Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
durch den Kopf, aber Chimay lachte laut und gehässig.
„Jetzt stirbst du, Cedric!“, sprach der Dämon feierlich. „Und ich verstoße gegen keine Regel dieser Arena, denn ich werde dich nicht berühren!“
Es wurde totenstill.
Cedric hielt unwillkürlich den Atem an. Selbst wenn er Flügel besessen hätte, er wäre zu langsam gewesen.
Chimays Hand kam ruckartig hoch, seine gelben, skelettartigen Finger wurden sichtbar, als er den Rand seiner Kapuze ergriff.
„Stirb!“, fauchte der Dämon und zog mit einer entschlossenen Bewegung die Kapuze vom Kopf.
Instinktiv riss Cedric den Schild empor und hielt ihn vor sein Gesicht.
Das war seine Rettung!
Die gelben stechenden Augen des Dämons versprühten einen schaurigen Feuerstrahl.
Cedric spürte einen starken Druck auf das Schild aufprallen.
Es geschah etwas Unerwartetes.
Chimay blieb wie von einem Blitz getroffen stehen. Sein triumphierendes Gelächter verwandelte sich in einen grauenhaften Schrei.
Der Druck auf den Schild ließ nach. Das Leuchten war verschwunden.
Dann fiel der Dämon auf den Boden. Cedric konnte es unter dem schützenden Schild erkennen.
Es hörte sich an, als würde ein schweres Standbild vom Sockel krachen. Chimay musste sich irgendwie verändert haben.
Er war auf der Stelle zu Stein erstarrt!
Aber wie ist das möglich gewesen?
Erst jetzt wagte er es, den Dämon anzusehen und zuckte entsetzt zusammen. Der Anblick war so abscheulich, dass er für ein paar Augenblicke das Luftholen vergaß. Das Gesicht des Dämons hatte sich mit einer dicken Kalkschicht überzogen, die beim Sturz auf den Boden mehrfach gebrochen war. Darunter schimmerte das rohe Fleisch des Dämons durch.
Aber das war noch nicht das Schlimmste!
Cedric würde diese Augen sein gesamtes Leben nicht mehr vergessen. Zwei große, runde Scheiben glänzten unter der Stirn des Dämons. Die Oberfläche dieser teuflischen Augen schimmerte wie geschmolzenes Erz. Es flackerte ein tödliches Höllenfeuer in den Scheiben, das jedoch langsam erlosch. Es konnte ihm keinen Schaden mehr zufügen. Schließlich überzogen sich die großen Augenscheiben, die ohne erkennbare Pupillen waren, mit einer matten Schicht. Dann waren sie ganz stumpf, so dass man sie von der Kalkschicht nicht mehr unterscheiden konnte.
Chimay hatte tatsächlich unvorstellbare Kräfte besessen.
Aber warum lebe ich noch? Warum war Chimay statt meiner getötet worden?, fragte sich Cedric.
„Weil du die tödlichen Energien des Basiliskenblickes durch das Ultrachromeschild aus dem Metall Phrik auf ihn zurückgeschleudert hast“, sprach eine angenehme, weibliche Stimme zu ihm.
Cedric drehte sich um und erkannte die Göttin Dike. Sie stand direkt hinter ihm, noch immer die Augenbinde um den Kopf.
Cedric beugte das Knie und senkte seinen Kopf.
„Ich erwarte Ihr Urteil, Göttin“, flüsterte er.
„Das Spiel der Dämonen ist hiermit beendet. Der Árbitro hat dich zum Sieger erklärt. Ich soll dir einen Gruß von ihm und seiner Frau ausrichten.“
„Danke“, antwortete Cedric. Er freute sich wirklich, denn er hatte den kleinen Pharao ins Herz geschlossen. Ramses hatte ihn immer ehrlich und fair behandelt.
„Das Kreuz von Michael und der Ring von Uriel haben die direkte Verbindung zu den Erzengeln verloren. Du kannst sie also nicht mehr um Hilfe bitten. Hast du das verstanden?“
„Ja, das habe ich“, sagte er. „Soll ich die Schmuckstücke den Erzengeln zurückgeben?“
„Nein, du darfst sie behalten. Ihr Wert lag nicht im Material, sondern in der direkten Verbindung. Behalte sie als ein Geschenk.“
„Vielen Dank. Ich fühle mich sehr geehrt. Könnten Sie den Erzengeln meinen Dank ausrichten.“
„Das brauche ich nicht zu tun. Sie können dich jetzt gerade hören. Nun strecke deine Arme nach oben“, befahl die Göttin.
Cedric tat wie befohlen. Dann sah er, wie Dike das Schwert hob und damit durch die Luft über ihn schnitt.
„Das Band zwischen dir und Chimay, Herzog von Croy, ist für immer durchtrennt.“
„Ich danke Ihnen.“
Cedric atmete tief durch und spürte, wie eine schwere Last von seinen Schultern abfiel.
„Was ist mit Serafina und James?“
„Es ehrt dich, dass du an deine Freunde denkst. Sie sind bereits wieder dort, wohin sie gehören. Es wird für sie gesorgt.“
Cedric blickte sich verwundert um.
Die Arena war verschwunden, sie standen auf einer grünen Wiese. Im Hintergrund plätscherte ein kleiner Bach. Vögel zwitscherten, es roch nach Blumen.
„Darf ich wieder
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