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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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dem Blau, wie der auf den Wellen außerhalb eines Hafens. Das ist chaotische Macht. Kranke Macht. Eine Macht wie Schmerz, wenn Schmerz gut wäre, vielleicht sogar stark. Ich weiß es nicht. Ich mag diese Edur hier nicht.«
    »Sie sind hier?«
    »Nein. Ich habe auf diesem Kontinent gemeint, Hauptmann. Da drin sind einfach nur Letherii. Vier. In dem kleinen Haus neben der Straße.«
    »Keine Magie?«
    »Nur ein paar Bannsprüche.«
    »Ich will vier Pferde stehlen, Schnabel. Kannst du einen Zauberbann über die Letherii werfen?«
    »Die Graue Kerze, ja. Aber wenn wir weg sind, werden sie es merken.«
    »Das ist wahr. Irgendwelche Vorschläge?«
    Schnabel war glücklich. Er war noch nie so glücklich gewesen. Dieser Hauptmann Sort wollte Dinge von ihm wissen. Wollte Vorschläge hören. Ratschläge. Und das war nicht nur Schau. Ich habe mich in sie verliebt. Auf ihre Frage antwortete er mit einem Nicken, schob dann seinen Helm ein Stück zurück, um sich am Kopf zu kratzen, und sagte: »Nicht der übliche Zauber, Hauptmann. Etwas sehr viel Komplizierteres. Ich beende das Ganze mit der Orangefarbenen Kerze …«
    »Welche ist das?«
    »Tellann.«
    »Wird das irgendwie schmutzig werden?«
    »Nicht, wenn wir alle Pferde mitnehmen, Hauptmann.«
    Er bemerkte, dass sie ihn musterte, und fragte sich, was sie wohl sah. Auf ihrem harten, aber schönen Gesicht zeichnete sich gewöhnlich kaum etwas ab. Nicht einmal ihre Augen verrieten viel. Er liebte sie, das stimmte, aber er fürchtete sich auch ein bisschen vor Faradan Sort.
    »In Ordnung, Schnabel, wo soll ich hin?«
    »In die Ställe, und Ihr müsst bereit sein, mit allen Pferden aufzubrechen; zwei davon sollten vielleicht gesattelt sein. Und, oh, und wir brauchen etwas zum Essen für unterwegs.«
    »Und das kann ich alles tun, ohne dass es einen Alarm gibt?«
    »Sie werden nichts hören, Hauptmann. Ihr könntet sogar jetzt gleich einfach hingehen und an ihre Tür klopfen, und sie würden es nicht hören.«
    Sie zögerte immer noch. »Dann kann ich also gleich ganz offen rüber zu den Ställen gehen?«
    Schnabel nickte breit lächelnd.
    »Bei den Göttern hienieden«, murmelte sie. »Ich weiß nicht, ob ich mich jemals daran gewöhnen werde.«
    »Mockra hat ihren Verstand, Hauptmann. Sie haben keine Möglichkeiten, sich zu verteidigen. Ich glaube nicht, dass sie jemals zuvor verzaubert wurden.«
    Sie machte sich geduckt auf den Weg, bewegte sich schnell, auch wenn weder das eine noch das andere notwendig gewesen wäre, und war Augenblicke später in den Ställen.
    Schnabel wusste, dass sie einige Zeit brauchen würde, um all das zu tun, wozu er sie aufgefordert hatte - ich habe gerade einem Hauptmann gesagt, was sie tun soll! Und sie tut es! Bedeutet das, dass sie mich auch liebt? Er schüttelte sich. Es war keine gute Idee, seinen Geist gerade jetzt herumschweifen zu lassen. Er schob sich aus der Deckung der Bäume, die diese Seite der steinigen Straße säumten. Kauerte sich kurz hin, um einen kleinen Felsbrocken aufzuheben, auf den er dann spuckte, ehe er ihn wieder zurücklegte - um das Mockra an der Stelle zu halten -, während er gleichzeitig die Augen schloss und nach der Weißen Kerze suchte.
    Der Vermummte. Tod, ein kalter, kalter Ort. Selbst die Luft war tot. In seinem Geist schaute er in jene Sphäre, als würde er durch ein Fenster spähen - mit einer hölzernen Fensterbank voll heruntergelaufenem Kerzenwachs -, während die weiße Kerze selbst an einer Seite flackerte. Dahinter ein Boden aus Aschehaufen, der von Knochen aller Arten übersät war. Er griff hindurch, schloss eine Hand um den Schaft eines schweren Röhrenknochens, und zog sie zurück. Schnabel arbeitete schnell, holte so viele Knochen wie durch das wandernde Fenster hindurchpassten, wobei er immer die großen aussuchte. Er hatte keine Ahnung, zu welchen Tieren diese Knochen einst gehört hatten, aber sie würden ausreichen.
    Als er mit dem weißen, staubigen Haufen, den er auf der Straße aufgestapelt hatte, zufrieden war, schloss Schnabel das Fenster und öffnete die Augen. Er blickte sich um und sah Hauptmann Sort bei den Ställen stehen. Sie winkte ihm zu.
    Schnabel winkte zurück, dann drehte er sich um und zeigte den Knochen die Purpurne Kerze. Sie erhoben sich von der Straße wie Federn im Aufwind, und als der Magier zu Faradan Sort hinübereilte, folgten ihm die Knochen dichtauf, wobei sie hüfthoch über dem Boden schwebten.
    Noch ehe Schnabel bei Hauptmann Sort angekommen war, verschwand sie

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