    Er hatte sich austoben und alles vergessen wollen, doch so einfach war das nicht. Die Gedanken an die Brüder ließen ihn nicht los. Er hörte nicht, wie Bill zur Tür ging, die Schwingtür auseinanderstieß und ins Freie trat.
    Er sah auch nicht jenen hageren Mann mit den tiefhängenden Colts, der langsam auf ihn zukam.
    Bill stapfte über die Straße, setzte sich neben Cedric auf die Bank und drehte sich eine Zigarette.
    Der hagere Mann näherte sich mit steifen Bewegungen dem jungen Iren und hatte bereits die Hände auf die blanken Colts gelegt. Seine Bewegungen hatten trotz der Steifheit etwas Geschmeidiges an sich, das an einen Puma erinnerte. Im Lichtschein funkelten die Augen so kalt wie die einer Schlange.
    Hinter Aidan blieb er stehen.
    „Ich bin kein Schweinehund“, sprach er gefährlich leise und nahm die Hände von den Waffen. „Ich bin auch kein Feigling. Wer das zu mir sagt, muss damit rechnen, erschossen zu werden, es sei denn, er wäre sehr viel schneller als ich mit dem Schießeisen!“
    Die Worte, hinter denen sich eine eiskalte Todesdrohung verbarg, ließen Aidan innerlich erzittern. Er wischte mit den Händen unruhig über die feuchte Theke, krampfte sie zusammen und wagte nicht, sich umzudrehen.
    Der hagere Mann hinter ihm lächelte, als wäre er ein Freund von Aidan.
    „Ich suche nämlich Walker. Mein Name ist Jack Walker, ich bin der Neffe von Robert J. Walker. Ich lasse meine Familie nicht beleidigen. Besonders nicht von so einem rothaarigen Rinderschiss!“
    Im Saloon wurde es schlagartig still. Alle Männer sahen zur Theke hin und wussten, dass Jack Walker den jungen Iren umbringen wollte. Alle fürchteten den fremden Mann, seit er den Saloon betreten hatte.
    Langsam erkannte auch Aidan, in welcher Situation er sich befand. Er hielt sich an der rundum laufenden Messingstange der Theke fest und starrte in den halbblinden Spiegel über der Bar. Dort erkannte er verschwommen das Gesicht des hageren Mannes.
    Der irische Trotz blieb auch in dieser lebensgefährlichen Situation erhalten. Er biss die Zähne zusammen und blickte den Fremden im Spiegel an.
    „Sie sind also der Neffe von Walker“, sprach er in die bedrückende Stille hinein. Tiefe Bitterkeit und unterdrückter Zorn färbten den Klang seiner heiseren Stimme.
    „Ihr Onkel

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