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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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was? Hat uns direkt zu dem hier geführt.«
     
    Ihre Pferde waren nicht einmal annähernd ausreichend ausgebildet worden, und jetzt schnaubten sie und schlugen mit den Köpfen, als Sergeant Balsam seinen kleinen Trupp ins Landesinnere führte. Es war mittlerweile zu dunkel, um Letherii zu jagen, und außerdem war der Spaß schrecklich schnell bitter geworden. Gewiss, Gemetzel waren sinnvoll, wenn man sich auf dem Grund und Boden des Feindes befand, weil jeder Soldat, der davonkam, wahrscheinlich wieder kämpfen würde, und daher waren sie den unglücklichen Kerlen nachgejagt. Aber es war eine ermüdende Arbeit.
    Wenn man in einer Schlacht nicht auf Magie zurückgreifen konnte, nahm Moranth-Munition ihren Platz ein, und das passte dann auch wunderbar. Zumindest, was uns angeht. Bei den Göttern, allein schon die Körper - und die Körperteile - durch die Luft fliegen zu sehen, hat mich am Anfang vollkommen verwirrt. Überall Fetzen von Letherii, und dann noch das verdammte Klingeln in meinen Ohren.
    Immerhin war er wieder richtig bei sich gewesen, als er Strangs idiotischen Sappeur, diesen Krumm gesehen hatte, der den Hang hinaufgerannt war, direkt auf die Reihen der Feinde zu, in jeder Hand einen verdammten Knaller, beim Vermummten. Wenn nicht die ganzen in die Luft gejagten Letherii gewesen wären, die so viel von der Doppelexplosion abgefangen hatten, stünde Krumm noch immer dort. Zumindest seine Füße. Der Rest von ihm wäre allerdings ein roter Nebel, der in den Sonnenuntergang trieb. Doch stattdessen war Krumm von einer Lawine aus Körperteilen flachgelegt worden, unter der er dann irgendwann wieder rausgekrabbelt war, wie einer von den Wiedergängern des Vermummten. Obwohl Balsam sich ziemlich sicher war, dass Wiedergänger nicht grinsten.
    Zumindest nicht hirnlos grinsten.
    Wo der Feind nicht kompanieweise durch Knaller ausgelöscht worden war, hatte der Hauptangriff - Keile aus vorrückenden Schweren und Mittelschwerer Infanterie, mit einem dünnen Saum aus Plänklern und Sappeuren - in einem Hagel von Fetzern geendet, der die vorderen letheriischen Reihen förmlich zerbröselt hatte. Danach fehlte nur noch der Todesstoß, und den lieferten jene Keile aus Menschen, die die Formation des Feindes aufbrachen und die letheriischen Soldaten zurücktrieben, bis sie so dicht gedrängt standen, dass ihnen nichts anderes mehr übrigblieb, als zu sterben.
    Die Vierzehnte Armee der Mandata, die Knochenjäger hatten zu guter Letzt doch noch gezeigt, dass sie zu kämpfen verstanden. Sie hatten ihre direkte, ausgedehnte Schlacht Schild gegen Schild bekommen, und war das nicht einfach großartig gewesen?
    Ganz vorne, an der Spitze, war Masan Gilani geritten. Es war sinnvoll, sie so einzusetzen. Erstens konnte sie von ihnen allen mit Abstand am besten reiten, und zweitens gab es nicht einen Soldaten - egal, ob Mann oder Frau -, der die Augen von ihrem appetitlichen runden Hintern in jenem Sattel lassen konnte, was es leicht machte, ihr hinterherzureiten. Selbst im zunehmenden Dunkel, ja. Nicht, dass er tatsächlich glüht. Glaube ich nicht. Aber …es ist schon erstaunlich, wie wir ihn alle so gut sehen können. Nun ja, es könnte auch eine Nacht ohne irgendeinen Mond sein, ohne Sterne und mit nichts als dem Abgrund auf allen Seiten, und wir würden diesem prächtigen, wackelnden …
    Balsam zerrte an den Zügeln, lenkte sein Pferd gerade noch zur Seite und stieß dadurch nicht gegen das von Masan Gilani - das still dastand, während Masan plötzlich nirgends mehr zu sehen war.
    Fluchend brachte er sein müdes Pferd zum Stehen und hob eine Hand, um denen hinter ihm mitzuteilen, dass sie ihre Pferde zügeln sollten.
    »Masan?«
    »Hier drüben«, ertönte die sinnliche, himmlische Stimme, und einen Augenblick später tauchte sie aus der Düsternis voraus auf. »Wir sind auf dem Todesstreifen.«
    »Unmöglich«, sagte Gurgelschlitzer, der sich gleich hinter Balsam befand. »Hier gibt’s keine Leichen, Masan - hier gibt’s überhaupt nichts.«
    Totstink ritt ein paar Schritt weiter, zügelte dann sein Pferd und stieg ab. Er schaute sich in der Düsternis um. »Nein, sie hat Recht«, sagte er. »Hier haben Kenebs Seesoldaten die Reihen geschlossen.«
    Sie alle hatten den merkwürdigen Schimmer im Norden gesehen - hatten ihn von den Schiffen aus gesehen, genauer gesagt, während die Transportschiffe ihre ordentliche Wende gemacht hatten und aufs Ufer zugesegelt waren. Und davor, nun, da hatten sie die letheriische Zauberei

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