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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Schluss bin ich auch schon gekommen«, gab Trull ebenso leise zurück.
    Rud Elalle ging weiter und stellte sich an die Seite des Anführers der Bentract. »Dies ist Ulshun Pral«, sagte er und legte dem Mann eine Hand auf die massige Schulter - eine Geste offener Zuneigung, anscheinend in seliger Unkenntnis der wachsenden Spannung am Rande dieses Dorfs.
    Onrack trat ein paar Schritte vor. »Ich bin Onrack der Zerbrochene, einst von den Logros T’lan Imass, ein Kind des Rituals. Ich bitte darum, dass wir als Gäste von deinem Stamm aufgenommen werden, Ulshun Pral.«
    Der Krieger mit der honigfarbenen Haut sah stirnrunzelnd Rud Elalle an und sagte dann etwas in seiner eigenen Sprache.
    Rud nickte und wandte sich dann wieder an Onrack. »Ulshun Pral bittet dich, in der Ersten Sprache zu sprechen.«
    »Er hat gefragt, warum ich mich entschlossen habe, es nicht zu tun«, sagte Onrack.
    »Ja.«
    »Meine Freunde kennen die Erste Sprache nicht. Ich kann nicht in ihrem Namen darum bitten, als Gäste aufgenommen zu werden, ohne dass sie es verstehen können, denn ein Gast zu sein, bedeutet, an die Regeln des Stammes gebunden zu sein, und das müssen sie wissen, ehe ich es mir erlaube, in ihrem Namen das Versprechen abzugeben, dass sie Frieden bewahren.«
    »Kannst du denn nicht einfach übersetzen?«, fragte Rud Elalle.
    »Natürlich, aber das wollte ich dir überlassen, Rud Elalle, denn dich kennt Ulshun Pral - und er traut dir -, während er mich nicht kennt.«
    »Also gut, dann werde ich übersetzen.«
    »Schluss damit«, rief Igel und stellte vorsichtig seinen Packen ab. »Wir werden allesamt nette Jungs sein, solange niemand versucht, uns umzubringen oder - noch schlimmer - uns womöglich dazu zu bringen, irgendein schreckliches Gemüse zu essen, das in jeder anderen Sphäre dieses Universums zu Recht ausgestorben ist.«
    Rud Elalle zeigte beeindruckende Fähigkeiten, denn er übersetzte Igels Worte fast so schnell, wie der Sappeur sie sprach.
    Ulshun Pral zog - anscheinend erstaunt - die Brauen hoch, dann drehte er sich um und rief begleitet von einer wilden Geste ein paar älteren Frauen auf der einen Seite der Menge etwas zu.
    Igel starrte Onrack finster an. »Was habe ich denn jetzt gesagt?«, wollte er wissen.
    Aber Trull sah, dass sein Freund lächelte. »Ulshun Pral hat gerade den Köchinnen Anweisung gegeben, dass sie den Baektar aus dem Eintopf fischen sollen, den sie für uns vorbereitet haben.«
    »Den Baek-was?«
    »Ein Gemüse, Igel, das nirgends mehr zu finden ist - nur noch hier.«
    Schlagartig war die Anspannung verflogen. Es wurde gelächelt, Rufe, die nach Willkommen klangen, ertönten von anderen Imass, und viele kamen zu ihnen, zuerst zu Onrack, und dann, während sich auf ihren Gesichtern Freude und Erstaunen abzeichneten, traten sie zu Trull Sengar - nein, wurde ihm rasch klar, nicht zu ihm - zu den Emiava-Jungen. Die tief in der Kehle zu schnurren begannen, als breite, kurzfingrige Hände sich ausstreckten, um sie zu streicheln und hinter den kleinen Pinselohren zu kraulen.
    »Jetzt schau dir das an, Ben!« Igel starrte ungläubig auf die Szene. »Ist das etwa gerecht?«
    Der Magier gab dem Sappeur einen Klaps auf den Rücken. »Es stimmt schon, Igel - die Toten stinken.«
    »Du verletzt schon wieder meine Gefühle!«
    Seufzend ließ Trull die ledernen Leinen los und trat zurück. Er lächelte Igel zu. »Ich rieche nichts Ungehöriges«, sagte er.
    Doch der Gesichtsausdruck des Soldaten wurde noch finsterer. »Möglicherweise mag ich dich jetzt, Trull Sengar, aber wenn du weiterhin so nett bleibst, dann wird sich das ändern, das schwöre ich.«
    »Habe ich dich beleidigt…«
    »Achte nicht auf Igel«, mischte der Schnelle Ben sich ein, »zumindest nicht, wenn er redet. Glaub mir, es war die einzige Möglichkeit für uns Übrige im Trupp, nicht verückt zu werden. Achte nicht auf ihn … solange er nicht in den verdammten Sack greift, den er da mit sich rumschleppt.«
    »Und was dann?«, fragte Trull vollkommen verwirrt.
    »Dann renn weg, als ob dir der Vermummte höchstpersönlich auf den Fersen wäre.«
    Onrack hatte sich von denjenigen, die ihn willkommen geheißen hatten, wieder gelöst und ging jetzt auf die Fremden zu.
    »Ja«, sagte der Schnelle Ben leise. »Die bedeuten in der Tat Ärger.«
    »Weil sie wie Onrack waren? T’lan Imass?«
    »Kinder des Rituals, ja. Die Frage ist: Warum sind sie hier?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass unabhängig davon, welche Mission sie an diesen Ort

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