Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
gewinnen?“, fragte Laura neugierig.
„Nur einen Kuss!“, antwortete Tobias grinsend.
„Wie? Einen Kuss?“, stotterte Anna verwirrt.
„Meine liebe Anna“, erklärte er. „Ein Kuss ist etwas, wenn sich die Lippen zweier Menschen berühren. Das hast du vielleicht schon einmal in einem Film gesehen.“
„Blödmann!“
„Danke.“
„Wer muss wen küssen?“, fragte Laura.
„Das haben wir bereits ausgelost“, antwortete Tobias.
„Ihr Volldeppen habt um uns gelost?“, entrüstete sich Vanessa.
„Oh ja, das hat richtig Spaß gemacht.“
„Zu welchem Ergebnis seid ihr gekommen?“
„Du hast mit mir die Ehre“, sagte Tobias und blickte Vanessa strahlend an. „Ich freue mich darauf, dich küssen zu dürfen, und überlege gerade, ob ich auch mit Zunge darf.“
„Blödmann“, sagte sie ironisch, aber innerlich grinsend. Liebend gerne hätte sie jetzt Tobias geküsst, auch mit Zunge. „Und weiter?“
„Philip will gerne die Geschmeidigkeit von Annas Lippen testen.“
Er verstummte kurz, blickte von einem Mädchen zum Nächsten.
„Cedric freut sich auf einen Kuss von Laura. Er erzählte, dass es nichts Schöneres auf dieser Welt gibt. Ich glaube, er übertreibt etwas.“
„Er freut sich auf einen Kuss von mir?“, stammelte Laura verlegen.
„Bist du schon aufgeregt?“, fragte Tobias.
„Blödmann!“
„Danke! Was ist nun? Traut ihr euch?“
Vanessa wurde ernst. Dann blickte sie fragend zu den beiden Mädchen, ehe sie sich wieder Tobias zuwandte.
„Also gut, sag deinen Kumpels, es geht in Ordnung.“
Sie zögerte einen Moment. „Oder warte mal, kommt doch rüber. Hier ist genug Platz für uns.“ Sie machte eine ausladende Bewegung mit dem rechten Arm.
Tobias zuckte mit den Schultern und lief schnell zu seinen Freunden hinüber. Dann steckten sie alle die Köpfe zusammen. Es war nicht zu übersehen, dass sie sich über die Zusage der Mädchen freuten.
Es dauerte keine fünf Minuten und sie saßen gemeinsam um den kleinen weißen Tisch herum. Natürlich ergriff Vanessa sofort das Wort. Kurze Zeit später war alles geklärt und die Regeln festgelegt. Anna ging als erste Spielerin zur Bahn.
Laura wurde in diesem Moment richtig bewusst, dass Cedric direkt neben ihr saß. Irgendwie hatte sie es vorher nicht mitbekommen. Sie merkte es erst, als sich seine Hand auf ihre Hand legte, mit der sie gerade mit dem Glas spielte. Ein Schauer durchrann ihren Körper.
Sie drehte den Kopf und sah direkt in seine Augen.
Er beugte sich vor und blickte sie sanft an.
„Ich freue mich wirklich auf einen Kuss von dir“, hauchte er sanft in ihr Ohr. Verlegen senkte sie den Blick und presste die Lippen aufeinander. Schnell zog sie die Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt.
Durch die plötzliche Bewegung warf sie das mittlerweile wieder gefüllte Glas um und ein Schwall Wasser lief über den Tisch. Sie sprang auf und versuchte, ihre Hose vor dem herunter fließenden Wasser zu retten.
Aber es war zu spät.
In Sekundenschnelle saugte der helle Leinenstoff die Flüssigkeit auf und produzierte einen hässlichen Fleck auf der Hose. Laura stand vor dem Tisch und blickte an sich herunter. Der Stuhl war durch die hastige Bewegung umgefallen.
An ihrem Tisch war Ruhe eingetreten. Durch ihr plötzliches Aufspringen und das Poltern des umstürzenden Stuhles war die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf Laura gerichtet. Stille trat ein, alle sahen sie an.
„Oh je, Laura!“, unterbrach Vanessa die Stille. „Was ist denn passiert?“
Sie hatte Mühe, nicht laut loszulachen. Auch in den Gesichtern der anderen zuckte es verdächtig.
„Ach, ich weiß auch nicht“, antworte sie mühsam beherrscht. „Ich bin irgendwie an mein Glas gestoßen.“
Laura holte aus ihrer Handtasche ein Taschentuch hervor, womit sie vorsichtig den Fleck betupfte. Es half natürlich nichts, eigentlich tat sie es auch nur, um ihre Hände zu beschäftigen. Sie wagte nicht, den Kopf zu heben, hatte Angst vor Cedrics Blick. Sie spürte selbst, wie sie feuerrot wurde.
„Ich habe sowieso keine Lust mehr“, sagte Laura mürrisch. „Ich geh nach Hause.“
Dabei vermied sie, irgendjemanden in der Runde anzusehen. Sie wusste genau, dass ihr Gesicht glühte.
„Aber warum denn?“, fragte Anna. „So ein Wasserfleck ist doch kein Grund, nach Hause zu gehen. Außerdem fängt es doch gerade an, lustig zu werden.“
„Ihr werdet ohne mich diesen Kusswettkampf gewinnen müssen“, knurrte Laura und nahm ihre Handtasche. Endlich
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