Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
Philip, dann holst du mich also um sieben Uhr ab?“
Philip nickte und ging mit den anderen Jungs weiter.
Cedric öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Laura schnitt ihm das Wort ab.
„Wie geht es Fabian?“
„Er wurde in der Nacht operiert und liegt jetzt auf der Intensivstation.“
„Wird er überleben?“
„Das kann noch keiner sagen.“
„Danke, Cedric.“
„Gehst du heute Abend wirklich mit Philip weg?“
„Ja, warum?“
„Du hast heute den ganzen Tag mit Jungs in der Schule geflirtet!“
„Hast du mich beobachtet?“, fragte sie mit einem prickelnden Gefühl nach.
„Das gefällt mir nicht!“
„Bist du etwa eifersüchtig?“
„Nein, natürlich nicht“, sagte Cedric, während er verlegen mit seinen Fingern spielte.
Das Handy von Laura klingelte.
„Moment kurz, Cedric“, sagte sie zu ihm und nahm ihr Handy in die Hand.
„Ja?“
Cedric konnte das laute Geschnatter von Vanessa hören.
„Ja, klar. Reservier für Samstag eine Bowlingbahn. Ja, sieben Uhr ist okay. Kann ich dich später nochmals anrufen? Ich unterhalte mich gerade mit Cedric. Okay, bis gleich.“
Sie schob ihr Handy zurück in die Jackentasche.
„Ihr geht am Samstag Bowling spielen?“
„Ja, warum fragst du?“
„Gehst du mit Jungs aus der Schule dorthin?“
„Du bist ein hoffnungsloser Fall, Cedric. Warum soll ich nicht andere Jungs kennenlernen?“
„Kennenlernen? Du schmeißt dich denen geradezu an den Hals.“
„Ach, wirklich?“, fragte sie mit einer spöttischen Stimme.
„Ja! Lass das bitte.“
„Du übersiehst eine Kleinigkeit: Ich denke nicht daran, meine Freiheit aufzugeben. Es macht mir Spaß, abends mit Jungs loszuziehen und mich zu amüsieren.“
„Du willst dich also heute mit Philip treffen?“
„Nicht nur mit Philip. Auch mit anderen Jungs“, erklärte Laura voller Genugtuung.
In Cedrics Kopf drehte sich alles.
„Aber ich kann dich beruhigen!“, sagte sie.
„Ja?“, er blickte ihr hoffnungsvoll in die Augen.
„Am Samstag sind keine Jungs dabei. Ich gehe nur mit Vanessa und Anna zum Bowling!“
Einen Moment lang starrten sie sich an.
Dann drehte sich Laura einfach um und ging. Sie konnte es nicht mehr ertragen. Er war doch ihr Leben!
Unglücklich sah Cedric ihr nach, wie sie beschwingt davonschritt und die Landsberger Straße überquerte.
Was haben nur die anderen Jungs, was ich nicht habe?, dachte er traurig.
Laura fand den Abend mit Philip ganz lustig.
Sie gingen ins Kino und sahen sich den neuen James Bond Film an.
Später auf dem Heimweg wollte sie ihm das Geld wiedergeben, das er für die Kinokarten bezahlt hatte.
„Hier, Philip, ich möchte nicht, dass du meinetwegen so viel ausgibst.“
„Du spinnst, Laura“, erwiderte er lachend. „Ich lade dich gerne ein. Du bist so ganz anders als die anderen Mädchen, nicht so eingebildet und zickig.“
Laura wurde rot vor Verlegenheit.
Sie mochte Philip. Doch gleichzeitig wurde ihr klar, dass sie mit ihm niemals eng befreundet sein könnte. Dazu war er viel zu still und zu ernst.
Allmählich gingen ihr auch die Gesprächsthemen mit ihm aus. Mit Cedric wäre das anders gewesen. Da musste sie nicht andauernd nachdenken, worüber sie sich mit ihm unterhalten könnte.
Als Philip sie zu Hause absetzte, war sie völlig fertig vom angestrengten Grinsen und Lächeln. Die ganze Zeit hatte sie ihm gegenüber so getan, als würde sie seine Witze unheimlich lustig finden, weil sie ihn nicht verletzen wollte.
Ich bin ja schon ganz so wie Michelle, dachte sie angewidert. Statt ehrlich meine Meinung zu sagen, spiele ich die ganze Zeit Theater.
Laura fand dieses ganze aufgesetzte Getue nicht fair, auch wenn es den Jungs zu gefallen schien und sie laufend Komplimente bekam.
Als sie am nächsten Morgen aufstand, rief Kevin an.
Sie kannte Kevin nicht besonders gut. Er war der ältere Bruder von Paul, hatte bereits eine Lehrstelle und ein eigenes Auto.
Nervös erzählte sie ihrer Mutter, dass sich ein älterer Junge mit ihr treffen wolle.
„Schon wieder ein anderer Typ?“, fragte sie missbilligend. „Übertreibst du nicht langsam ein wenig?“
„Keine Sorge. Ich werde auch nicht so spät heimkommen“, antwortete Laura.
„Ich möchte nicht, dass du den Ruf einer Rumtreiberin bekommst!“
„Quatsch, Mama!“, antwortete Laura. „Andere Mütter sind froh, wenn ihre Kinder viele Freunde haben.“
„Klar, wer über tausend Freunde bei Facebook hat, ist ein Held! Ich kenne den Nonsens im Internet. Es kommt nicht
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