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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Ritual teilgenommen haben. Aber das kann nicht sein, Trull Sengar. Sie müssen Geister sein, die nur durch Willenskraft ihren Körper besitzen und hier in der Zeitlosigkeit des Tores am Ende dieser Höhle festgehalten werden. Mein Freund, sie kennen sich selbst nicht.« Und dann verstummte er. Ist das möglich?
    »Ulshun Pral sagt, dass er sich an seine Mutter erinnert. Er sagt, sie wäre immer noch am Leben. Auch wenn sie jetzt nicht hier ist.«
    »Ulshun Pral ist hunderttausend Jahre alt, Trull Sengar. Oder mehr. Woran er sich erinnert, ist falsch, eine Einbildung.«
    »Ich glaube das nicht, nicht mehr. Ich glaube, dass das Geheimnis hier tiefer reicht, als irgendeiner von uns begreift.«
    »Lass uns gehen«, sagte Onrack. »Ich möchte dieses Tor sehen.«
    Sie verließen die Kammer der Tiere.
     
    Trull war unruhig. Die Malereien hatten irgendetwas in seinem Freund erweckt - und das, was sie erweckt hatten, schmeckte bitter. Er hatte in Onracks Haltung - an seinem Rücken, seinen Schultern - eine Art langsamen Zusammenbruch abgelesen. Die Rückkehr einer alten Last. Und als er das gesehen hatte, hatte er sich gezwungen, etwas zu sagen, das Schweigen zu brechen, bevor Onrack sich selbst zerstören konnte.
    Ja. Die Malereien. Das Verbrechen. Wirst du jemals wieder lächeln, Onrack? Nicht das Lächeln, das du mir gerade gezeigt hast, als du dich zu mir umgedreht hast - das war zu gebrochen, zu bekümmert -, sondern das Lächeln, das ich zu schätzen gelernt habe, seit wir in diese Sphäre gekommen sind.
    »Onrack.«
    »Ja?«
    »Wissen wir immer noch, worauf wir warten? Ja, Bedrohungen nähern sich. Werden sie durch das Tor kommen? Oder werden sie über die Hügel jenseits des Lagers kommen? Wissen wir wirklich, ob diese Imass tatsächlich bedroht sind?«
    »Bereite dich vor, Trull Sengar. Gefahr rückt heran … von allen Seiten.«
    »Dann sollten wir vielleicht zu Ulshun Pral zurückkehren.«
    »Rud Elalle ist bei ihnen. Es ist noch Zeit genug … sich das Tor anzusehen.«
    Wenig später kamen sie an den Rand der riesigen, anscheinend grenzenlosen Höhle, und blieben beide stehen.
    Nicht nur ein Tor. Viele Tore.
    Und in allen brodelte ein stummes, wildes Feuer.
    »Onrack«, sagte Trull, während er seinen Speer abnahm, »am besten, du gehst zurück zu Rud Elalle und erzählst ihm davon - dies hier ist nicht das, was er beschrieben hat.«
    Onrack deutete auf einen in der Mitte gelegenen Steinhaufen. »Sie hat versagt. Diese Sphäre stirbt, Trull Sengar. Und wenn sie stirbt …«
    Ein, zwei Herzschläge lang verstummten sie beide.
    »Ich werde rasch zurückkehren, mein Freund«, sagte Onrack schließlich, »so dass du nicht allein stehst - gegen das, was auch immer da durchkommen wird.«
    »Ich freue mich darauf, wenn du wieder hier bist«, antwortete Trull. »Also … beeil dich.«
    Gut vierzig Schritt vom Lager entfernt erhob sich ein kleiner Hügel, der sich über ein beträchtliches Gebiet erstreckte, gerade so, als wäre er einst ein Atoll gewesen - sofern man annahm, dass diese Ebene einst unter Wasser gestanden hatte, was, wie Igel bei sich dachte, während er über einen von zerbrochenen Muschelschalen übersäten Sandstreifen stapfte, eine ziemlich angemessene Vermutung war. Als er die langgezogene Hügelkuppe erreichte, legte er seine übergroße Armbrust neben einem zutage tretenden sonnengebleichten Kalksteinfelsen ab und ging zum Schnellen Ben hinüber, der im Schneidersitz da saß und den Blick auf die Hügel gerichtet hatte, die sich zweitausend Schritt im Süden befanden.
    »Du bist aber nicht gerade am Meditieren oder so was, oder?«
    »Wenn dem so wäre«, fauchte der Magier, »hättest du es jetzt sowieso zerstört und uns möglicherweise alle getötet.«
    »Es ist dieses ganze Getue, Ben«, sagte Igel und ließ sich neben dem Magier auf den Kies plumpsen. »Du machst ein verdammtes Ritual daraus, wenn du in der Nase popelst, beim Vermummten, und so kommt’s, dass ich einfach keine Ahnung mehr habe, wann ich mit dir sprechen darf und wann nicht.«
    »Wenn das so ist, dann sprich doch einfach nie mit mir, und schon sind wir beide glücklich und zufrieden.«
    »Elende Schlange.«
    »Haarloser Nager.«
    In kameradschaftlichem Schweigen saßen die beiden eine Weile nebeneinander, dann streckte Igel einen Arm aus und hob einen dunkelbraunen Feuersteinsplitter auf. Prüfend betrachtete er die geriffelte Schneide.
    »Was machst du da?«, wollte der Schnelle Ben wissen. »Ich denke nach.«
    »Ich denke

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