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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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haben.
    Plötzlich fielen hinter ihm Schüsse!
    Kugeln fauchten durch die Bäume und zerfetzten das Blätterwerk. Zweige knickten und fielen ins Wasser. Dicht neben Cedric spritzte es hoch.
    Er sah zurück.
    Die Verfolger waren hinter ihm im Fluss. Gewehre blitzten im Sonnenlicht grell auf. Helles Mündungsfeuer flammte vor den Waffen der Soldaten auf. Ihre Gesichter waren vor Anstrengung gerötet. Sie schossen und kamen näher geritten. Eine Kugel streifte Cedric am Hemdsärmel.
    Die Angst jagte ihn voran.
    Erneut träumte er vom Max-Born-Gymnasium in Germering. Wie schön wäre es jetzt, einfach im Klassenzimmer zu sitzen und sich mit Mathe zu quälen. Stattdessen wurde er von einer Horde wütender Yankees verfolgt, die ihn fangen und töten wollten.
    Er bekam plötzlich schreckliche Angst, dass sie sein Pferd treffen könnten. Zu Fuß hätte er keine Chance.
    So trieb er das Pferd unter die Bäume und ritt dicht am Baumstreifen entlang. Als die Verfolger hinter ihm hervorkamen, jagte er sofort wieder zum Wasser. So geschah es mehrere Male. Sie blieben sogar ein wenig zurück, weil sie sich gegenseitig behinderten.
    Der Tag war so lang und so heiß. Die Soldaten waren so zäh und folgten ihm so verbissen. Cedric hatte kaum noch Hoffnungen. Irgendwann würde sein Pferd vor Erschöpfung zusammenbrechen.
    Er wusste nicht mehr, wie er sich die Yankees vom Leib halten konnte.
    Aber er hatte eine kleine Chance.
    Sein Pferd war lange im Stall gestanden und ausgeruht. Die Yankee Pferde waren schon lange vorher unterwegs gewesen. Sie würden sicher eher ermüden.
    Langsam wurde der Abstand größer.
    Cedric sah sanfte Hügel vor sich. Eigentlich eine schöne Landschaft, dieses Missouri, dachte er fasziniert. Wenn nur nicht diese hartnäckigen Soldaten wären!
    Keuchend jagte er durch die Hitze des Nachmittags, dann erreichte er die Hügel. Die Yankees blieben auf seiner Spur.
    Noch niemals zuvor hatte Cedric sich die Nacht so sehnlichst herbeigewünscht. Nur die Dunkelheit konnte ihn retten.
    Wildes Gestrüpp wucherte zwischen den Hügeln. Bäume und Felsen standen in den Hügelfalten.
    Immer wieder sah Cedric nach der Sonne. Sie sank viel zu langsam. Die Hitzeschleier am hügeligen Horizont ließen Himmel und Erde ineinanderfließen.
    Aber dann war die Nacht da.
    Sternenlicht sickerte durch die heranziehenden Wolken.
    Sein Pferd war erschöpft. Cedric spürte jeden Muskel in seinem Körper. Er brauchte dringend eine Ruhepause und etwas Schlaf.
    Er ritt an einem kleinen Fluss entlang und fand eine versteckte Lichtung. Dies wäre der ideale Ort für eine Pause, dachte er und stieg aus dem Sattel. Er gab dem Pferd zu trinken und sehnte sich nach etwas Essbarem. Dann überkam ihn die Müdigkeit, er legte sich auf den harten Boden und schlief sofort ein.
     
    Ein leises, fremdes Geräusch ließ ihn erschrocken aus dem Schlaf aufwachen. Im Nu hatte er den Oberkörper aufgerichtet und zu seinem Gewehr gegriffen. Die alte Henri Rifle aus der Scheune gab ihm ein Gefühl von Sicherheit.
    Reglos saß er am Uferrücken und lauschte dem Wind, sah die feuchten Flussnebel und spürte die Gefahr, die hinter den dichten Bäumen lauerte.
    Es war ein grauer Morgen, noch ohne Sonne und Licht, kühl und still.
    Cedric spähte suchend umher. Verlassen und friedlich lag der kleine Fluss vor ihm, die Äste der Bäume bogen sich im Wind.
    Nichts deutete auf eine Gefahr hin!
    Doch er konnte sie fast körperlich spüren, so als berührte ihn eine kalte Knochenhand.
    Er sah nicht den Soldaten, der drüben hinter einem Baum kauerte und ihn beobachtete. Aber er hörte den Hufschlag von Pferden hinter den Bäumen. Das Hufgetrampel entfernte sich.
    Der Soldat aber blieb in Deckung und saß völlig still, um sich nicht zu verraten. Leise holte er seinen Army Colt hervor. Er wollte den gesuchten Mann stellen. Er allein! Der Sergeant wäre stolz auf ihn.
    Noch zögerte er, auf Cedric zu schießen. Der Captain wollte ihn lebend für seine Rache. Daher durfte sein Schuss den gesuchten Mann nur verletzen und nicht töten.
    Cedric saß völlig still.
    Seine Augen waren fast geschlossen, er ahnte die Gefahr.
    Blätter raschelten.
    Plötzlich rollte sich Cedric herum und lag auf der Seite. Er richtete sich auf, ergriff die Zügel seines Pferdes und versteckte sich hinter dem dichten Buschwerk. Dann begann er hektisch, den Sattel aufzulegen.
    Das war der Moment für den Soldaten auf der anderen Flussseite. Er hob den Colt, zielte genau auf die Beine von Cedric und

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