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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Rechnung«, sagte Reem mit leicht zusammengekniffenen Augen, »muss jemand zu zweit reiten.«
    »Wenn du es sagst. Und jetzt lasst uns diese Leichen wegräumen - haben sie irgendwelche Münzen bei sich? Hat da jemand nachgeschaut?«
    »Ein paar«, sagte Vielleicht. »Aber größtenteils nur glattgeschliffene Steine.«
    »Glattgeschliffene Steine?«
    »Zuerst dachte ich, es sind Schleudersteine, aber keiner von ihnen hat ‘ne Schleuder dabei. Also, ja, Sergeant. Glattgeschliffene Steine.«
    Hellian drehte sich um, als die Soldaten sich daran machten, die Leichen der Edur wegzuschaffen. Oponns Zug hatte sie diese Festung finden lassen, in der sie - abgesehen von ein paar erst vor kurzem getöteten Letherii im Hausflur - niemanden angetroffen hatten. Der Ort war leergeräumt worden, obwohl es in den Kühlkammern noch ein paar Vorräte gab. Kein Tropfen Wein oder Bier, was - soweit es sie betraf - der letzte Beweis dafür war, dass dieses fremde Imperium nichts taugte und außerdem nutzlos war und durchaus wert, bis auf den allerletzten Ziegelstein zerstört zu werden.
    Zu dumm, dass sie dazu keine Gelegenheit bekommen würden.
    Andererseits tut es einem Trupp gut, gelegentlich Befehle falsch zu verstehen. Also, lasst uns Edur-Köpfe jagen gehen. Hellian blickte noch einmal auf den Innenhof. Verdammt soll diese Dunkelheit sein. Ist vielleicht schön einfach für die Magier. Und diese Grauhäute. »Urb«, sagte sie leise.
    Argwöhnisch schob er sich ein bisschen näher. »Hellian?«
    »Wir müssen unsere Überfälle im Morgengrauen und in der Abenddämmerung machen.«
    »Stimmt. Du hast Recht. Weißt du, ich bin froh, dass unsere Trupps zusammengelegt wurden.«
    »Natürlich bist du das. Du verstehst mich, Urb. Du bist der Einzige, der das tut, verstehst du.« Sie wischte sich die Nase mit dem Handrücken. »Es ist eine traurige Sache, Urb. Eine traurige Sache.«
    »Was? Diese Tiste Edur zu töten?«
    Sie sah ihn blinzelnd an. »Nein, du Ochse. Die Tatsache, dass mich außer dir niemand versteht.«
    »Ah ja, Hellian. Tragisch.«
    »Das hat Banaschar auch immer zu mir gesagt, ganz egal, worüber ich gerade gesprochen habe. Er hat mich einfach nur angeschaut, so wie du gerade, und gesagt: tragisch. Also, was soll das alles?« Sie schüttelte den Flachmann - immer noch halbvoll, aber wenn ich noch ‘nen Schluck nehme, heißt das, dass ich sie leermache, so dass ich sie wieder auffüllen muss. Muss wohlüberlegt mit diesen Sachen umgehen, falls was Schreckliches passiert und ich sie nicht so schnell wieder auffüllen kann. »Komm, es ist Zeit loszureiten.«
    »Und wenn wir auf eine letheriische Einheit stoßen?«
    Hellian runzelte die Stirn. »Dann tun wir, was Keneb uns gesagt hat. Wir reden mit ihnen.«
    »Und wenn ihnen das, was wir sagen, nicht gefällt?«
    »Dann töten wir sie natürlich.«
    »Und wir reiten nach Ledieras?«
    Sie lächelte Urb an. Dann tippte sie sich mit einem Finger seitlich an den leicht benommenen Schädel. »Ich hab mir die Karte gemerk - merket, merkt. Da gibt’s Städte, Urb. Und je näher wir an Letheras rankommen, desto mehr. Was gibt’s in Städten, Urb? Schenken. Kneipen. Also werden wir keine gerade, vor-her-sag-bare Route einschlagen.«
    »Wir marschieren von Schenke zu Schenke in Lether ein?«
    »Ja.«
    »Hellian, ich hasse es, das sagen zu müssen, aber das ist in gewisser Hinsicht schlau.«
    »Klar. Und auf diese Weise können wir auch richtig gekochtes und gebratenes Zeugs essen. Es ist die zivilisierte Methode, Krieg zu führen. Hellians Methode.«
    Die Leichen gesellten sich zu dem einsamen Letherii in der Latrinengrube. Halb nackt und aller wertvollen Gegenstände beraubt wurden sie in der zähflüssigen, gesättigten Brühe versenkt, die sich als tiefer erwies als erwartet, denn sie verschluckte besagte Leichen, ohne dass die geringste Spur von ihnen zurückblieb.
    Die Malazaner warfen die glattgeschliffenen Steine hinterher.
    Und ritten davon, die dunkle Straße entlang.
     
    »Das da vorne sieht aus wie eine Haltestelle«, sagte Hauptmann Faradan Sort leise.
    Schnabel kniff die Augen zusammen. »Ich rieche Pferde, Hauptmann«, sagte er. »In dem langen Gebäude da drüben.«
    »Ja, das sind Ställe«, sagte Faradan Sort nickend. »Sind irgendwelche Tiste Edur hier?«
    Schnabel schüttelte den Kopf. »Das tiefste Blau von Rashan - das ist ihre Kerze. Meistens. Nicht so dunkel wie Kurald Galain. Sie nennen sie Kurald Emurlahn, aber diese hier, nun, da ist widerlicher Schaum auf

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