Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
Hause.“
„Nein!“, sagte sie entschlossen und lauter, als es ihre Absicht gewesen war. „Ich laufe!“
„Aber es ist zu weit.“
„Das macht mir nichts aus“, antwortete sie.
Als Kevin wieder ihren Arm ergriff, machte sie sich zappelnd von ihm los. Während sie sich zur Seite drehte, traf sie ihn unabsichtlich mit ihrem Ellbogen an seinem Kinn. Sein offener Mund wurde mit einem harten Schwung zusammengepresst, wobei er sich mit den Zähnen auf seine Zunge biss. Als er etwas sagen wollte, lief Blut aus seinem Mund hervor.
Laura blickte ihn entsetzt an, riss die Autotür auf und rannte weg.
Kaum war sie zu Hause angekommen, musste sie grinsen, als sie sich sein blutendes Gesicht mit den entsetzten Augen nochmals bildlich vorstellte.
Oh nein, was für ein Trottel, dieser Kevin!
Die Schmerzen hatte er sich redlich verdient.
Im Bett konnte Laura dann lange nicht einschlafen. Immer und immer wieder gingen ihr die Ereignisse der letzten Tage durch den Kopf.
Gegen drei Uhr fasste sie einen Entschluss, der zum Teil aus dem Verhalten von Kevin stammte.
Punkt eins, sie wollte nie wieder mit einem Jungen etwas unternehmen, den sie nicht auch wirklich mochte.
Punkt zwei, sie wollte sich nicht mehr mit Jungs treffen, nur weil das ihr Ansehen steigerte.
Punkt drei, sie wollte nie wieder so tun, als interessiere sie sich für etwas, was sie im Grunde stinklangweilig fand.
Punkt vier, wenn sie sich mit einem Jungen traf, wollte sie nicht mehr gekünstelt daherreden, sondern sich so verhalten, wie sie wirklich war.
Sollten sich doch Mädchen wie Michelle lächerlich machen und dieses ganze Theater mitmachen! Sie wollte nur noch sie selbst sein, beschloss Laura.
Punkt fünf, ich liebe Cedric!
Die Bowlingbahn war an diesem Samstagabend wie immer sehr gut besucht. Vanessa und Anna holten sich am Counter noch Leihschuhe. Laura hatte ihre eigenen Bowlingschuhe dabei. Sie gaben ihre Bestellungen bei der Kellnerin auf und beschlossen, gleich mit dem ersten Spiel zu beginnen.
Als Laura an der Reihe war, ihren ersten Wurf zu platzieren, und sich der Linie näherte, hörte sie neben sich eine wohlbekannte Stimme.
„Hallo, Laura. Du hast eine tolle Haltung beim Anlauf!“
Vor Schreck ließ sie die Bowlingkugel fallen, die mit einem lauten Knall auf den Boden donnerte, so dicht neben ihren Füßen, dass sie einen erschrockenen Satz nach hinten machte. Lautes Gelächter und dumme Bemerkungen drangen an ihr Ohr.
Laura spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
Sie blickte zur Seite und entdeckte Cedric, der mit Tobias und Philip auf der Nebenbahn stand.
„Du... du ...!“, rief sie voller Empörung. „Du, ach lass mich doch in Ruhe!“
Laura war furchtbar wütend, aber diesmal auf sich selbst, da sie nicht imstande war, sich richtig auszudrücken.
Wieso brachte sie es nicht fertig, bei Cedric die richtigen Worte zu finden?
Schnell hob sie die Bowlingkugel wieder auf, die mittlerweile ein Stück weiter zur Seite gerollt war. Ohne den Kopf zu heben, der mit einer leichten Röte überzogen war, machte sie ihren Wurf.
„Strike!“, rief Laura und machte einen Freudensprung.
Blitzartig drehte sie sich um und setzte sich auf ihren Platz. Als hätte sie einen Spaziergang durch die Wüste gemacht, trank sie ihr Mineralwasser aus und stellte dann das leere Glas mit einem nicht zu überhörenden Knall auf den Tisch zurück. Sie kochte immer noch innerlich.
Von der Nebenbahn konnte sie hören, wie die Jungs immer noch lachten. Aber nicht nur über Laura allein. Über die Mädchen insgesamt machten sie sich lustig, und zwar in einer Art und Weise, die normalerweise ihren Kampfgeist gegen das andere Geschlecht geweckt hätte.
Normalerweise!
Bei jeder anderen Gelegenheit hätte sie bestimmt gewusst, wie sie sich zu wehren hätte. In der Nähe von Cedric fühlte sie sich unruhig und nervös.
„Hey!“
Durch einen Seitenhieb wurde sie unsanft aus ihren Gedanken gerissen. Vanessa und Anna hatten sich neben sie gesetzt und blickten sie fragend an.
„Was ist denn mit dir los? Hat dir das Glas etwas getan?“, fragte Anna.
„Du bist ja feuerrot im Gesicht“, stellte Vanessa lachend fest. „Du bist übrigens wieder dran. Los, mach noch einen Strike!“
„Ach, lass mich doch in Ruhe!“, fauchte Laura. „Ich habe keine Lust mehr!“
„Du spinnst wohl!“, empörte sich Vanessa. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“
„Nichts!“, erwiderte Laura mürrisch. Sie sprang auf und hätte fast
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